Finanzen:ZDF-Jahresabschluss
Der Überblick über die wesentlichen Zahlen des Jahresabschlusses 2024 und detaillierte Erläuterungen, wie die finanziellen Mittel des ZDF eingesetzt werden.
I. Jahresabschluss 2024
Vorbemerkungen
Nach § 30a des ZDF-Staatsvertrags ist das ZDF verpflichtet, einen Jahresabschluss nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden HGB-Vorschriften sowie einen Lagebericht aufzustellen und nach §§ 316 ff. HGB prüfen zu lassen. Die Prüfung der Jahresabrechnung 2024 durch die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat keine Beanstandungen ergeben. Nach § 30a (5) ZDF-Staatsvertrag veröffentlicht das ZDF die für die Tätigkeit im Geschäftsjahr gewährten Bezüge des Intendanten und der Direktoren unter Namensnennung im Geschäftsbericht und nach § 30a (6) die Tarifstrukturen und eine strukturierte Darstellung der außer- und übertariflichen Vereinbarungen. Außerdem berichtet das ZDF gemäß § 21 Entgelttransparenzgesetz.
Der aus Bilanz (Vermögensrechnung), Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang bestehende Jahresabschluss des ZDF wird durch eine Ertrags- und Aufwandsrechnung (Abrechnung des Ertrags- und Aufwandsplans) und eine Finanzrechnung (Abrechnung des Finanzplans) ergänzt. Die Bestandteile sind systematisch miteinander verknüpft.
Die Darstellung des Jahresabschlusses 2024 gemäß der Haushaltsplansystematik ist an die Systematik der Finanzvorschau angelehnt, die Grundlage der KEF-Anmeldung ist und den finanziellen Rahmen für die Haushaltsplanung setzt. Dabei werden insbesondere die Fremdkosten in den Vordergrund gestellt, Personalkosten nur an zentraler Stelle ausgewiesen und andere Kostenelemente wie interne Leistungen und Umlagen nicht explizit geplant und ausgewiesen. Darüber hinaus wird die handelsrechtlich vorgeschriebene Aktivierung der auf das Anlage- und das Programmvermögen entfallenden zuordenbaren nicht abzugsfähigen Vorsteuer, die mit entsprechenden Abschreibungen einhergeht, nicht nachvollzogen. Dadurch weicht das Ergebnis der Ertrags- und Aufwandsrechnung gemäß Haushaltssystematik von dem handelsrechtlichen Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung ab.
Jahresergebnis und Ergebnisverwendung
Die Ertrags- und Aufwandsrechnung des ZDF entspricht inhaltlich der Gewinn- und Verlustrechnung, ist jedoch gemäß der Haushaltssystematik des ZDF anders strukturiert. In der Ertrags- und Aufwandsrechnung werden die Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres dargestellt. Dabei sind sinngemäß die Regeln des Gesamtkostenverfahrens anzuwenden. Als Differenzgröße, d.h. als Saldo zwischen Erträgen und Aufwendungen, ergibt sich der Erfolg des Geschäftsjahres (Jahresüberschuss oder Jahresfehlbetrag). Die Ertrags- und Aufwandsrechnung schließt das Geschäftsjahr 2024 mit Gesamterträgen von 2.540,6 Mio. Euro (Vorjahr: 2.564,0 Mio. Euro) und Gesamtaufwendungen von 2.551,2 Mio. Euro (Vorjahr: 2.436,7 Mio. Euro) sowie einem Betriebsergebnis von -10,7 Mio. Euro ab. Im Vorjahr betrug das Betriebsergebnis +127,4 Mio. Euro. Das Ergebnis der Ertrags- und Aufwandsrechnung gemäß Haushaltssystematik weicht von dem handelsrechtlichen Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung wegen der unterschiedlichen Berücksichtigung der aktivierten Vorsteuer auf Anlage- und Programmvermögen und den damit verbundenen Abschreibungen ab.
