Schweizer Alpen: Fünf vermisste Skitourengänger tot geborgen

    Schweizer Alpen:Fünf vermisste Skitourengänger tot geborgen

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    In den Schweizer Alpen werden sechs Menschen als vermisst gemeldet - fünf von ihnen werden kurze Zeit später tot gefunden. Die Suche nach dem sechsten Vermissten läuft.

    Polizisten bei PK
    Im Schweizer Kanton Wallis sind fünf Skitour-Gänger in der Nähe des berühmten Matterhorns ums Leben gekommen, ein weiterer wird vermisst. Die Suche gestaltet sich schwierig. 11.03.2024 | 1:04 min
    In den Schweizer Alpen sind fünf von sechs vermissten Skitourengängern tot aufgefunden worden. Rettungskräfte hätten ihre Leichen am Sonntagabend im Gebiet des 3.706 Meter hohen Tête Blanche entdeckt, teilte die Kantonspolizei Wallis am Montagmorgen mit. "Der sechste Skitourengänger konnte noch nicht gefunden werden. Die Suche nach ihm ist noch im Gange", hieß es.
    Die Gruppe von Tourengängern im Alter von 21 bis 58 Jahren war am Samstagmorgen in Zermatt losgefahren, um im Laufe des Tages den Ort Arolla zu erreichen. Seitdem wurden sie in dem Gebiet rund um den Berg Tête Blanche vermisst, der auf halbem Weg der Strecke Zermatt-Arolla liegt.

    Sturm erschwerte Suche in Schweizer Alpen

    Ein besorgter Angehöriger schlug Alarm, da die Tourengänger nicht an ihrem Zielort ankamen. Alle Toten sollen nach Informationen der Zeitung "Le Nouvelliste" zu einer Familie aus dem Schweizer Kanton Wallis gehören. Es soll sich um drei Brüder, ihren Onkel und ihren Cousin handeln.
    Nach Polizeiangaben waren alle Rettungsteams auf beiden Seiten der Route alarmiert. Es sei alles versucht worden, um die Vermissten lebend zu finden, hieß es. Stürmisches Wetter und Lawinengefahr erschwerten jedoch den Einsatz der Rettungskräfte.
    Nach Angaben der Polizei konnte am Sonntagabend ein Rettungsteam abgesetzt werden, das gegen 21.20 Uhr die fünf Leichen entdeckte. Insgesamt waren laut Polizei acht Hubschrauber und Dutzende Bergretter im Einsatz. "Die Zusammenarbeit der einzelnen Organisationen hat gut funktioniert", so der Polizeisprecher.

    Suche mit IT-Spezialisten

    Die Cyber- und IT-Spezialisten der Behörden hätten die Daten der Mobiltelefone der Vermissten ausgewertet. "Durch diese Analysen konnte der wahrscheinliche Aufenthaltsort der Bergsteiger im Berg bestätigt werden", teilte die Polizei am Montag mit.

    Polizei: "Alles unternommen, um zu überleben"

    Unklar ist bisher, wie erfahren die Skitourengänger waren und welche Ausrüstung sie bei sich hatten. Die Opfer hätten "alles unternommen, um zu überleben", sagte ein Polizeisprecher. Aber die Temperaturen seien extrem niedrig gewesen.
    Die Todesursache der fünf inzwischen aufgefundenen Tourengänger ist bislang nicht geklärt. Damit bleibt vorerst offen, ob eine Lawine zum Tod der fünf Menschen geführt hat oder ob sie erfroren sind. Die Staatsanwaltschaft habe eine Untersuchung zu den genauen Umständen der Ereignisse eingeleitet, sagte Generalstaatsanwältin Béatrice Pilloud.
    Skigebiet in Davos
    Der Albtraum eines jeden Skifahrers: Lawinen. Die Sicherheit der Pisten wird von Lawinenforschern immer wieder analysiert. So auch im schweizerischen Davos. Trotzdem gilt: eine Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht.05.03.2020 | 2:08 min
    Quelle: dpa, AFP