Die Zahl der Drogentoten steigt seit Jahren dramatisch. 2020 wurden in Deutschland 1.581 drogenbedingte Todesfälle registriert, ein Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr - Tendenz weiter steigend. Was also tun? Für die einen ist die Prohibitionspolitik der Vergangenheit gescheitert, nur eine Entkriminalisierung aller Drogen und ihrer Konsument*innen könne Abhilfe schaffen. Statt als Kriminelle sollten wir Drogenabhängige als Kranke sehen, die unsere Hilfe brauchen. Für die anderen wäre das ein völlig falsches Signal. Sie warnen vor einer erheblichen Zunahme des Drogenkonsums und vor immensen gesundheitlichen Schäden bei jungen Konsument*innen, für die der Drogenkonsum durch eine Entkriminalisierung bagatellisiert würde. Wie sieht also eine Drogenpolitik aus, die auf der einen Seite den Drogenkonsum möglichst gering hält, auf der anderen Seite aber eine zeitgemäße Antwort auf die realen Gegebenheiten ist? Müssen wir alle Drogen entkriminalisieren?
13 Fragen mit den Gästen: Andrea Piest, Drogennotdienst, Sonar Safer Nightlife; Roman Grandke, Ex-Süchtiger, Podcast “Sucht & Ordnung”; Thomas Peschel, Psychiater, Leiter Diamorphinpraxis; Sophia Dora, Ex-Süchtige; Franz Horst Wimmer, Ex-Kommissariatsleiter Drogendezernat München; Anne Koopmann, Psychiaterin mit Fokus auf Suchterkrankungen
Host Jo Schück versucht, die Kontrahenten aufeinander zu zu bewegen. Können sie sich auf die goldene Mitte einigen?