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Verhütung für Männer
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Christoffer und Lukas nutzen thermische Verhütung mit Hodenring, informieren öffentlich über Alternativen zur Pille und setzen sich für mehr Forschung und männliche Verantwortung ein.
Aufklärung statt Tabu: Christoffers Engagement für männliche Verhütung
Christoffer setzt sich aktiv für Aufklärung über männliche Verhütung ein. Mit seiner Gruppe „Gemeinsame Verhütung“ ist er regelmäßig mit Informationsständen in der Öffentlichkeit unterwegs. Ihr Ziel: Männern die Berührungsängste mit dem Thema nehmen und neue Wege der Verhütung sichtbar machen.
Thermische Verhütung: Wärme statt Skalpell
Christoffer nutzt selbst eine bislang experimentelle Methode – die thermische Verhütung. Mithilfe eines speziellen Hodenrings wird durch Wärme die Spermienproduktion temporär unterdrückt. „Ich wollte ursprünglich eine Vasektomie, aber die Entscheidung war mir zu endgültig“, erzählt er. Nach intensiven Gesprächen mit einem Urologen entschloss er sich zum Selbstversuch.
Lukas’ Weg zur Selbstbestimmung
Auch Lukas nutzt thermische Verhütung. Für ihn war ausschlaggebend, aktiv Kontrolle über seine Fruchtbarkeit zu haben. Trotz positiver Erfahrungen gibt er zu: Die Methode ist noch nicht umfassend erforscht. Langzeitstudien fehlen und mögliche Nebenwirkungen sind noch nicht vollständig geklärt. Lukas lässt daher regelmäßig – etwa alle drei Monate – ein Spermiogramm anfertigen, um seine Zeugungsunfähigkeit zu kontrollieren. Die rund 27 Euro pro Untersuchung sieht er als Beitrag zur Verantwortung, die er übernehmen möchte.
Veränderung braucht Mut und Aufklärung
Für Christoffer und Lukas ist klar: Es braucht mehr Forschung, mehr Sichtbarkeit – und den Mut, über neue Formen der Verhütung zu sprechen.