Das Gute zum Wochenende: Äpfel essen gegen Heuschnupfen

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    Das Gute zum Wochenende:Äpfel essen gegen Heuschnupfen

    Clemens von Cramon-Taubadel
    von Clemens von Cramon
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    ZDFheute Good News

    Guten Morgen,
    die Tage werden länger, die Temperaturen steigen allmählich - für viele ist das Ende der kalten und dunklen Jahreszeit Anlass zur Freude. Doch Millionen von Allergiker*innen können sich darüber nicht so recht freuen, denn für sie beginnt die Zeit des Schnupfens, juckender Augen und der Erschöpfung. Laut dem Robert-Koch-Institut leiden fast 15 Prozent der Deutschen in ihrem Leben mal unter Pollenallergien - Tendenz steigend. Daran ist auch der Klimawandel schuld, der für eine frühere und längere Pollensaison sorgt und begünstigt, dass sich neue allergene Pflanzen wie etwa die Beifuß-Ambrosie hier etablieren.
    Zum Glück kennt der menschliche Einfallsreichtum auch bei der Behandlung von Pollenallergien keine Grenzen. Auf eine einfache wie geniale Idee kamen Dermatologe Klaus Eisendle und Molekularbiologe Thomas Letschka: Ihre Patient*innen essen Äpfel, um sich gegen Birkenpollen zu desensibilisieren. Die Idee dahinter: Einige Proteine, die in Äpfeln stecken, ähneln stark den Proteinen in Birkenpollen, die eine allergische Reaktion auslösen.
    Eine Frau niest wegen einer Allergie
    Hilfe für das Abwehrsystem22.07.2023 | 29:35 min
    Die Patient*innen beginnen mit schwach allergenen Äpfeln und steigern alle zwei Woche die Menge. Danach steigen sie auf mittelallergene und schließlich auf hochallergene Sorten um - bewährt hat sich die Reihenfolge Red Moon, Pink Lady, Golden Delicious. Klingt doch lecker, oder?
    Service: Heuschnupfen & Allergien
    "Die richtigen Medikamente rechtzeitig nehmen", empfiehlt der Allergologe Dr. Christian Conrad vom HNO-Zentrum Berlin-Lichterfelde. In unserem Service-Gespräch beantwortet er viele Zuschauerfragen.04.04.2023 | 13:06 min
    Eine weitere innovative Maßnahme gegen Pollenallergien stammt von einem Augsburger Forschungsteam rund um Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann. Von den Forschenden aufgestellte Pollenmonitore saugen Partikel aus der Luft an. Die werden fotografiert, von Algorithmen zur Bilderkennung automatisch nach Größe und Form ausgewertet und unterschiedlichen Pollentypen zugeordnet. So kann berechnet werden, wie stark die Konzentration durch verschiedene Pollen je nach Ort und Zeit ist.
    Daraus ergibt sich eine Vorhersage, die Proband*innen der Studie in einer App angezeigt wird - die können dann womöglich entscheiden, besser nicht nach draußen zu gehen. Das geschieht fast in Echtzeit und ist somit eine Verbesserung gegenüber anderen Apps und Diensten, bei denen die Pollendaten oft händisch ausgewertet werden und daher sogar ein bis zwei Wochen alt sein können.
    Noch befindet sich die App in der Probephase. Traidl-Hoffmann kann sich aber vorstellen, die App in Zukunft deutschlandweit anbieten. Damit hätten Allergiker*innen ein nützliches Werkzeug, sich gegen die "schlimmsten" Phasen des Pollenflugs zu wappnen.
    Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende
    Clemens von Cramon, Online-Redakteur plan b

    Was noch gut war diese Woche

    Mehr Energie aus Erneuerbaren: Das Statistische Bundesamt gab am Donnerstag bekannt, dass 2023 erstmals mehr als die Hälfte, genauer gesagt 56 Prozent, des erzeugten Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Quellen stammte. 2022 waren es noch 46,3 Prozent.
    Verbot von Produkten aus Zwangsarbeit: EU-Mitgliedsstaaten und -Parlament einigten auf ein neues Gesetz. Es sieht vor, dass kein Teil eines Produktes unter Zwangsarbeit hergestellt werden darf, Lieferketten sollen genauer überprüft werden. Nach der politischen Einigung muss das Gesetz noch vom Europäischen Rat und dem Parlament bestätigt werden.
    Geschlechterparität bei Olympia: Das Olympische Komitee gab bekannt, dass bei den diesjährigen Spielen zum ersten Mal genauso viele Frauen wie Männer antreten. Das steht am Ende einer langen Entwicklung, seit Frauen erstmalig 1900 bei den zweiten Olympischen Spielen teilnehmen durften. Sogar vor 20 Jahren waren es in Athen noch 40,7 Prozent weibliche Athletinnen.

    Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

    Jedes Jahr werden Milliarden Tonnen Beton neu verbaut - mit fatalen Folgen für das Klima. Die Herstellung von Zement, der dafür sorgt, dass Beton trocknet, ist für etwa acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Die neue plan b-Dokumentation "Besser Bauen - Klimafreundlich in die Zukunft" zeigt innovative Ideen, wie Baustoffe recycelt oder wie klimaschädliche Materialien gar vermieden werden können.
    Ein Mann hält einen Sembla-Baustein in die Kamera
    Bauen ohne Zement, umweltfreundlicher Recyclingbeton, Häuser aus traditionellen Baustoffen – die Baubranche wird nachhaltiger.09.03.2024 | 29:45 min
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    Zusammengestellt von Clemens von Cramon und Rebecca Pawolka