Frau und Tochter von Schuhmacher Hans Heberle (Darsteller) schauen sich verängstigt im Wald um.
Der Dreißigjährige Krieg
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Der Dreißigjährige Krieg - Der Dreißigjährige Krieg (2/2)

Der Dreißigjährige Krieg
Der Dreißigjährige Krieg (2/2)
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Der Dreißigjährige Krieg
Der Dreißigjährige Krieg (2/2)
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Teil 2: Verwüstung und Versöhnung. Der Dreißigjährige Krieg ist als Urkatastrophe der deutschen Geschichte bezeichnet worden. Am Ende des zweiten Teils stehen die Friedensverhandlungen von Münster und Osnabrück.

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Der Dreißigjährige Krieg
Der Dreißigjährige Krieg (2/2)
  • Geschichte
  • Dokumentation
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Teil 2: Verwüstung und Versöhnung. Der Dreißigjährige Krieg ist als Urkatastrophe der deutschen Geschichte bezeichnet worden. Am Ende des zweiten Teils stehen die Friedensverhandlungen von Münster und Osnabrück.

Mit Hans Heberle, dem schwäbischen Schuster, und seiner Familie beginnt der zweite Teil. Heberle muss mehrfach fliehen, zunächst in den Wald. Ein Experiment im Film zeigt, ob und wie man im Wald überleben kann. Später suchte die Familie Schutz hinter den vermeintlich sicheren Mauern der Stadt Ulm, wo sie jedoch die schrecklichen Auswirkungen der Pest aus nächster Nähe erlebten. Die damaligen "Schutzmaßnahmen" gegen die Seuche reichten von Quarantäne bis zu Hexenverbrennungen.
Bei Lützen trafen die Schweden und die Kaiserlichen zu einer großen Schlacht aufeinander. Gustav II. Adolf, der schwedische König, wurde dort tödlich getroffen. Anhand eines Massengrabes, das von Archäologen geborgen wurde, wird die Kriegswirklichkeit im Film lebendig. Wissenschaftler können aus den Funden sogar einzelne Lebensläufe rekonstruieren.
In der Schlacht bei Nördlingen wurden die Schweden vernichtend geschlagen. Doch durch das Eingreifen Frankreichs sollte der Krieg noch verheerende vierzehn Jahre lang weitergehen.
Das Beispiel der Elisabeth Gemmeroth, verheiratete Gneupel, zeigt, was es für eine Soldatenfrau bedeutete, ihren Mann im Tross des Heeres jahrelang zu begleiten. Mit ihm, einem sächsischen Rittmeister, bildete sie eine zeittypische Überlebensgemeinschaft. Bis sie 1636 während der Schlacht von Wittstock an der Dosse auf der Flucht von einer Kugel getroffen wurde. Nur ihr jüngster Sohn blieb am Leben.
Der Söldner Peter Hagendorf entwickelte eine einfache, aber wirkungsvolle Überlebenstechnik: Er hielt sich immer möglichst nah bei seinen Vorgesetzten auf. Auch er hatte im Tross seine Frau bei sich. Als sie krank wurde, kümmerte sich der raue Söldner und Haudegen rührend um sie und opferte für ihre Versorgung sogar sein Pferd. Seine endlosen Märsche führten ihn auch nach Amöneburg bei Marburg. Dort lebte der Bauer Caspar Preis, der wie Millionen seiner Zeitgenossen von Plünderungen schwer gebeutelt war. Als ihm sein letztes Pferd im Stall geraubt wurde, musste er sich mit seinem Sohn und seinem Knecht selbst vor die Egge spannen, um sein Feld bestellen zu können.
Am Ende des zweiten Teils stehen die Friedensverhandlungen von Münster und Osnabrück. Daniel Friese, der als Kind die Einnahme von Magdeburg miterleben musste, war als Mitglied einer kleinen Delegation dabei. 1648 waren die jahrelangen Verhandlungen endlich erfolgreich und Frieden wurde geschlossen. Aber dem Söldner Peter Hagendorf war nicht zum Feiern zumute, zu viel Schreckliches hatte er erlebt. In dem verwüsteten Land konnte er froh sein, mit dem Leben davongekommen zu sein.