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Achtung Ruhestörung!

Kampf gegen den Lärm

von Kimmo Wiemann

Technoparty das ganze Wochenende, Lkw-Donnern von Montag bis Freitag, feierfreudige Nachbarn – Lärm zermürbt. Eine Reportage über Krachmacher und Ruhesucher.

Videolänge:
30 min
Datum:
06.10.2024
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 06.10.2029

Ständige Geräuschbelastung macht das Leben zur Qual. Lärm ist dabei nicht nur schädlich für das Gehör, sondern erzeugt psychosozialen Stress und hat gesundheitliche Folgen. Studien zufolge fühlt sich jeder fünfte Deutsche von Krach belästigt.

Ordnungsamt mit Lärmwagen unterwegs

Im Nordrhein-Westfälischen Hagen hat die Stadt dem Lärm den Kampf angesagt. Seit April dieses Jahres fahren Ordnungsbeamte mit dem sogenannten Lärmwagen nachts durch die Stadt, messen Schallpegel und gehen Beschwerden nach.

Pro Nacht haben wir meist zwischen 10 und 15 Ruhestörungen.
Melvyn Schurna, Ordnungsbeamter der Stadt Hagen
Die Ordnungsbeamten Can Karakoc und Melvyn Schurna stehen vor einem großen Van des Ordnungsamtes Hagen, NRW. Der Van sieht aus wie ein Polizeiwagen: silberne Lackierung, über die gesamte Seite blauer Streifen mit Reflektoren und neongelben Streifen am oberen und unteren Rand des blauen Streifens. Zwischen den beiden ist die Beschriftung des Wagens zu sehen: "Ordnungsamt – Stadt Hagen". Sie sind beide in dunkelblaue Schutzwesten gekleidet, tragen Taschenlampen, Schlagstöcke und ein Lärmpegel-Messgerät.
Ordnungsbeamte in Hagen sorgen für nächtliche Ruhe: Can Karakoc (r.) und Melvyn Schurna (l.)
Quelle: ZDF / Kimmo Wiemann

Die Anti-Lärm-Truppe ist mit allen Sonderrechten eines Polizeibeamten ausgestattet, das heißt, sie dürfen zum Beispiel Identitätsprüfungen vornehmen.
Die meisten Krachmacher sind einsichtig, aber es gibt Wiederholungstäter gegen die Bußgeldverfahren eingeleitet werden. Auch Beleidigungen und robuster Widerstand kommen vor "Der Respekt vor der Uniform hat stark nachgelassen", stellt Schurna fest.

Laute Partys im Park

In Freiburg, Baden-Württemberg, schaffen wilde Technopartys unter freiem Himmel im gesamten Stadtgebiet seit einiger Zeit ein Lärmproblem, vor allem an den Wochenenden. Los geht es mittags und dann oft bis zum nächsten Morgen. Im Dietenbachpark dürfen nun offiziell Raves stattfinden, aber mit begrenzter Lautstärke, bis 22:00 Uhr und ohne den Verkauf von hartem Alkohol. "Das funktioniert aber nicht", sagt Heiner Brecht von der Bürgerinitiative Kontra-Bass, "Die Lautstärke ist halbwegs okay, aber die Bässe wummern stundenlang und sind körperlich spürbar."

Lärm macht Stress. Wer Ruhe braucht und Krach bekommt, ist schnell auf 180. Die "ZDF.reportage" zeigt die Zielkonflikte zwischen fröhlich Feiernden und genervten Ruhebedürftigen.

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