Tschur-Jin Lau quält sich bei fast jeder Entscheidung. Für sie ist es nicht cool, sondern eher eine Belastung, eine große Auswahl an unterschiedlichen Möglichkeiten zu haben.
Welche Rolle spielt ein recht neues Phänomen bei Entscheidungsschwierigkeiten? "FOBO", ein Akronym für "Fear of better options". Unter FOBO versteht man die Angst oder auch Unfähigkeit, eine Entscheidung zu treffen, weil es irgendwo noch eine bessere Option geben könnte. Das bedeutet: Aus Angst vor einer falschen Entscheidung, treffen wir häufig dann gar keine. Hingegen bezeichnet FOMO (Fear of missing out) die Angst, irgendetwas zu verpassen.
Was kann ich also tun, damit ich mich besser und schneller entscheiden kann? Lisa Budzinski trifft Gerd Gigerenzer. Er war Psychologe am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und ist eine Koryphäe, wenn es um Entscheidungsfindungen geht. Ursache für langwierige und quälende Entscheidungsprozesse sind häufig die Vielzahl an unterschiedlichen Möglichkeiten, aber auch die Angst davor, falsche Entscheidungen zu treffen, Fehler zu machen und dann die Verantwortung dafür übernehmen zu müssen. Das hindert viele Menschen daran, überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Gerd Gigerenzer rät deshalb dazu, ein bisschen mehr Mut zu haben, Fehler zu machen und aus diesen Fehlern zu lernen.