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Geheimes Russland: Die Unterwelten von Samara

Im Zweiten Weltkrieg sollte die Industriestadt Samara Fluchtort für die Sowjet-Regierung werden. Es entstanden Bunkeranlagen, die bis heute nicht vollständig erforscht sind.

Videolänge:
43 min
Datum:
16.09.2021
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 19.09.2026, in Deutschland

Samara wurde beim Angriff der deutschen Wehrmacht hastig als Ersatzhauptstadt für Moskau ausgebaut. Damals hieß die Stadt an der Wolga noch Kuibyschew. In aller Eile gruben Spezialisten des Moskauer Metrobaus weitläufige Bunkeranlagen in den Untergrund. So entstanden zahllose unterirdische Gebäude, deren genaue Lage und Struktur bis heute nicht komplett bekannt sind.

Ein schickes Bad für Stalins Tochter

 Petr Yacubsen mit einer Taschenlampe läuft durch einen alten Bergwerksstollen.
Petr Yacubsen versucht, durch einen alten Bergwerksstollen in eine riesige Kühlkammer zu gelangen. Im II. Weltkrieg diente sie als Vorratsdepot für Samara.
Quelle: ZDF/Maxim Tarasyugin

Auch die Armeeführung, das diplomatische Korps und sogar das Bolschoi-Ballett sollten in der Ersatzhauptstadt unterkommen. Davon ist selbst in der Sowjetunion lange nichts bekannt gewesen. Rund um die Stadt wurden Versorgungs- und Propagandaeinrichtungen errichtet. Moskauer Spezialisten bauten auch den damals reichweitenstärksten Radiosender der Welt. Ein eigens dafür ausgehöhlter Berg wurde von Gulag-Sträflingen zur Lebensmittelversorgung der Stadt und ihrer prominenten Bewohner in einen gigantischen Kühlschrank verwandelt. Er ist bis heute militärisches Sperrgebiet.

Der Film begleitet den Hobbyforscher Petr Yacubson, der auf der Rückseite des "Kühlschrankes" ein Stollensystem erkundet. Er schafft es auch, mitten in der Stadt in die Kommandozentrale unter dem Militärhospital vorzudringen. Das Krankenhaus ist noch in Betrieb. Von dort wird der darunterliegende, verfallene Bunker noch immer mit Elektrizität versorgt. In der Anlage gab es einen eigenen Trakt mit Parkettboden und schick gefliestem Badezimmer für Stalins Tochter.

Hobbyforscher auf gefährlicher Tour

 Zwei Männer erkunden die verlassene Ruine einer Munitionsfabrik. Dabei steigen sie über das am Boden liegende Geröll.
Die Ruine der Munitionsfabrik: Unter der Oberfläche verbergen sich einsturzgefährdete Produktionshallen. Petr und Dimitri erkunden einen Verbindungstunnel zum Wolgaufer.
Quelle: ZDF/Maxim Tarasyugin

Auch Dimitri, ein ehemaliger Elitesoldat, hat sich der Erkundung des Untergrundes von Samara verschrieben. Er ist auf Tauchgänge spezialisiert. Sie sind oft notwendig, denn große Teile der Bunkeranlagen stehen durch die unmittelbare Nähe zur Wolga unter Wasser. Dimitri ist risikofreudig: Trotz einer Beinprothese scheut er keine noch so gefährliche Expedition. Aus einem der Bunker wäre er beinahe nicht mehr lebend herausgekommen. Abschrecken lässt sich der ehemalige Soldat aber nicht – es gibt noch viel zu entdecken.

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