Die Sachbuch-Bestenliste für Dezember 2025
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Die Sachbuch-Bestenliste für Dezember 2025
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Die Sachbuch-Bestenliste für Dezember 2025
  • 26.11.2025

Eine Jury aus 30 Kritikerinnen und Kritikern von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und DIE ZEIT empfiehlt monatlich zehn herausragende Bücher.

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Die Sachbuch-Bestenliste für Dezember 2025

Eine Jury aus 30 Kritikerinnen und Kritikern von ZDF, Deutschlandfunk Kultur und DIE ZEIT empfiehlt monatlich zehn herausragende Bücher.

TOP TEN Dezember 2025

1. (-) Susanne Baer, Rote Linien. Wie das Bundesverfassungsgericht die Demokratie schützt, Herder

Keine Institution in Deutschland genießt so breites Vertrauen wie das Bundesverfassungsgericht. Doch wie werden in Karlsruhe eigentlich Entscheidungen getroffen? Die ehemalige Richterin Susanne Baer gibt Einblick in zwölf Jahre im Amt – und zeigt: Das Gericht ist nicht zuletzt deshalb so anerkannt, weil es auf Vielfalt und Interessensausgleich setzt. 86 Punkte

2. (-) Aladin El-Mafaalani, Misstrauensgemeinschaften. Zur Anziehungskraft von Populismus und Verschwörungsideologien, KiWi

Vertrauen gilt als Grundlage von Demokratie. Doch was passiert, wenn sich all jene, die nicht vertrauen, zu Misstrauensgemeinschaften zusammenschließen? Der Soziologe Aladin El-Mafaalani analysiert die Dynamiken von Fake News und Populismus. Eine neue Perspektive auf die drängendsten Probleme der Gegenwart. 72 Punkte

3. (-) Stefan Weidner, Yoga oder Die sanfte Eroberung des Westens durch den Osten, Hanser

Im Westen gilt Yoga als Lifestyle. Die Tradition ahnen wohl die Wenigsten. Von der Erfindung in Indien, der Wiederentdeckung im mittelalterlichen Arabien bis zur europäischen Philosophie – der Autor Stefan Weidner zeichnet die Verbreitungsgeschichte dieser spirituellen Praxis nach. Über einen Blick auf die Welt, der alle Grenzen überwindet. 71 Punkte

4. (-) Irina Scherbakowa, Der Schlüssel würde noch passen. Moskauer Erinnerungen, A. d. Russischen von J. Seiz & R. Altenhofer, Droemer

Nach der Perestroika erfasste Russland ein Freiheitsgeist, doch auch die Mafia blühte auf. In ihren "Moskauer Erinnerungen" erzählt die russische Germanistin und Menschenrechtsaktivistin Irina Scherbakowa von den hoffnungsvollen Jahren nach 1990 – und erklärt, warum das Land abschließend wieder in die Diktatur abglitt. Über eine verpasste Chance und die Lehren für die Gegenwart. 43 Punkte

5. (-) Arlie Russell Hochschild, Geraubter Stolz. Verlust, Scham und der Aufstieg der Rechten, A. d. Amerikanischen von U. Bischoff, Hamburger Edition

Pikeville in Kentucky gehört zu den ärmsten Kongressbezirken der USA – über achtzig Prozent stimmten dort zuletzt für den Milliardär Donald Trump. Die Soziologin Arlie Russell Hochschild porträtiert Arbeiterfamilien, um zu verstehen, welche Rolle verletzter Stolz beim Aufstieg der Rechten spielt. Ein empathischer Blick auf die Umbrüche der Gegenwart. 40 Punkte

6. (-) Birgit Aschmann, Die Deutschen und die Natur. Eine andere Geschichte des 19. Jahrhunderts, Propyläen

Von Caspar David Friedrich über die Industrialisierung bis zu den Natürlichkeitsprojektionen der Rassentheoretiker: Die Beziehung der Deutschen zur Natur war stets ambivalent, eine Quelle von Furcht und Sehnsucht zugleich. Die Historikerin Birgit Aschmann erzählt an ihr die Geschichte des 19. Jahrhunderts – und öffnet damit einen neuen Blick auf die Gegenwart. 38 Punkte

