Horrende Gas- und Stromkosten, ein möglicher Black-out – diese Meldungen dominieren seit Wochen die Schlagzeilen und schüren die Ängste der Menschen in Deutschland. Ist diese Furcht berechtigt? Was sagt die Wissenschaft und welche Alternativen gibt es?
Wie kommen wir am besten durch diesen Winter und wie können wir die Energiekrise lösen? Harald Lesch hat da einen Vorschlag...
Videolänge
1 min · Wissen
In den 1970ern befindet sich das Wirtschaftswunderland Deutschland in einer Energiekrise. Der Grund: Die Ölförderländer drosseln ihre Lieferungen. Der israelisch-arabische Konflikt ist der Auslöser. Schon damals zeigt sich, wie fatal die Abhängigkeit von Rohstoffen aus anderen Ländern sein kann. Die Kernkraft scheint zu der Zeit die ultimative Lösung des Problems zu sein. AKWs bieten die Chance, den Energiebedarf fast unabhängig von Exporten zu decken. Und das auf lange Sicht zu günstigen Preisen. Ende der 1980er Jahre sind 27 Atomkraftwerke am Netz. Obwohl die Kernkraft von Anfang an umstritten ist, setzte erst durch die Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima ein Umdenken ein. Nach dem GAU von Fukushima 2011 reagiert die Politik: Der Atomausstieg für Ende 2022 wird beschlossen. Die Krisen des Jahres 2022 machen allerdings ein erneutes Abwägen nötig. Atomkraft bedeutet weniger Abhängigkeit von anderen Ländern. Ganz unabhängig ist sie jedoch nicht. Der benötigte Rohstoff Uran kommt beispielsweise auch aus Staaten wie Russland. Ein weiteres Problem: Bis heute ist kein Endlager für hochradioaktive Abfälle gefunden. Und: Bau, Erhalt und Rückbau sind große Kostenfaktoren. Der Energiegewinn liegt dagegen nach momentaner Auslastung nur bei etwa sechs Prozent des Gesamtverbrauchs. Neue Sicherheitstechnik minimiert zwar das Risiko eines GAUs, aber das berühmte Restrisiko bleibt – ganz zu schweigen von der Gefahr gezielter Sabotage. Eine neue Variable auf der Waagschale ist aus heutiger Sicht das Klima. AKWs gelten durch ihren sehr geringen CO2-Ausstoß als klimafreundlich. Trotz allem belasten ihr Bau und ihr Ressourcenverbrauch die Umwelt. Welches Argument das Zünglein an der Waage ist, muss jede Gesellschaft nun für sich entscheiden.
Bildquelle: dpa
Ob Kosmetik, Medizin, Haushaltsartikel oder Elektronikteile, beinahe überall steckt Erdgas mit drin. Gut 30 Prozent des Erdgases verbraucht in Deutschland die Industrie. Der Rohstoff ist kostbar und nicht überall vorhanden. Die Entstehung dauert viele Millionen Jahre. Auch Deutschland verfügt über konventionelle Erdgasvorkommen – hauptsächlich in Niedersachsen. Das hier geförderte Gas entspricht allerdings nur etwa einem Anteil von fünf Prozent unseres gesamten Verbrauchs. 95 Prozent müssen importiert werden: Ein Teil davon kommt aus Ländern wie Norwegen, Belgien und den Niederlanden. Über 50 Prozent kam bislang aus Russland. Das Erdgas aus Norddeutschland ist bald ausgeschöpft. Zudem hat es ein Qualitätsdefizit: Es enthält weniger Methan. Dadurch ist der Brennwert geringer, das Gas liefert weniger Energie. Für besonders energieintensive Herstellungsvorgänge, wie zum Beispiel bei der Glasherstellung, in der Papier- oder Metallindustrie, ist es deshalb nicht geeignet.
Der Blick nach Island zeigt eine vielversprechende Lösung des Energieproblems: Mehr als 90 Prozent der Haushalte heizen dort mit Erdwärme. In Deutschland könnte die Geothermie etwa ein Viertel des Bedarfs fürs Heizen und Warmwasser decken. Um Erdwärme zu nutzen, benötigt man ca. 90 Grad heißes Wasser. Das findet sich in einer wasserführenden Schicht in 3.000 Metern Tiefe. In Deutschland bieten drei Regionen gute geologische Voraussetzungen, um nach heißem Wasser in der Erde zu bohren: das Norddeutsche Becken, der Oberrheinische Graben und das Molassebecken. Mitten im voralpinen Molassebecken liegt München. Hier hat ein Team aus Geophysikerinnen und Geophysikern des Karlsruher Instituts für Technologie ein groß angelegtes Geothermieprojekt gestartet. Dabei werden die Gesteinsschichten unter München erkundet und der Untergrund im Detail erfasst. So erkennen die Forschenden, wo Gesteinsschichten Verschiebungen und Risse aufweisen. Im Anschluss werden die optimalen Bohrwege festgelegt und an geophysikalische Besonderheiten wie Druck oder Porosität angepasst. Wenn Geothermie in der Bohrphase auch kostenintensiv ist, so liegt der Vorteil in der nachhaltigen und unkomplizierten Nutzung für Ballungsräume wie München. Mit dem Thermalwasser könnten etwa 80.000 Menschen mit Wärme zentral und regional versorgt werden.
