Warum nimmt die Gesellschaft diese Bedrohung nicht wirklich ernst? Darüber spricht Richard David Precht mit Prof. Hans Joachim Schellnhuber, einem der weltweit wichtigsten Klimaforscher.
Halbherzige Lösungen unwirksam
Hans Joachim Schellnhuber, Gründungsdirektor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung, der die Bundeskanzlerin ebenso berät wie den Papst, warnt bereits seit Jahren eindringlich vor einer bevorstehenden Heißzeit. Sie bedeutet vor allem für die ärmeren Länder um den Äquator eine extreme Verschärfung ihrer Lebensbedingungen. Wenn Dürre, Überschwemmungen und Stürme die Landwirtschaft treffen, machen sich die Menschen dort auf den Weg nach Norden auf die Suche nach einer neuen Lebensgrundlage. Die Klima-Migration von Millionen von Menschen sei, so Schellnhuber, schon längst im Gange und werde noch viel größere Ausmaße annehmen.
Während also die Opfer des menschengemachten Klimawandels ums Überleben kämpfen, scheinen sich die Verursacher, also die reichen Industrieländer, nur halbherzig um Lösungen zu bemühen. Appelle an die Verbraucher haben keine maßgeblichen Verhaltensänderungen beim Energiekonsum ausgelöst, so Precht, ebenso wenig wirksam waren die Selbstverpflichtungen etwa der Autoindustrie. Immer noch setzen die Industrieländer auf fossile Brennstoffe. Schellnhuber fordert bei „Precht“, endlich eine für alle verbindliche CO2-Steuer einzuführen.
Verantwortung gegenüber künftigen Generationen
Die Energieverschwendung, meint Schellnhuber, sei eigentlich gar nicht Teil der abendländischen Kultur gewesen. Erst die Übernahme des amerikanische Konsum- und Wachstumsdenkens nach dem Zweiten Weltkrieg habe das tradierte Nachhaltigkeits-Denken korrumpiert. Ist demnach Wirtschaftswachstum und Klimaschutz unvereinbar, fragt Precht. Ist der Kapitalismus der Feind unseres Planeten? Brauchen wir am Ende eine Verbotskultur, um das Entgleisen des Klimas noch aufzuhalten?
Precht und Schellnhuber fragen sich, wie groß die Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen ist. Laut Immanuel Kants kategorischem Imperativ ist ein angestrebter Lebensstil ethisch nicht zu rechtfertigen, solange er nur sich selbst und den Eigenen zugestanden und anderen vorenthalten werden muss. Müssen wir also das kapitalistische Wachstumssystem aufgeben und uns in Verzicht üben, fragt Precht. Sollte man sich nun auf die rettenden technischen Innovationen verlassen, die uns von der Last des CO2-Ausstoßes befreien? Oder muss die Hoffnung, den Klimawandel noch aufhalten zu können, gleich begraben werden und sich die Gesellschaft darauf konzentrieren, die Heißzeit irgendwie zu überleben?
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Literaturtipps von Richard David Precht
Terra X Dokureihe zum Thema
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