7. (-) Thomas Chatterton Williams, Toxische Gerechtigkeit. Die neue Polarisierung der Debatten und das Scheitern eines großen Traums, A. d. Amerikanischen von S. Kleiner, Hanser

In den Obama-Jahren keimte die Hoffnung, dass Hautfarbe keine Rolle mehr spielen würde. Heute scheint Identität wichtiger denn je. Wie kam es dazu? Der Journalist Thomas Chatterton Williams zeigt, wie ein neues Gerechtigkeitsdenken die Debatten im Westen prägte – und warum es der Gerechtigkeit am Ende schadete. Ein Plädoyer für liberale Werte in einer polarisierten Welt. 36 Punkte 

8. (-) Martin Schulze Wessel, Die übersehene Nation. Deutschland und die Ukraine seit dem 19. Jahrhundert, C.H.Beck

Zum Verhältnis Deutschlands zu Russland gibt es viele Bücher – zum Verhältnis zur Ukraine kaum. Der Historiker Martin Schulze Wessel legt nun die erste umfassende Beziehungsgeschichte vor: von einer ukrainischen Staatsgründung unter deutscher Besatzung 1918, über den Vernichtungskrieg der Nazis bis zum Angriff Russlands. Über eine oft übersehene Nation, mit der wir doch viel verbinden. 36 Punkte

9. (2) Manfred Pfister, Englische Renaissance, Galiani

Innerhalb kürzester Zeit stieg das einst rückständige England zum Vorreiter von Kapitalismus, Kunst und Wissenschaft auf. Von hexengläubigen Herrschern über Tabak-importierenden Staatspiraten bis zu Shakespeare und Thomas Morus: Entlang von 500 Originaltexten entwirft der Literaturwissenschaftler Manfred Pfister ein umfassendes Epochenpanorama. 31 Punkte

9. (-) Florence Gaub, Szenario. Die Zukunft steht auf dem Spiel, dtv

Der Blick in die Zukunft ist von Ungewissheit geprägt: alles scheint von unberechenbaren geopolitischen Akteuren abzuhängen. Die Zukunftsforscherin Florence Gaub macht die Leser nun selbst zu Entscheidern: Entlang von Handlungsoptionen spielen sie unterschiedliche Szenarien durch. Für ein Verständnis von Entscheidungsprozessen, das ein Gefühl von Kontrolle zurückgibt. 31 Punkte

Jedes Jury-Mitglied der Sachbuch-Bestenliste vergibt monatlich an vier Sachbücher je einmal 15, 10, 6 und 3 Punkte.

Die Jury der Sachbuch-Bestenliste: René Aguigah (Deutschlandfunk Kultur), Peter Arens (ZDF),  Maja Beckers (DIE ZEIT) Susanne Billig (Deutschlandfunk Kultur), Ralph Bollmann (F.A.S.), Stefan Brauburger (ZDF), Alexander Cammann (DIE ZEIT), Gregor Dotzauer (Der Tagesspiegel), Heike Faller (DIE ZEIT), Daniel Fiedler (ZDF), Anja Fix (3sat), Jenny Friedrich-Freksa (Kulturaustausch), Manuel J. Hartung (ZEIT-Stiftung), Thorsten Jantschek (Deutschlandfunk Kultur), Kim Kindermann (Deutschlandfunk Kultur), Hannah Lühmann (DIE WELT), Tania Martini (FAZ), Susanne Mayer (DIE ZEIT), Peter Neumann (DIE ZEIT), Catherine Newmark (Deutschlandfunk Kultur), Jutta Person (freie Literaturkritikerin), Jens-Christian Rabe (Süddeutsche Zeitung), Christian Rabhansl (Deutschlandfunk Kultur), Anne Reidt (ZDF), Anna Riek (ZDF), Stephan Schlak (Zeitschrift für Ideengeschichte), Katharina Schmitz (freie Autorin), Hilal Sezgin (freie Autorin), Catrin Stövesand (Deutschlandfunk), Elisabeth von Thadden (DIE ZEIT)