Die Finanzrechnung schließt bei einem Gesamteinnahmevolumen in Höhe von 451,7 Mio. Euro (Vorjahr: 554,3 Mio. Euro) und einem Gesamtausgabevolumen in Höhe von 517,4 Mio. Euro (Vorjahr: 524,8 Mio. Euro) mit einem Gesamtergebnis von -65,7 Mio. Euro (Vorjahr: +29,5 Mio. Euro) ab. In den Ausgaben ist der Fehlbetrag der Ertrags- und Aufwandsrechnung in Höhe von -10,7 Mio. Euro (Vorjahr: Überschuss 127,4 Mio. Euro bei den Einnahmen) enthalten. Das Gesamtergebnis wird der Rücklage Gesamtergebnis entnommen. Die Rücklage Gesamtergebnis beträgt damit Ende 2024 rd. 350,2 Mio. Euro (31.12.2023: 415,9 Mio. Euro). In der Beitragsperiode 2021 bis 2024 werden gegenüber der letzten KEF-Feststellung Beitragsmehrerträge erzielt. Diese dürfen nicht in der laufenden Periode verwendet werden, sondern sollen zur Deckung des Finanzbedarfs in der Periode 2025 bis 2028 dienen. Es erfolgt ein nachrichtlicher Ausweis bei der Gesamtergebnisrücklage als "davon Beitragsmehrerträge 2021 - 2024".
Insgesamt fügt sich das Ergebnis 2024 in das angestrebte ausgeglichene Gesamtergebnis der mittelfristigen Finanzplanung der laufenden Beitragsperiode 2021 bis 2024 ein. Der Haushaltsplan 2024 weist ein Gesamtergebnis von -123,1 Mio. Euro aus. Das Ist 2024 beträgt -65,7 Mio. Euro. Die Gesamtergebnisverbesserung um 57,4 Mio. Euro gegenüber dem Haushaltsplan ergibt sich aus höheren Rundfunkbeitragserträgen und Verwertungserträgen sowie geringeren Aufwendungen für Programmverbreitung und Geschäftsaufwendungen, denen höhere Steuerbelastungen gegenüberstehen. Der Verbesserung in der Ertrags- und Aufwandsrechnung stehen in der Finanzrechnung geringere Einnahmen (u. a. geringere Kreditaufnahme, geringere Verminderung des Versorgungsstocks) und geringeren Ausgaben (u. a. geringere Sach- und Programminvestitionen) gegenüber.
Ertrags-und Aufwandsrechnung
Das Geschäftsjahr 2024 schließt in der Ertrags- und Aufwandsrechnung gemäß Haushaltssystematik mit einem Betriebsergebnis von -10,7 Mio. Euro.
Erträge
Der Anteil des ZDF am gesamten Rundfunksbeitragsaufkommen liegt seit dem 01.08.2021 bei 26,0342 Prozent des unveränderten monatlichen Regelbeitrags von 18,36 Euro.
Auf der Ertragsseite zeigt sich bei den Rundfunkbeiträgen mit 2.133,8 Mio. Euro ein im Vergleich zum Vorjahr um 71,0 Mio. Euro reduziertes Aufkommen. Der deutliche Rückgang ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass rückwirkende Anmeldungen, welche hauptsächlich im Rahmen eines Meldedatenabgleiches durchgeführt werden, ein einmaliger Effekt sind. Dieser hat die Erträge aus Rundfunkbeiträgen im Jahr 2023 erhöht, ist im Jahr 2024 aber nicht mehr vorhanden.
Im Bereich der Werbung unterliegt das ZDF den bekannten gesetzlichen Beschränkungen, wonach Werbesendungen nur 20 Minuten pro Tag bis 20.00 Uhr und nicht an Sonn- und an bundesweit anerkannten Feiertagen ausgestrahlt werden dürfen. Die Erträge aus Werbung belaufen sich auf 164,9 Mio. Euro und liegen damit um 10,3 Mio. Euro über dem Vorjahr. Hier wirkte sich aus, dass im Berichtsjahr Sportgroßveranstaltungen, wie die Fußball- Europameisterschaft der Herren und die Olympischen und Paralympischen Spiele stattgefunden haben.
Seit dem Jahr 2013 gelten die allgemeinen Beschränkungen für die Werbung auch für das Sponsoring; von diesen Beschränkungen ausgenommen ist das Sponsoring der Übertragung von bestimmten Großereignissen wie zum Beispiel Olympische Sommer- und Winterspiele und bei den Fußball-Europa- und -Weltmeisterschaften alle Spiele mit deutscher Beteiligung sowie das Eröffnungsspiel, die Halbfinalspiele und das Endspiel. Beim Sponsoring konnten 2024 Erträge in Höhe von 9,8 Mio. Euro erzielt werden, die um 0,4 Mio. Euro unter dem Vorjahr lagen.