Bei den erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne sehen Forschende für Deutschland das größte Ausbaupotenzial: Die Flächen für Fotovoltaik beispielsweise könnten noch um rund das Zehnfache vergrößert werden. Große Freiflächen für Solarparks sind allerdings knapp in Deutschland. Die Forschung hat dafür schon ein paar Antworten parat: Das Fraunhofer Institut Freiburg erprobt mit Landwirten, wie Stromerzeugung und gleichzeitig gute Ernten gelingen können. Beim Obstanbau testen die Forschenden beispielsweise Solarmodule mit lichtdurchlässig angeordneten Zellen, um den Schatten am Boden zu minimieren. Die ersten Ergebnisse fielen gut aus, brachten einen Ernteertrag von beinahe 100 Prozent, plus die "Stromernte" obendrauf. Auch urbane Räume können mehrfach genutzt werden. Mit Solarpaneelen überdachte Parkplätze sind zum Beispiel ein perfektes „Two in one"-Team: Stromerzeugung und Schattenspender unter einem Dach. Bei Neubauten lässt sich Solartechnik direkt mitplanen. Nicht nur aufs Dach, sondern auch an die Fassaden. Mit bauwerksintegrierter Fotovoltaik können auch große Bürogebäude ihren eigenen Energieverbrauch abdecken. Und für historische Gebäude, auf die man bisher die schwarzblauen Solarplatten aus ästhetischen Gründen nicht montiert, steht ebenfalls eine Lösung bereit: Dachziegel mit integrierten Solarzellen. Und auch das bietet Potenzial: Baggerseen mit schwimmender Fotovoltaik.
Wir stehen am Anfang der größten Aussterbewelle seit dem Ende der Dinosaurier. Aber welche Auswirkungen hat das Verschwinden von Arten überhaupt auf unseren Alltag?
Die Natur ist ein erfahrener Baumeister – da lohnt es sich doch, was abzuschauen. Der Blick in die Natur soll Lösungen finden, die beiden nutzen: Mensch UND Natur!
Es wird eng im All: Etwa 6.000 Satelliten kreisen bereits um die Erde und liefern eine Vielzahl an Daten. Harald Lesch zeigt, was sie alles erspähen können - und wem das dient.
Es gibt 21 Millionen Gebäude in Deutschland - wovon pro Jahr etwa ein Prozent saniert wird. In Zukunft sollen 1,5 Prozent saniert werden. Geht das denn?
Wissenswertes aus Naturwissenschaft und Technik: kompetent, verständlich und unterhaltsam präsentiert von Professor Harald Lesch und „Co-Protagonist*innen“.
Woraus besteht der Stoff, der Galaxien zusammenhält? Jetzt gibt es neue Messungen. Aber die Ergebnisse könnten ΛCDM, unser Modell vom Kosmos, mal wieder zum Wanken bringen.
Das ALMA-Teleskop hat unseren Blick aufs Universum revolutioniert. Die Astronomin Dr. Suzanna Randall nimmt uns mit hinter die Kulissen ihres Lieblingsteleskops.
Hobby-Astronom Alberto Caballero könnte den Ursprung des rätselhaften Wow-Signals gefunden haben. Suzanna Randall prüft, was Caballeros Entdeckung wirklich für uns bedeutet.
Zur Merkliste hinzugefügt
Merken beendet
Bewertet!
Bewertung entfernt
Zur Merkliste hinzugefügt
Merken beendet
Embed-Code kopieren
HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.
Wenn du bereits ein ARD-Konto angelegt hast, kannst du dich damit hier einloggen.
Mein ZDF – Neues Konto anlegen
Passwort vergessen?
Hinweis: Bitte trage hier die E-Mail-Adresse ein, mit der du dich für dein ZDF-Konto registriert hast.
Passwort vergessen?
Falls wir die angegebene Email-Adresse kennen, erhältst du in Kürze eine E-Mail von uns mit Infos, wie du dein Passwort zurücksetzen kannst.
Neues Passwort vergeben
Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder
Du kannst jetzt dein neues Passwort festlegen.
Passwort geändert
Dein Passwort wurde erfolgreich geändert. Du kannst dich ab sofort mit dem neuen Passwort anmelden.
Deine Registrierung war erfolgreich
Willkommen bei "Mein ZDF"! Falls wir die angegebene Email-Adresse kennen, erhältst du von uns in Kürze eine E-Mail. Bitte bestätige den Link in dieser E-Mail innerhalb von 24 Stunden, um deine Registrierung abzuschließen.
Registrierung wird geprüft
Wir bitten um einen Moment Geduld, bis die Aktivierung abgeschlossen ist.
Deine Registrierung war erfolgreich
Schön, dass du hier bist. Du kannst nun "Mein ZDF" in vollem Umfang nutzen.
Uups, die Registrierung ist fehlgeschlagen
Die Aktivierung deines Accounts hat leider nicht geklappt. Möglicherweise ist der Aktivierungslink bereits abgelaufen oder es gibt gerade technische Probleme.
Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.
Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.
Altersprüfung durchführen?
Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.
Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?
Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.
Hinweis!
Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.
Datenschutzeinstellungen
An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.
Datenschutzeinstellungen
An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.