Zunächst schien es einer dieser Tage mit Pleiten, Pech und Pannen zu werden. Der BVB kassierte ein Tor wie ein Abziehbild seiner Seuchensaison: Karim Adeyemi vertändelte den Ball im Mittelfeld, Waldemar Anton und Pascal Groß liefen hinterher, Nico Schlotterbeck kam zu spät - und Torhüter Gregor Kobel ließ den Ball nach einem Schuss von Jonathan David durch Finger und Beine flutschen (5.).
Der BVB wachte erst nach Rémy Cabellas Großchance (14.) auf: Groß scheiterte frei vor Torhüter Lucas Chevalier (17.), Julian Brandt verpasste den Ausgleich in einer chaotischen Wühl-Szene gleich zwei Mal (20.). Der Ball wollte einfach nicht ins Tor.
Der BVB erhöhte nach der Halbzeitpause das Risiko und wurde durch Emre Cans Elfmeter belohnt (54.). Das Spiel wurde zum wüsten Europapokal-Fight in bester Atmosphäre - mit Dortmunder Vorteilen: Adeyemi schoss nach einem starken BVB-Angriff an die Oberkante der Querlatte (62.), Maximilian Beier köpfte denkbar knapp neben den Pfosten (64.). Kurz darauf traf er machtvoll in den Winkel. Spannend blieb es, weil Brandt die Entscheidung verpasste (75.).
Die Aufstellungen
Lille: Chevalier - Meunier, Diakité, Alexsandro, Ismaily (67. Gudmundsson) - Mukau (83. Gomes), André, Bouaddi (74. Fernandez-Pardo) - Haraldsson (83. Sahraoui), David, Cabella (67. Akpom) - Trainer: Genesio
Dortmund: Kobel - Groß (85. Özcan), Anton (72. Bensebaini), Schlotterbeck, Ryerson - Can, Sabitzer - Beier (85. Reyna), Brandt (85. Chukwuemeka), Adeyemi (79. Gittens) - Guirassy - Trainer: Kovac
Schiedsrichter: Sandro Scherer (Schweiz). - Tore: 1:0 David (5.), 1:1 Can (54., Foulelfmeter), 1:2 Beier (65.). - Gelbe Karten: Meunier, Mukau - Anton, Groß, Bensebaini. - Zuschauer: 50.000 (ausverkauft)
Kommentar: Moritz Zschau