Die Verwertungserlöse liegen mit mit 33,3 Mio. Euro um 6,7 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Hauptursache hierfür sind höhere Erträge aus dem Programmvertrieb durch die ZDF Studios GmbH (ZDFS).
Die Zinserträge von 23,4 Mio. Euro übersteigen u. a. infolge der gestiegenen Liquidität das Vorjahres-Ist um 3,0 Mio. Euro.
Die Anderen Erträge sind um 27,9 Mio. Euro auf 165,3 Mio. Euro angestiegen. Enthalten sind hierin mit 60,2 Mio. Euro bzw. 36,4 Prozent (Vorjahr: 48,8 Mio. Euro) Erstattungen von ARTE als Vergütung für Programmzulieferungen seitens des ZDF. Darüber hinaus wird unter dieser Position eine Vielzahl unterschiedlicher Ertragskomponenten zusammengefasst. Zum Anstieg gegenüber dem Vorjahr haben neben den ARTE-Erstattungen u. a. höhere Rückkaufswerte der Rückdeckungsversicherungen und Erstattungen im Zusammenhang mit der Energiepreisbremse beigetragen. Der Ertrag aus der Bewertung der aktivierten Wiederholungsrechte ist dagegen geringerer als im Vorjahr.
Die Erträge aus der Aktivierung der Eigenleistungen, die den innerbetrieblichen Leistungen für Sachinvestitionsprojekte entsprechen, betragen 5,5 Mio. Euro (Vorjahr: 6,0 Mio. Euro). Diese Leistungen wurden von den Geschäftsbereichen Informations- und Systemtechnologie in Höhe von 5,1 Mio. Euro sowie Gebäudemanagement in Höhe von 0,4 Mio. Euro erbracht.
Aufwendungen
Die Personalaufwendungen fallen gegenüber dem Vorjahr um 9,8 Mio. Euro niedriger aus und betragen 500,2 Mio. Euro, was überwiegend aus den geringeren Aufwendungen für die Altersversorgung (-17,2 Mio. Euro) und höheren Zulagen (+7,4 Mio. Euro, insbesondere für Mehrarbeit resultiert. Die Zuführung zur Versorgungsrückstellung beträgt 41,3 Mio. Euro und fällt damit um 21,9 Mio. Euro geringer aus als der Vorjahreswert. Neben einer geringeren Regelzuführung im Geschäftsjahr 2024 führte auch der Anstieg des Rechnungszinses zu einer Entlastung gegenüber dem Vorjahr: Während 2023 der Anstieg des 10-jährigen Rechnungszinses um 0,04 Prozentpunkte auf 1,82 % zu einer Entlastung um 9,5 Mio. Euro führte, bedingt 2024 die Erhöhung des Rechnungszinses um 0,08 Prozentpunkte eine Entlastung um knapp 18,0 Mio. Euro. Die Anderen Versorgungsleistungen liegen mit 41,7 Mio. Euro um 5,9 Mio. Euro über dem Vorjahreswert, was im Wesentlichen auf zinsbedingt höhere Beihilfeaufwendungen zurückzuführen ist (Beihilferückstellung: -4,8 Mio. Euro, Vorjahr: -10,1 Mio. Euro).
Die Programmaufwendungen 2024 liegen mit 1.414,4 Mio. Euro um 76,6 Mio. Euro über dem Wert des Vorjahres. Der in den Programmaufwendungen enthaltene Sendeaufwand, der die unmittelbar den zu sendenden Programmen zuordenbaren Kosten umfasst, beträgt 1.122,1 Mio. Euro nach 1.046,9 Mio. Euro im Jahr 2023. Dies ist ein Anstieg um 75,2 Mio. Euro bzw. 7,2 Prozent, was angesichts der Sportgroßveranstaltungen 2024, wie vor allem die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele in Frankreich sowie die Fußballeuropameisterschaft der Männer in Deutschland, eine übliche Entwicklung widerspiegelt.
Die Sendezeit aller Programmbereiche betrug 2.330.674 Sendeminuten und liegt damit leicht über dem Vorjahresniveau.
