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Propaganda, Krieg und Wahrheit

Germania Spezial Ukraine - Teil zwei

Im zweiten Spezial zum Ukraine-Krieg spricht GERMANIA mit dem Influencer Dimitri Tsvetkov, der Journalistin Anastasia Tikhomirova, der Regisseurin Anna Zhukovets und der geflüchteten Studentin Arina Paskevich über Kriegsfolgen und Propaganda.‎

Videolänge:
17 min
Datum:
01.06.2022
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 01.06.2024
"Man spricht jetzt im russischen Fernsehen davon, dass die Russen die Antifaschisten sind, die die Ukraine vom Faschismus befreien. Und da wird so wirklich eine Rhetorik wie beim Zweiten Weltkrieg bedient."
‎Anastasia Tikhomirova, Journalistin

GERMANIA Spezial zum Krieg in der Ukraine – Teil zwei

Es ist ein hybrider Angriffskrieg, den Russland seit mehr als drei Monaten in der Ukraine führt. Gekämpft wird nicht nur mit Waffen, sondern auch mit Informationen.

"Als ich in der Schule war, und wir haben über sowjetische Propaganda gelernt, dachte ich so: Krass, wie dumm waren die Leute damals? Wie konnte man so offen Lügen erzählen? Und heute siehst du einfach genau dieselbe Geschichte in russischen Medien. Das ist eins zu eins."
Dimitri Tsvetkov, ukrainischer Regisseur und Influencer

Die Journalistin Anastasia Tikhomirova hat russische Wurzeln und erzählt, sie schaue russisches Fernsehen, seit sie klein ist, weil der immer in der Küche lief. "Teilweise werden da die gleichen Videos gezeigt wie in den ukrainischen Medien, aber mit einer komplett anderen Auslegung."

Arina Paskevich ist im März 2022 aus Mariupol geflüchtet. Sie hat erlebt, was der Rest der Welt nur aus Nachrichtenbildern kennt: die Bombardierung ihrer Heimatstadt Mariupol. Deren totale Zerstörung ist zum Symbol geworden für diesen Krieg.

‎"Mariupol vor dem Krieg, das ist eine schöne, wiederaufgebaute Stadt. Alle ‎Parks wurden neu bepflanzt. […] Es war eine blühende Stadt, sogar eine neue ‎Uni wurde gebaut. Jetzt ist von den Straßen und den Parks nichts mehr ‎übriggeblieben."
Arina Paskevich, aus Mariupol geflüchtete Studentin

"Es hat angefangen wie immer, wie 2014 als sie östliche Stadtteile beschossen haben", erzählt die 21-jährige Studentin weiter. "Wir dachten: alles OK. Aber dann haben die Luftangriffe angefangen." Es sind diese Geschichten der Betroffenen, denen es zuzuhören gilt, sagt Anastasia Tikhomirova. Weil sie Zeugnis ablegen darüber, was wirklich passiert in der Ukraine. Es gehe darum nachzufühlen, was mit diesen Leuten passiert. Und:

"Wir sollten bei alldem die Ukrainer nicht zu Nummern werden lassen. Das sind alles Menschen. Jedes Menschenleben ist unwiederbringlich verloren."
Anastasia Tikhomirova, Journalistin

Arina bangt um das Leben ihres Vaters und das ihrer Großeltern, die in der Ukraine geblieben sind. Auch die Oma der in Mariupol geborenen Regisseurin Anna Zhukovets lebt noch dort: "Seit 2014 ist Krieg, ich habe jeden Tag mit meiner Oma telefoniert. Ich habe versucht meinen deutschen Freunden davon zu erzählen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir zugehört wird, dass das ernst genommen wird", sagt sie. Genauso wenig wie die Eigenständigkeit der Ukraine:

"Ich habe immer gesagt, dass ich Ukrainerin bin. Dann kam die Gegenantwort: 'Ah, ok, du bist Russin.' Das bedeutet ja, dass man die Geschichte der Ukraine gar nicht wahrnimmt."
Anna Zhukovets, Regisseurin

Zu lange wurde der Krieg verdrängt oder beschönigt. Jetzt spaltet die Propaganda die russischsprachige Bevölkerung, die Fronten verhärten sich zusehends. Für Anna Zhukovets ist klar:

"Ich bin nicht bereit weiter Kontakt mit Leuten zu pflegen, die den Faschismus unterstützen. Das mag sehr radikal sein. Aber wenn du in Butscha, Irpin oder Mariupol keinen Genozid erkennst, dann habe ich ein Problem damit."
Anna Zhukovets, Regisseurin
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