Im Verhältnis der ungleichen Nachbarn hat die Besetzung durch die Deutschen im Zweiten Weltkrieg Narben hinterlassen. Heute gibt es eine neue Nähe zwischen Deutschland und den Niederlanden, die so manche der gegenseitigen Zuschreibungen infrage stellen.
Was hat es also auf sich mit den Klischees? Das Nationalsymbol, die Tulpe, kommt eigentlich aus der Mongolei und die berühmten Holzschuhe, Klompen genannt, stammen ursprünglich aus Frankreich.
Beim Königstag in Maastricht erklärt König Willem-Alexander Michael Kessler höchstpersönlich, was typisch niederländisch ist. Historiker Christoph Driessen erläutert, warum bei Festen das ganze Land in orange getaucht ist - obwohl die Nationalfarben doch rot-weiß-blau sind. Wie deutsch das niederländische Königshaus ist und wie prägend bis heute der Calvinismus.
Kessler fragt nach, ob die Niederlande tatsächlich ein so freiheitsliebendes und liberales Land sind, in dem man schneller zu Konsens und Kompromiss findet.
Er geht der legendären Fußballrivalität, die Deutschland und seinen Nachbarn seit Jahrzehnten verbindet, auf den Grund. Er überprüft in Kinderdijk - seit 1997 UNESCO-Weltkulturerbe - ob die Niederländer wirklich so viele Windmühlen haben und wie der Klimawandel ihren Kampf um Land gegen das steigende Meer verschärft.
Er erfährt, dass der Drahtesel gar nicht von der Fahrradnation erfunden wurde, dass die Niederländer aber tatsächlich Europameister im Wohnwagenbesitz sind und holländische Tomaten viel besser schmecken als ihr Ruf es erwarten lässt.
Am Ende seiner Reise kehrt Michael Kessler mit überraschenden Erkenntnissen zurück, die eingefleischte Vorurteile relativieren.