Bezogen auf die Aufwendungen ergeben sich in den einzelnen Programmbereichen gegenüber dem Vorjahr folgende Entwicklungen:
Der Sendeaufwand der Programmdirektion lag mit 637,1 Mio. Euro um 41,6 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Die geringeren Aufwendungen ergeben sich insbesondere durch einen geringeren Ausstrahlungsumfang fiktionaler Programme, zum einen bedingt durch eine geringere Sendeleistung aus dem infolge der Übertragung von Sportgroßereignissen entfallendem Regelprogramm. Zum anderen kam es im Rahmen des Strategieprozesses "Ein ZDF für alle" zu einer Aufwandsverschiebung von der Programmdirektion zur Hauptredaktion Digitale Medien.
Der Sendeaufwand der Chefredaktion beträgt 320,7 Mio. Euro und liegt damit um 111,5 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Grund hierfür war im Wesentlichen der im zweijährigen Turnus höhere Übertragungsumfang für Sportgroßereignisse sowie gestiegene Aufwendungen für Sportverträge.
Der Sendeaufwand von 3sat hat sich im Jahr 2024 um 0,9 Mio. Euro auf 19,6 Mio. Euro vermindert. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Einstellung des Wirtschaftsformats "makro" im Dezember 2023 zurückzuführen.
Bei ARTE steigt der Sendeaufwand um 5,3 Mio. Euro auf 43,9 Mio. Euro an. Dieses Mehr resultiert im Wesentlichen aus dem konkreten Sendeeinsatz der Programmzulieferungen an ARTE-Deutschland, insbesondere bei Spielfilmen und Dokumentationen.
Der Anstieg beim Sendeaufwand des KiKA um 3,1 Mio. Euro auf 20,7 Mio. Euro ist durch den konkreten Sendeeinsatz der Programmzulieferungen an den Kinderkanal/Erfurt bedingt.
Der Sendeaufwand von ZDFinfo beträgt 17,5 Mio. Euro und liegt geringfügig um 0,2 Mio. Euro über dem Vorjahr.
Bei ZDFneo ist ein Rückgang des Sendeaufwands um 2,4 Mio. Euro auf 62,5 Mio. Euro zu verzeichnen. Im Rahmen des Strategieprozesses "Ein ZDF für alle" wurden neue Programmprojekte etabliert, was in Teilen auch mit längeren programmlichen Vorläufen, insbesondere von fiktionalen Programmen, und somit einem geringeren Sendeaufwand einher geht.
Der Programmaufwand der Hauptredaktion Digitale Medien liegt 2024 mit 83,9 Mio. Euro um 14,8 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Zur Stärkung der Nachrichtenkompetenz im non-linearen Bereich wurden zusätzliche Mittel für die ZDFheute-App eingesetzt und auch für die erfolgreichen Formate "besseresser" und "TRU DOKU" sowie Sonderdokumentationen. Darüber hinaus kam es im Rahmen des Strategieprozesses "Ein ZDF für alle" zu einem weiteren Ausbau der fiktionalen Inhalte für junge Zielgruppen, wie z.B. bei den Formaten Young Adult Fiction, Instant Fiction und Weekly Serien. Aber auch bereits etablierte Marken wie ZDFkultur und Terra X Web wurden weiter ausgebaut.
Bei den Honoraren freie Mitarbeit (inkl. Honorarumwandlung), die bei den Sonstigen Programmaufwendungen zusammengefasst ausgewiesen werden, ist gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 6,3 Mio. Euro auf 80,0 Mio. Euro festzustellen. Der Rückgang ist u. a. auf die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie im Vorjahr zurückzuführen.
Die Anderen Programmaufwendungen betreffen im Wesentlichen die redaktionsübergreifenden Kosten der Programmdirektion und der Chefredaktion (u. a. Aufwendungen für die Forschungsgruppe Wahlen, Nachrichtenagenturverträge, Dauerleitungen), die Sendepauschalverträge und die produktionsbezogenen Fremdleistungen. Sie betrugen 95,1 Mio. Euro und lagen um 4,6 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert.
