Sie sind hier:

Partyschlager: Gute-Laune-Hits vom Fließband

Wie wird nach der Sommersaison an neuen Songs gearbeitet, welche Lieder schaffen es bis zur Veröffentlichung und was hängt sonst alles noch am Partyschlagerbetrieb? Ein einzigartiger Blick hinter die Kulissen einer boomenden Musikbranche.

Videolänge:
45 min
Datum:
07.08.2024
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 10.09.2026, in Deutschland, Österreich, Schweiz

Schürze und DJ Robin besetzten mit dem Song "Layla" neun Wochen lang Platz eins der Charts. Auch andere Künstler heimsen Goldene Schallplatten ein. Für die Doku-Reihe haben die Autoren sieben Monate lang hinter die Kulissen des Milliarden-Business geblickt.

Die Erfolgsformel

Partysänger Lorenz Büffel performt auf einer Bühne vor vollem Publikum.
Lorenz Büffel vor 35.000 Partyschlager-Fans in Gelsenkirchen.
Quelle: ZDF/Fritz Fechner

Der umstrittene Song "Layla" stand neun Wochen lang auf Platz eins der deutschen Singlecharts und wurde im Dezember 2022 offiziell zum Hit des Jahres gekürt. Kein Wunder, bei fast 125 Millionen Spotify-Streams. Malle-Ikone Ikke Hüftgold ("Dicke Titten, Kartoffelsalat", "Ich schwanke noch") hat es im März 2023 mit reichlich Fan-Support in den deutschen ESC-Vorentscheid geschafft. Er ist überzeugt: "Alle wollen den Boom des vergangenen Jahres ausnutzen."

Wer glaubt, dass die simplen Texte und eingängigen Melodien schnell geschrieben sind, der irrt. Gibt es eine Erfolgsformel? Die Autoren sprechen mit Produzenten wie Matthias Distel von Summerfield Records und Mike Rötgens von Xtreme Sound – zwei Labels, die als Platzhirsche den Partyschlagermarkt seit Jahren dominieren.

Alles ist darauf ausgelegt, dass die Songs möglichst leicht und möglichst laut mitgesungen werden können. Dabei gibt es einige Tricks: Es geht darum, Lieder immer so anzulegen, "dass die höchste Note von Männern gerade so gesungen werden kann, damit die sich auch schön anstrengen müssen und noch lauter singen", sagt der Partyschlagerproduzent Michael Rötgens. "Die Texte müssen so geschrieben sein", ergänzt Matthias Distel von Summerfield Records, "dass man auch mit drei Promille die Lieder noch mitgrölen kann."

Rosi vs. Layla?

Julian Sommer steht mit dem Rücken zur Kamera auf einer Bühne vor vollem Publikum.
Julian Sommer vor 35.000 Partyschlager-Fans in Gelsenkirchen.
Quelle: ZDF/Fritz Fechner

Dazu gehört auch der Song "Layla", der mit eingängig wummernden und tanzbaren Elektrobeats unterlegt ist. "Layla", der die Vorzüge einer "Puffmama" beschreibt, die "schöner, jünger, geiler" als alle anderen sei, hat eine hitzige Debatte entflammt. Der Song sei frauenfeindlich und sexistisch, so Kritiker.

Auf zahlreichen Festen und Veranstaltungen wurde der Song eine Zeit lang verboten oder nur zensiert gespielt. Sogar Bundesjustizminister Marco Buschmann schaltete sich ein. "Man muss Schlagertexte nicht mögen. Man kann sie sogar doof oder geschmacklos finden", schrieb er auf Twitter. "Sie aber behördlich zu verbieten, finde ich, ist eins zu viel."

Auch die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien äußerte sich: "Layla, was für ein sexistischer, geschmackloser Text, braucht kein Mensch. Aber verbieten, nein." Die Künstler DJ Robin & Schürze wiederum verweisen auf alte Songs wie "Skandal im Sperrbezirk" der Spider Murphy Gang, die das Rotlichtviertel und speziell "Rosi" besingen und die nicht verboten wurden.

Ein Blick hinter den Kulissen

Die Dokumentation begleitet sieben Monate lang Produzenten wie Matthias Distel (Summerfield Records) und Mike Rötgens (Xtreme Sound) bei ihrer Arbeit sowie Künstler und Künstlerinnen wie Isi Glück, Malin Brown, Mickie Krause, Lorenz Büffel und Schürze bei ihren Auftritten. Zum Beispiel auf einem der größten Events in Deutschland – der Veranstaltung Olé in der Gelsenkirchener Fußballarena. 35.000 Zuschauer feiern zwei Tage lang mit ihren Stars.

Die Autoren sind bei einem Song-Camp des Music-Labels Summerfield Records dabei, bei dem sich ein Team aus 30 Leuten für eine Woche in Österreich zurückzieht, um Hits für die neue Saison zu schreiben. Und sie sprechen mit dem Musikwissenschaftler Prof. Dr. Gregor Herzfeld von der Universität Regensburg, wie er sich den Erfolg des Partyschlagers erklärt.

Die Reihe will herausfinden, wie nach dem Ende der Sommersaison an neuen Songs gearbeitet wird, welche Lieder es schließlich bis zur Veröffentlichung geschafft haben und was sonst alles noch dranhängt am Partyschlagerbetrieb. Ein einzigartiger Blick hinter die Kulissen einer boomenden Musikbranche.

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.