Sie sind hier:

Kirche mal anders

Pastor*innen im Aufbruch

von Florian Beck und Christian Schnelting

Die Kirchen in Deutschland leiden an dramatischem Mitgliederschwund: Seit 2022 sind weniger als 50 Prozent der Deutschen Mitglieder der evangelischen oder der katholischen Kirche.

Videolänge:
28 min
Datum:
11.04.2023
:
UT - AD - DGS
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 11.04.2028

Pastorinnen und Pastoren wollen das nicht hinnehmen – und ihre Kirche für neue Bevölkerungsgruppen öffnen. Drei davon greifen zu ungewöhnlichen Mitteln.

Mittwoch, 19.00 Uhr: Ellen und Steffi Radtke melden sich bei ihren Fans auf YouTube. Es könnte schrill werden. Ob Kinderwunschbehandlung, Sex vor der Ehe oder eine Akkuschrauber-Segnung – dem Pastorinnen-Ehepaar aus Eime in Niedersachsen scheint nichts heilig zu sein. Der Erfolg gibt ihnen recht: Über 25.000 Abonnenten hat ihr Kanal "Anders Amen" mittlerweile – auch dank einer für Pastorinnen ungewöhnlichen Sprache.

"Als ich jünger war, habe ich Kirche nie verstanden, also was da geredet worden ist", erinnert sich Ellen Radtke. "Dabei hätte ich eine Kirche gebraucht, die ich kapiere und die mit meinem Leben zu tun hat." Genau das soll "Anders Amen" leisten. Jetzt wollen die Radtkes einen Schritt weitergehen und eine Onlinegemeinde gründen. Doch so einfach ist das nicht.

Zwischen Slackline und Gemüseständen

Viel analoger ist seit 2021 Philipp Roß unterwegs: Mit einer dreirädrigen Piaggio Ape tourt der 36-Jährige im Retro-Tempo durch das bayerische Oberland und sucht das Gespräch mit Menschen jenseits der Kirche, etwa auf Marktplätzen oder an Seen. Er fürchtet, "dass, wenn die Kirche so weitermacht wie bisher, sie als Institution ein großes Problem bekommt, weil einfach die Leute nicht mehr kommen werden".

Daher ergründet der junge Penzberger Pastor die Motive für die Kirchenflucht. Zwischen Slackline und Gemüseständen erfährt er, was die Menschen an Kirche heute stört: "Es ist dieses Bevormundende. Sie haben das Gefühl, sie machen vielleicht was nicht richtig und fühlen sich nicht willkommen." Auch deshalb feiert der Nürnberger Pfarrer Hannes Schott Gottesdienst gern jenseits seiner altehrwürdigen Kirche.

Mehr Humor und Selbstkritik

Der 42-Jährige hat sich schon auf Facebook versteigert und einen Gottesdienst im Reisebus gefeiert – und taucht auch gern in Buchhandlungen auf. Dort liest er aus seinem Buch "Raus aus dem toten Winkel", in dem er sich über die Zukunft der Kirche Gedanken macht. Sein Konzept: mehr Humor und Selbstkritik. Sein nächstes Projekt: ein fränkischer Gottesdienst in einer Schreinerei.

So unterschiedlich die Ansätze der Pastorinnen und Pastoren sind, so ähnlich ist ihr Ziel. Sie wollen ihre Kirche diverser machen und die Hoffnung nicht aufgeben, sie wieder in der Mitte der Gesellschaft verankern zu können. 37 Grad begleitet die kirchlichen "Aktivistinnen" und "Aktivisten" bei den Aktionen für eine andere Kirche.

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.