Bei den produktionsbezogenen Fremdleistungen in Höhe von 51,7 Mio. Euro handelt sich um Fremdkosten der Produktionsdirektion, u. a. für Fremdanmietungen von Produktionsequipment, Bühnen- und Ausstattungsbauten, Produktionspersonal auf Honorarbasis sowie Leihpersonal. Da diese Aufwendungen direkt der Programmerstellung dienen, werden sie beim Programmaufwand abgebildet. Die um 3,6 Mio. Euro geringeren Aufwendungen gegenüber dem Vorjahr zeigen sich vor allem bei den Honoraren freie Mitarbeit.
Die Aufwendungen für die Programmverteilung liegen mit 57,3 Mio. Euro (Vorjahr: 56,9 Mio. Euro) fast auf dem Vorjahresniveau.
Die Geschäftsaufwendungen betragen im Berichtsjahr 250,9 Mio. Euro und liegen damit um 16,4 Mio. Euro über dem Niveau des Vorjahres. Die höheren Aufwendungen haben sich dabei vor allem für IT-Entwicklungs- und Betreuungsleistungen, Energiekosten, Werbeanzeigen sowie für Prozesskosten ergeben.
Die Anderen Aufwendungen umfassen den Betrieblichen Steueraufwand, die Aufwendungen für den Beitragseinzug, die Zinsaufwendungen und die Sonstigen Anderen Aufwendungen. Sie betragen im Jahr 2024 zusammen 328,4 Mio. Euro (Vorjahr: 297,5 Mio. Euro). Höhere Aufwendungen zeigen sich dabei vor allem beim Betrieblichen Steueraufwand, bei den Aufwendungen für den Beitragseinzug sowie bei den Abschreibungen, die unter den Sonstigen Anderen Aufwendungen ausgewiesen werden.
Finanzrechnung
In der Finanzrechnung werden die gesamten Veränderungen der langfristigen Vermögens- und Kapitalpositionen der Vermögensrechnung gezeigt. Ausgabe- und Beschaffungsreste werden berücksichtigt. Das Ergebnis der Ertrags- und Aufwandsrechnung wird derart in die Finanzrechnung integriert, dass ein Überschuss den Einnahmen und ein Fehlbetrag den Ausgaben zugeordnet wird. Als Differenzgröße zwischen Einnahmen (Mittelaufbringung) und Ausgaben (Mittelverwendung) ergibt sich das Gesamtergebnis.
Die Finanzrechnung schließt bei einem Gesamteinnahmevolumen in Höhe von 451,7 Mio. Euro (Vorjahr: 554,3 Mio. Euro) und einem Gesamtausgabevolumen in Höhe von 517,4 Mio. Euro (Vorjahr: 524,8 Mio. Euro) mit einem Gesamtergebnis von -65,7 Mio. Euro (Vorjahr: +29,5 Mio. Euro) ab. In den Ausgaben ist der Fehlbetrag der Ertrags- und Aufwandsrechnung in Höhe von -10,7 Mio. Euro (Vorjahr: Überschuss 127,4 Mio. Euro bei den Einnahmen) enthalten.
Auf der Einnahmenseite fällt die Zuführung zur Versorgungsrückstellung um 21,6 Mio. Euro geringer aus als im Vorjahr, was neben einer geringeren Regelzuführung im Geschäftsjahr 2024 auch auf den Anstieg des Rechnungszinses zurückzuführen ist. Für den Neubau eines Bürogebäudes in Mainz wurde ein erster Kredit in Höhe von 15,0 Mio. Euro aufgenommen. Im Gegensatz zum Vorjahr hat sich der Versorgungsstock nicht erhöht, sondern um 11,7 Mio. Euro vermindert.
Die bedeutendsten mit geringeren Ausgaben verbundenen Veränderungen zeigen sich bei den Programminvestitionen (-38,8 Mio. Euro) infolge des Programmvermögenabgangs aus Anzahlungen für Sportrechte (u. a. Fußball-Europameisterschaft der Männer in Deutschland, Olympische und Paralympische Spiele in Frankreich). Geringere Ausgaben zeigen sich auch beim Verbrauch anderer langfristiger Rückstellungen (-6,2 Mio. Euro). Die Sachinvestitionen liegen um 24,3 Mio. Euro über dem Vorjahreswert, wobei der Anstieg vor allem durch die Neubauprojekte im Sendezentrum Mainz bedingt ist. Die Forderungen gegenüber Rückdeckungsversicherungen haben sich um 20,1 Mio. Euro erhöht
Bilanz (Vermögensrechnung)
Die Bilanzsumme liegt mit 2.946,8 Mio. Euro um 66,5 Mio. Euro über dem Vorjahr (2.880,2 Mio. Euro). Der Anstieg entspricht 2,3 Prozent.
