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ZDFmitreden: Faktencheck

Umfrageergebnisse:ZDFmitreden: Faktencheck

Faktenchecks prüfen den Wahrheitsgehalt von Informationen. Wir haben die ZDFmitreden-Community gefragt: Wie bewerten sie Infos – und wie hilfreich sind Faktenchecks?

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"Fake-News" im Zeitalter von KI

Der Ausdruck "Fake-News" dürfte Vielen ein Begriff sein. Er bezeichnet Nachrichten und Fakten, die als vermeintliche Wahrheiten verbreitet werden – es aber nicht sind. Um die Verbreitung solcher Fehlinformationen zu verhindern, wird auf verschiedenen medialen Plattformen ein sogenannter Faktencheck angeboten. Dieser zielt darauf ab, (medial) verbreitete Informationen zu verifizieren und die Vertrauenswürdigkeit von Informationsquellen zu ermitteln. Das Angebot eines Faktenchecks mag nun, im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz (KI), so relevant sein wie noch nie. KIs ermöglichen es, Bilder und Videos zu generieren, die auf die Betrachtenden täuschend echt wirken. Es gestaltet sich zunehmend schwieriger, die Echtheit von Bildern und Videos im Internet zu ermitteln.

Doch wie viele Menschen nutzen einen Faktencheck? ZDFmitreden hat die Community befragt: Wie regelmäßig werden Faktenchecks genutzt? Sind sie hilfreich? Und wie prüfen Nutzende grundsätzlich die Echtheit medialer Inhalte – beispielsweise von Videos? 27.785 Menschen teilten ihre Meinung mit uns.

Faktencheck: Wer nutzt ihn – und warum?

Der Begriff "Faktencheck" ist nahezu allen Befragten (96 Prozent) bekannt. Allerdings gibt nur ein Teil der Befragten an, häufig auf den Faktencheck zurückzugreifen (19 Prozent), 39 Prozent nutzen diese Art der Informationsverifikation gelegentlich. Rund 40 Prozent bedienen sich entsprechender Angebote nie oder selten – dabei variiert die Nutzungsfrequenz in Abhängigkeit vom Alter der Befragten. Während nur 10 Prozent der jüngeren Teilnehmenden angeben, noch nie einen Faktencheck genutzt zu haben, sind es bei den älteren Teilnehmenden rund 20 Prozent.

Als Motive für die Nutzung von Faktenchecks wird der Wunsch, Informationen auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen, am häufigsten geäußert. Zudem ist es vielen Befragten wichtig, Falschmeldungen zu stoppen und selbst keine Desinformation weiterzugeben. Jene Befragten, die Faktenchecks selten oder gar nicht nutzen, geben dafür folgende Gründe an: 34 Prozent sind unsicher, wo sie verlässliche Angebote finden können. Andere Teilnehmende empfinden die Nutzung von Faktenchecks entweder als zu aufwendig oder bringen entsprechenden Formaten wenig Vertrauen entgegen. Auch Faktoren wie Zeitmangel und Desinteresse spielen als Gründe für die Ablehnung von Faktenchecks eine Rolle. Besonders ausgeprägt ist das Misstrauen hinsichtlich vertrauenswürdiger Informationsquellen in den älteren Zielgruppen.

Den richtigen Anbieter finden

Einen verlässlichen Anbieter für Faktenchecks zu finden, stellt für rund ein Drittel der Befragten eine Herausforderung dar. Die Hälfte der Teilnehmenden gibt an, die Angebote der öffentlich-rechtlichen Medien als vertrauenswürdig wahrzunehmen (52 Prozent). Dahinter folgen unabhängige Faktencheck-Plattformen wie Correctiv oder Mimikama (35 Prozent) sowie internationale Nachrichtenagenturen (22 Prozent). Private Fernsehsender (14 Prozent) und Einzelpersonen auf Social Media (5 Prozent) spielen eine untergeordnete Rolle. 18 Prozent der Befragten geben an, keine einzige vertrauenswürdige Quelle zu kennen.

Die Erwartungen an journalistische Faktenchecks sind klar formuliert: 81 Prozent wünschen sich nachvollziehbare Quellenangaben, 64 Prozent eine schnelle Reaktion auf Falschinformationen und 60 Prozent eine verständliche Einordnung in den jeweiligen Kontext. Auch eine neutrale, faire Sprache und Hinweise zur eigenen Überprüfung der Informationen sind für die Befragten zentral – insbesondere für jüngere, digital affine Menschen.

KI-Videos: Wie erkenne ich Fakes?

Im Hinblick auf den Umgang mit KI-generierten Fake-Videos zeigt sich eine große Unsicherheit: Nur 11 Prozent der Befragten trauen sich zu, solche Videos sicher zu erkennen, 44 Prozent antworten mit "eher ja". Dem gegenüber stehen 40 Prozent, die "eher nicht" oder definitiv nicht glauben, Fake-Videos im Internet erkennen zu können. 92 Prozent der Befragten geben an, dass es heute schwerer sei als früher, gefälschte Inhalte im Netz zu identifizieren. Dieser vorsichtige Umgang mit Informationen schlägt sich bei der ZDFmitreden-Community auch allgemein nieder: 64 Prozent geben an, verdächtige Inhalte nicht weiterzuleiten und 45 Prozent suchen aktiv nach Faktenchecks, um Informationen nachzuprüfen. Gleichzeitig gaben nur 20 Prozent der Befragten an, einen Beitrag aktiv zu melden, wenn ihnen dieser verdächtig erscheint.

Das sagt die Redaktion

"Die Ergebnisse der Befragung zeigen sehr deutlich, wie groß das Interesse unserer Community an verlässlichen Informationen ist – gerade im Zeitalter von KI, in dem die Echtheit von Bildern und Videos immer schwerer zu erkennen und einzuordnen ist. Für uns als Redaktion ist das ein klarer Auftrag: Wir wollen weiterhin transparent arbeiten, Quellen nachvollziehbar machen und Faktenchecks so verständlich wie möglich gestalten. Besonders freut uns, dass viele Befragte öffentlich-rechtliche Angebote als vertrauenswürdig einschätzen. Dieses Vertrauen wollen wir rechtfertigen und weiter ausbauen – auch im direkten Austausch mit unserem Publikum."
Jan Schneider, ZDFheuteCheck

Die Befragung fand im Juni 2025 statt.

Quelle: ZDFmitreden; Daten anhand soziodemografischer Merkmale gewichtet für die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren. Keine Zufallsstichprobe, daher nicht bevölkerungsrepräsentativ.

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