Farhad und seine Frau Fathima haben 2013 Afghanistan verlassen. Auf der Flucht kam ihr Kind zur Welt. Fathima ist 2013 mit ihren Kindern vor dem Krieg aus Syrien geflüchtet. Ihr Mann durfte nachziehen. Sie alle leben sicher in Deutschland, doch nichts ist wie früher.
Eine neue Heimat in der Fremde
Aktuell sind über 80 Millionen Menschen auf der Flucht, das entspricht in etwa der gesamten Bevölkerung Deutschlands. Sie alle haben ihre Heimat verloren, ihr altes Leben hinter sich gelassen und mussten von null wieder neu angefangen. Neben der Verarbeitung des Verlusts von Familie und Freunden müssen Geflohene die neue Kultur verstehen lernen; in erster Linie vor allem die Sprache ihres neuen Zuhauses.
Kann eine gute Integration und somit erfolgreiche Migration dazu führen, so etwas wie eine neue Heimat zu schaffen? Woran wird Heimat gemessen? An einem Ort, an Menschen, einem Gefühl aus beidem? Welche Erinnerungen wecken Heimweh und was braucht es, um sich eine neue Heimat zu gestalten?
Die Flucht der Heiligen Familie
Am Festtag "Heilige Drei Könige", der offiziell im kirchlichen Kalender "Erscheinung des Herrn" heißt, feiern Christen, dass Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist und sich so allen Erfahrungen des Lebens von Freude, aber auch Leid ausgesetzt hat. So erzählen die biblischen Texte, dass drei Könige einem Stern gefolgt sind, um dem Sohn Gottes zu huldigen – was dem Tag seinen volkstümlichen Namen "Dreikönig" gab. Außerdem schildern sie nach dem Besuch die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten, weil sie in ihrer Heimatstadt Bethlehem nicht sicher waren.
Pater Nikodemus nutzt den Tag, um der Frage nachzugehen, was es bedeutet, in Unsicherheit zu leben, das Risiko einer Flucht auf sich zu nehmen und wie es gelingen kann, andernorts eine neue Heimat zu finden.