"ZDF.reportage: Deutschland packt an - Machen statt Meckern": Collage aus vier Personen: ein Mann in Laborkleidung, eine Frau mit Klemmbrett, ein Mann mit Schraubenschlüssel und ein Mann, der einen Käse in der Hand hält.
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ZDF.reportage - Deutschland packt an

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Trotz Krise durchstarten: Mutige Gründer und Macher zeigen, wie mit Handwerk, Innovation und Einsatz neue Perspektiven und Chancen in Deutschland entstehen.

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Trotz Krise durchstarten: Mutige Gründer und Macher zeigen, wie mit Handwerk, Innovation und Einsatz neue Perspektiven und Chancen in Deutschland entstehen.

Während die einen aufgeben, wagen andere mutige Schritte: eine Käsemanufaktur mitten in München, eine Autowerkstatt in Brandenburg, ein Satellitenspiegelhersteller in Jena. Sie zeigen: Mit Mut, Einsatz – und schmutzigen Händen – geht es auch anders.

Anpacken in der Kfz-Werkstatt

Norman Dittmann eröffnete vor zwei Jahren einen Kfz-Betrieb in Neuruppin – mitten in einer Zeit, in der die Zahl der Firmeninsolvenzen deutlich stieg. In seiner Werkstatt steht heute ein schwarzer Mercedes aufgebockt, es wird ein Getriebe gewechselt – keine günstige Reparatur. Doch die Besitzerin zahlt ohne Murren und ist sehr zufrieden. Dittmann beschäftigt vier Mitarbeiter. Seine Haltung ist klar: "Einfach anpacken! Wir sollten wieder da hinkommen, dass es nicht schlimm ist, mit schmutzigen Händen nach Hause zu kommen."

Käsemanufaktur mitten in München

Auch in München trauten sich drei Familienväter, ihre beruflichen Positionen aufzugeben und eine Käsemanufaktur zu gründen. Vor den großen Schaufenstern bleiben Schulkinder stehen und schauen zu, wie die Männer in weißen Kitteln frisch geronnene Milch in runde Formen füllen. "Klar ist es riskant, so etwas hochzuziehen, aber es läuft!", sagt Molkereimeister Franz Stuffer. Auch am Wochenende müssen sie ran – der Käse im Keller braucht Pflege mit Salzlake. "Ist viel Arbeit, aber das stört mich nicht", sagt Sebastian Kreuels. Und Johannes Klappacher ergänzt: "Man muss halt auch mal Unbequemes machen." Den Verkaufsstand am Viktualienmarkt zu bekommen, war nicht leicht – aber inzwischen stehen die Kunden dort Schlange.

Gute Auslastung dank Auftrag aus den USA

Die Schliess- und Sicherungs-GmbH in Mühlhausen, die Komponenten für Schienenfahrzeuge herstellt, bekam vor ein paar Wochen einen Großauftrag aus den USA. Trotz zusätzlicher Zollgebühren – die trägt der amerikanische Auftraggeber – ist das Unternehmen gut ausgelastet. Mareike Hilke, Geschäftsführerin, sagt: "In den USA und im Ausland wird deutlich mehr in Bahninfrastruktur investiert als in Deutschland." Die Auftragsbücher sind voll, die 200 Arbeitsplätze im strukturschwachen Thüringen absehbar gesichert.

Lange Arbeitstage

"Gerade in Zeiten wie jetzt müssen wir doch zeigen, dass in Deutschland einiges vorangeht", sagt Matthias Beier, einer der Gründer von SPACEOPTIX in Jena. Das Unternehmen stellt Metallspiegel für Satelliten her und wurde vor fünf Jahren gegründet. Seitdem wächst es rasant – auch, weil Europa seit der Präsidentschaft Trumps entschlossener in den Aufbau eines eigenen Satellitensystems investiert. Frances Beier, zuständig fürs Marketing: "Hier haben 20 Leute einen Arbeitsplatz, und bald werden es mehr sein. Das motiviert mich, alles zu geben, oft länger als acht Stunden am Tag."

Erfolg durch Vier-Tage-Woche

Auch der Messtechnikhersteller Wenzel im Spessart zeigt, dass trotz Belastungen durch die Krise positive Entwicklungen möglich sind. "Immer innovativ bleiben, anpacken und umsetzen", sagt Chefin Heike Wenzel. Sie führte vor drei Jahren die Vier-Tage-Woche ein – mit Erfolg: Die Monteure arbeiten nun neun Stunden täglich. "Die Produktivität ist genauso gut geblieben und die Stimmung im Betrieb noch besser – eine Win-win-Situation."
Die "ZDF.reportage" zeigt Menschen, die in schwierigen Zeiten nicht jammern – sondern handeln. Mit Leidenschaft, Pragmatismus und Durchhaltevermögen gelingt es ihnen, trotz Gegenwind neue Wege zu gehen.