Beide Piloten schlafen auf Flug in Indonesien ein

    Gefährliche 28 Minuten:Piloten schlafen auf Flug in Indonesien ein

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    Ein Flugzeug hebt vom indonesischen Kendari mit Ziel Jakarta ab - 153 Passagiere sind an Bord. Alles ist normal an Bord - bis erst der eine, dann der andere Pilot sehr müde werden.

    Ein Flugzeug der Airline Batik Air
    Nach dem Vorfall hat die indonesische Flugsicherheitsbehörde regelmäßige Kontrollen gefordert.
    Quelle: dpa

    Bei einem Flug einer Linienmaschine in Indonesien sind beide Piloten eingeschlafen. Der Vorfall, der sich bereits Ende Januar ereignete, ging glimpflich aus - hat aber nun Folgen.
    Die Maschine der örtlichen Batik Air mit 153 Passagieren an Bord war auf dem Weg von Kendari auf der Insel Sulawesi in die Hauptstadt Jakarta, als der Kapitän (32) seinen Co-Piloten (28) nach dem Start bat, sich ausruhen zu dürfen.
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    Übermüdeter Co-Pilot nickt ein

    Dann sei jedoch auch der Co-Pilot eingenickt, der Vater von erst einen Monat alten Zwillingen sei, berichtete die Transportsicherheitsbehörde (KNKT). "Seine Frau kümmerte sich um die Babys und er half ihr, während er zuhause war", hieß es.
    Wenige Minuten nach dem letzten aufgezeichneten Funkspruch des Co-Piloten versuchte das Kontrollzentrum in Jakarta vergeblich, Kontakt zu dem Flugzeug aufzunehmen.
    Eine knappe halbe Stunde nach der letzten aufgezeichneten Übertragung wachte der Pilot schließlich auf und stellte fest, dass der Co-Pilot schlief und sich das Flugzeug nicht mehr auf dem richtigen Kurs befand. Er weckte seinen Kollegen, antwortete auf die Funksprüche des Kontrollzentrums und korrigierte die Flugroute. Das Flugzeug landete schließlich sicher am Zielflughafen in Jakarta.
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    Piloten vorübergehend suspendiert

    Batik Air teilte mit, die beiden Piloten seien als "vorbeugende Maßnahme" vorübergehend vom Dienst suspendiert worden. Das Unternehmen nehme die Sicherheit bei allen Flügen sowie eine gründliche Untersuchung der Vorkommnisse sehr ernst, schrieb Batik Air. Die Fluglinie verpflichte sich, allen Empfehlungen der Flugsicherheitsbehörde nachzukommen.
    Die KNKT sprach von einem "schweren Zwischenfall" und nahm diesen zum Anlass, strengere Kontrollen bei allen Flügen im Land zu fordern. Fluggesellschaften müssten regelmäßige Cockpit-Kontrollen durchführen und dafür sorgen, dass ihr Personal genügend Schlaf bekomme, hieß es in dem Bericht.
    Quelle: dpa, AFP