„Wir hassen dich Lijana“, so lautet eine der Seiten, in der Menschen ihren Hass gegen Lijana abladen. Anfangs sei es “nur” Cybermobbing gewesen, erzählt sie. Doch dann werden aus dem Hass im Netz reale Attacken, die ihren Alltag bestimmen.
Lijana nimmt an der 15. Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ und lebt ihren lang ersehnten Traum. Zu Beginn läuft es gut für sie. Als die vierte Folge der Staffel in Deutschland anläuft bekommt sie ihr Handy zurück, das sie zu Beginn der Dreharbeiten abgeben musste. Lijana stellt mit Schrecken fest, wie viele Hasskommentare in ihren sozialen Medien hinterlassen wurden.
Eine Spirale des Hasses
Sie hofft das Ganze legt sich, doch es wird schlimmer. Es entsteht eine Spirale des Hasses in der Lijana und ihre Familie hilflos gefangen sind. Aus Beleidigungen und Beschimpfungen werden Gewalt- und Morddrohungen. Ihre Adresse wird im Internet veröffentlicht. Sie wird bis nach Hause verfolgt. Lijana leidet äußerlich und innerlich. Auch die Polizei kann ihr nicht helfen, Anzeigen verlaufen im Sand – sie findet bei der Polizei nicht die Hilfe, die sie sich wünscht, der Datenschutz scheint den Strafverfolgern wichtiger.
Hilfe findet sie dann beim Bündnis gegen Mobbing e.V. und muss lernen, dass sie nicht am Cybermobbing Schuld ist. Lijana will raus aus der Opferrolle, gegen das Cybermobbing kämpfen und berät andere Betroffene, vor allem junge Menschen. “Ich muss mich zumindestens dafür einsetzen. Ich muss zumindestens für die jungen Leute da sein und ein Vorbild sein!”, sagt Lijana entschlossen.