Auf der Aktivseite der Bilanz ist das Anlagevermögen mit 1.437,2 Mio. Euro im Berichtsjahr gegenüber 1.351,6 Mio. Euro im Vorjahr um 85,5 Mio. Euro gestiegen. Diese Erhöhung ergibt sich aus der Zunahme der Finanzanlagen um 59,6 Mio. Euro auf 1.152,1 Mio. Euro, der Sachanlagen um 15,7 Mio. Euro auf 233,6 Mio. Euro und der immateriellen Vermögensgegenstände um 10,2 Mio. Euro auf 51,5 Mio. Euro. Die Zunahme der Finanzanlagen ist maßgeblich durch die Erhöhung des Postens Rückdeckungsansprüche (+ 60,8 Mio. Euro) bedingt, der Rückdeckungsansprüche gegen die ZDF-Pensionskasse und die Baden-Badener Pensionskasse enthält. Ab dem Jahresabschluss 2024 werden diese Rückdeckungsansprüche in einem gesonderten Bilanzposten ausgewiesen. In vorangegangenen Abschlüssen waren diese Ansprüche in den Sonstigen Ausleihungen enthalten. Zur besseren Vergleichbarkeit werden in der hier aufgeführten Bilanz die Rückdeckungsansprüche auch schon im Jahr 2023 separat ausgewiesen. Im Gegensatz hierzu vermindert sich der Posten Versorgungsstock/Beihilfe-Deckungsstock um 3,2 Mio. Euro, wobei der Versorgungsstock um 11,7 Mio. Euro sinkt und der Beihilfe-Deckungsstock um 8,5 Mio. Euro steigt. Der Buchwert der Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen, der Ausleihungen an verbundene Unternehmen sowie der Beteiligungen des ZDF liegt mit 29,9 Mio. Euro zum Ende des Jahres 2024 um 2,0 Mio. Euro über dem Vorjahr. Die Erhöhung des Buchwerts an Beteiligungen ist auf Beteiligungswerterhöhungen am Ereignis- und Dokumentationskanal phoenix, am Beitragsservice von ARD, ZDF und DeutschlandRadio sowie am KiKA zurückzuführen.
Im Geschäftsjahr 2024 konzentrierten sich die Sachinvestitionen sowohl auf technische Maßnahmen zur Erneuerung der Produktions- und Distributionstechnik, zum Ausbau der ZDF-Online-Angebote und zur Erweiterung der Informationstechnik als auch auf den Bau eines neuen Bürogebäudes und einer Multifunktionshalle. Zu den wesentlichen technischen Projekten zählten insbesondere die "Erneuerung der Regien und der Zentraltechnik im Hauptstadtstudio Berlin", die "Erhaltung und Weiterentwicklung des Publikationsmanagements", die "Weiterentwicklung der ZDFmediathek 2025" sowie die "Reinvestition der IT-technischen Infrastruktur".
Das Programmvermögen einschließlich der Wiederholungsrechte hat sich zum 31. Dezember 2024 wertmäßig um 7,3 Mio. Euro auf 737,3 Mio. Euro erhöht. Ursächlich hierfür ist ein Anstieg der sendefähigen Produktionen um 34,3 Mio. Euro und der Wiederholungsrechte um 0,4 Mio. Euro, während das Programmvermögen in Arbeit um 27,3 Mio. Euro gesunken ist.
Das Umlaufvermögen hat sich um 24,0 Mio. Euro auf 748,5 Mio. Euro reduziert. Der Rückgang ergibt sich aus geringeren Forderungen aus Rundfunkbeiträgen (-24,0 Mio. Euro), dem Entfall der Anlage in Wertpapieren (-20,0 Mio. Euro), gesunkenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (-1,7 Mio. Euro), niedrigeren Sonstigen Vermögensgegenständen (-0,2 Mio. Euro) und reduzierten Forderungen gegen verbundene Unternehmen (-0,1 Mio. Euro). Hingegen hat sich vor allem der Posten Kassenbestand, Bundesbankguthaben und Guthaben bei Kreditinstituten (+22,2 Mio. Euro) erhöht. Die Liquidität des ZDF war jederzeit sichergestellt. Mit den veränderten Bilanzposten gehen leichte Verschiebungen innerhalb der Vermögensstruktur einher. Die Anlagenintensität zum 31. Dezember 2024 beträgt 48,8 Prozent nach 46,9 Prozent im Vorjahr, der Anteil des Programmvermögens am Gesamtvermögen liegt bei 25,0 Prozent nach 25,3 Prozent im Vorjahr und der Anteil des Umlaufvermögens beträgt 25,4 Prozent nach 26,8 Prozent im Vorjahr.
