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Katharina die Große - Der Weg auf den Zarenthron

Wie aus einer deutschen Fürstentochter die russische Kaiserin wurde

Katharina die Große etablierte das Zarenreich als europäische Großmacht und zählt zu den einflussreichsten und mächtigsten Frauen der Geschichte.

Videolänge:
43 min
Datum:
10.12.2013
:
UT
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 08.12.2033

Mit 14 Jahren ging Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst nach Russland. Sie war eine Prinzessin aus einem unbedeutenden deutschen Fürstenhaus, und doch hatte man sie ausgewählt, den als Thronfolger vorgesehenen Großfürsten Peter zu ehelichen. Für die Heirat konvertierte Sophie vom protestantischen zum orthodoxen Glauben und erhielt den Namen, mit dem sie in die Geschichte einging: Katharina.

18 Jahre lang lebte sie am Zarenhof, gefangen in einer Ehe, die für sie zur Qual wurde. Peter und sie waren noch Kinder, als man sie zum Paar machte. Der junge Großfürst war voller Komplexe und kindlicher Leidenschaften. Am liebsten spielte er mit Holzsoldaten oder musizierte. Katharina langweilte sich in der höfischen Gesellschaft und empfand die Feste und Lustbarkeiten als öde und sinnlos. Sie entdeckte die Welt der Bücher für sich: Romane, antike Historiker und vor allem die Schriften der Aufklärer zogen sie in ihren Bann.

 

Auch körperliche Anziehung stellt sich beim Großfürstenpaar nicht ein und so bleibt der dringend erwartete Nachwuchs Jahr um Jahr aus. Erst 1754 wurde Sohn Paul geboren, von dem Katharina später in ihren Memoiren behauptete, dass er nicht das leibliche Kind ihres Mannes, sondern Ergebnis einer Affäre mit dem hofbekannten Schürzenjäger Sergej Saltykow wäre.

Kaiserin Elisabeth, die amtierende Regentin, starb an Weihnachten 1761 und der Großfürst trat als Peter III. wie geplant ihre Nachfolge an. Doch die Beziehung zwischen ihm und seiner Frau war zu diesem Zeitpunkt bereits vollkommen zerrüttet. Katharina hatte ein weiteres Kind von einem Liebhaber bekommen, und ein drittes war von ihrem aktuellen Geliebten Grigorij Orlow unterwegs. Auch Peter hatte sich eine Geliebte zugelegt und die Anzeichen mehrten sich, dass er auf eine Scheidung von Katharina drängen würde.

Ein Putsch bringt Katharina an die Macht

Doch die Großfürstin dachte nicht daran, ihren Platz kampflos zu räumen. Gemeinsam mit Orlow und seinen Brüdern bereitete sie über Monate einen Putsch vor. Den Orlows gelang es, die entscheidenden Garden für den Staatsstreich zu gewinnen.  Am 9. Juli ließ sich Katharina in Petersburg zur Kaiserin ausrufen. Peter ergab sich nahezu widerstandlos und unterschrieb die Abdankungsurkunde. Wenige Tage später war er tot. Bei einem angeblichen Streit, an dem auch Grigorijs Bruder Alexej Orlow beteiligt war, sei er unglücklich zu Tode gekommen, hieß es. Zwar konnte nie nachgewiesen werden, dass Katharina einen Mord an ihrem Mann in Auftrag gegeben hatte, doch geht die Forschung davon aus, dass sie zumindest duldende Mitwisserin war.

Katharina wurde im Moskauer Kreml zur Kaiserin gekrönt und regierte das Land 34 Jahre lang. Ihr gelang es, dem gigantischen russischen Reich eine Verwaltung zu geben, sie reformierte das Bildungswesen und behauptete Russlands Platz im Konzert der europäischen Großmächte. Ihre Kriege vergrößerten das russische Territorium noch einmal erheblich.  Für die Aufklärer ihrer Zeit war sie „das Licht des Nordens“, doch über die Jahrzehnte ihrer Regierung gelang es ihr nicht, ihren aufklärerischen Schriften ausreichend Taten folgen zu lassen. Ihrer erfolgreichen Regierungsleistung verdankt sie den Beinamen „die Große“, den sie als einzige Herrscherin der Geschichte trägt.

In Erinnerung bleibt sie der Nachwelt auch durch ihr abwechslungsreiches Liebesleben, aus dem sie zeitlebens kein Geheimnis machte. 21 Liebhaber stellte sie offiziell bei Hofe als ihre „Favoriten“ vor. Den meisten von ihnen blieb sie auch nach dem Ende der intimen Beziehung freundschaftlich verbunden und belohnte sie fürstlich. Die enormen sexuellen Ausschweifungen, die ihr in den folgenden Jahrhunderten angedichtet wurden, hat es aller Wahrscheinlichkeit nie gegeben. Sie starb im Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.

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