Das Eigenkapital, das per 31. Dezember 2024 aus der Gesamtergebnisrücklage und dem (negativen) Anstaltskapital besteht, beträgt 274,3 Mio. Euro (Vorjahr: 280,8 Mio. Euro). In der Beitragsperiode 2021 bis 2024 werden gegenüber der letzten KEF-Feststellung Beitragsmehrerträge erzielt. Diese dürfen nicht in dieser Periode verwendet werden, sondern sollen zur Deckung des Finanzbedarfs in der Periode 2025 bis 2028 dienen. Es erfolgt ein nachrichtlicher Ausweis bei der Gesamtergebnisrücklage. Der Gesamtergebnisrücklage werden 65,7 Mio. Euro, welche das Ergebnis der ZDF-Finanzrechnung darstellen, entnommen. Die Gesamtergebnisrücklage beträgt damit zum Ende des Berichtsjahres 350,2 Mio. Euro. Dem Anstaltskapital wurden 59,2 Mio. Euro, das ist das Ergebnis der ZDF-Finanzrechnung ohne handelsrechtliches Jahresergebnis (-6,5 Mio. Euro; Vorjahr: 132,7 Mio. Euro), zugeführt. Das Anstaltskapital beläuft sich danach auf -75,9 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote beläuft sich auf 9,3 Prozent (Vorjahr: 9,7 Prozent). Das Eigenkapital deckt das langfristig gebundene Vermögen (Anlage- und Programmvermögen) zu 12,6 Prozent (Vorjahr: 13,5 Prozent). Das Eigenkapital zuzüglich der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen, decken das langfristig gebundene Vermögen (Anlage- und Programmvermögen) zu 98,3 Prozent (Vorjahr: 118,1 Prozent). Der Rückgang dieser Kennzahl ist zum überwiegenden Teil auf die Umgliederung der Rückstellungen für Beihilfeverpflichtungen (Berichtsjahr: 351,6 Mio. Euro; Vorjahr: 357,1 Mio. Euro) in der Bilanz zurückzuführen: Diese Rückstellungen werden ab dem Jahr 2024 unter den Sonstigen Rückstellungen und nicht wie in den Vorjahren unter den Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ausgewiesen. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 315,5 Mio. Euro auf 1.862,4 Mio. Euro reduziert. Diese Verminderung ist überwiegend auf die Umgliederung der Beihilferückstellungen zurückzuführen, zudem besteht eine Erhöhung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen im Vergleich zum Vorjahr um 41,6 Mio. Euro. Der Posten enthält die Altersversorgungsrückstellungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZDF und die vergleichbaren Rückstellungen für Verpflichtungen des ZDF gegenüber den selbständigen und nichtselbständigen Gemeinschaftseinrichtungen. In der Rückstellungszuführung 2024 sind letztmals noch erforderliche Zuführungen im Zusammenhang mit der BilMoG-Umstellung aus dem Jahr 2010 in Höhe von 19,9 Mio. Euro enthalten. Die Steuerrückstellungen belaufen sich auf 11,4 Mio. Euro und liegen um 4,7 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Die sonstigen Rückstellungen betragen zum Bilanzstichtag 591,5 Mio. Euro und liegen damit um 376,7 Mio. Euro über dem Vorjahr. Diese Erhöhung ist maßgeblich auf die Umgliederung der Rückstellungen für Beihilfeverpflichtungen zurückzuführen. Darüber hinaus bestehende Zunahmen um 25,0 Mio. Euro sind maßgeblich auf Erhöhungen der Rückstellungen für Mehrarbeit, Lizenzen und Prozesskosten, eine Rückstellung für Einmalzahlungen entsprechend dem Vergütungstarifvertrag und eine Erhöhung der Rückstellung für noch nicht von ARTE abgerufene Mittel zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten sind zum Ende des Jahres 2024 mit 202,7 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahresbetrag um 5,0 Mio. Euro angestiegen. Der Anstieg ist vor allem auf die Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (+15,0 Mio. Euro) aber auch auf höhere Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (+4,0 Mio. Euro), gestiegene Sonstige Verbindlichkeiten (+1,6 Mio. Euro) und höhere Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (+1,2 Mio. Euro), zurückzuführen. Hingegen sind die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-11,6 Mio. Euro) sowie die Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen (-5,1 Mio. Euro) zurückgegangen.
Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
Das Geschäftsjahr 2024 schließt in der Gewinn- und Verlustrechnung mit einem Jahresfehlbetrag von 6,5 Mio. Euro ab. Im Vorjahr wurde ein Jahresüberschuss von 132,7 Mio. Euro erreicht.
Auf der Ertragsseite zeigt sich bei den Rundfunkbeiträgen mit 2.133,8 Mio. Euro ein im Vergleich zum Vorjahr um 71,0 Mio. Euro reduziertes Aufkommen. Der deutliche Rückgang ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass rückwirkende Anmeldungen, welche hauptsächlich im Rahmen eines Meldedatenabgleiches durchgeführt werden, ein einmaliger Effekt sind. Dieser hat die Erträge aus Rundfunkbeiträgen im Jahr 2023 erhöht, ist im Jahr 2024 aber nicht mehr vorhanden. Die Umsatzerlöse aus Werbung und Sponsoring belaufen sich auf 174,7 Mio. Euro und liegen damit um 10,0 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Die Übrigen betrieblichen Erträge[1] liegen mit 206,4 Mio. Euro um 5,5 Mio. Euro unter dem Vorjahresbetrag. Diese Veränderung ist maßgeblich auf die geringe Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Produktionen um 7,6 Mio. Euro zurückzuführen, die um 47,0 Mio. Euro unter dem Vorjahr liegt. Dementgegen stehen höhere Sonstige betriebliche Erträge (+24,0 Mio. Euro) und höhere Sonstige Umsatzerlöse (+18,0 Mio. Euro).
Der Beschaffungs-/Programmaufwand beträgt 1.487,7 Mio. Euro und liegt damit um 36,3 Mio. Euro über dem Vorjahreswert. Der höhere Beschaffungs-/Programmaufwand resultiert vor allem aus gestiegenen Aufwendungen für Urheber-, Leistungs- und Herstellervergütungen (+29,1 Mio. Euro) und erhöhten Aufwendungen für produktionsbezogene Fremdleistungen (+7,0 Mio. Euro). Der Personalaufwand beläuft sich im Jahr 2024 auf 436,0 Mio. Euro und liegt um 24,4 Mio. Euro unter dem Vorjahr. Hier wirken sich vor allem geringere Aufwendungen für die Altersversorgung aus. Im Jahr 2024 waren durchschnittlich 3.658 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Basis Full Time Equivalent im ZDF beschäftigt, im Vorjahr waren es 3.580. Der Anstieg resultiert vor allem aus Umschichtungen von Freier Mitarbeit zu festen Stellen zur Erlangung sachgerechter Beschäftigungsformen. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen schlugen mit 58,3 Mio. Euro (Vorjahr: 54,1 Mio. Euro) und die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 496,6 Mio. Euro (Vorjahr: 464,9 Mio. Euro) zu Buche. Die Erträge aus Beteiligungen betragen 9,0 Mio. Euro (Vorjahr: 9,3 Mio. Euro). Sie ergeben sich vorwiegend aus Gewinnausschüttungen der ZDF Studios GmbH (8,2 Mio. Euro; Vorjahr: 8,5 Mio. Euro) und der ZDF Werbefernsehen GmbH (0,7 Mio. Euro; Vorjahr: 0,8 Mio. Euro). Nach Berücksichtigung von Zinserträgen und -aufwendungen, von Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie sonstiger Steuern ergibt sich der Jahresfehlbetrag in Höhe von 6,5 Mio. Euro, der einem Jahresüberschuss aus dem Vorjahr von 132,7 Mio. Euro gegenübersteht.
[1] Sonstige Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen, andere aktivierte Eigenleistungen sowie Sonstige betriebliche Erträge.