Jasmina Neudecker und Mann mit Maske in der Hand
Wie lange kannst du den Schein noch wahren?
ZDF

Wie lange kannst du den Schein noch wahren? - Stigma: Schämst du dich für deine Depression?

Wie lange kannst du den Schein noch wahren?
Stigma: Schämst du dich für deine Depression?
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Wie lange kannst du den Schein noch wahren?
Stigma: Schämst du dich für deine Depression?

Depression und Stigmatisierung: Jasmina Neudecker will wissen, was Vorurteile über psychische Erkrankungen mit uns machen. Mit Christian Durstewitz spricht sie darüber, wie er seine Scham überwand.

Terra Xplore
Wie lange kannst du den Schein noch wahren?
Stigma: Schämst du dich für deine Depression?

Depression und Stigmatisierung: Jasmina Neudecker will wissen, was Vorurteile über psychische Erkrankungen mit uns machen. Mit Christian Durstewitz spricht sie darüber, wie er seine Scham überwand.

Hilfe bei akuten psychischen Schwierigkeiten und bei Suizid-Gedanken:

Krisendienst Psychiatrie: Tel. 0800 6553000

Telefonseelsorge: 0800/1110111 oder 0800/1110222, https://online.telefonseelsorge.de

Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe (0800 33 44 533), https://deutsche-depressionshilfe.de

Schamgefühl – was steckt dahinter?

Christian Durstewitz konnte nach seinem dritten Platz beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2010 endlich von seiner Musik leben. Doch dann kam der Bruch: Pfeifen im Ohr, Panikattacken, eine schwere Depression. Er schämte sich dafür, sagte Konzerte unter verschiedenen Ausreden ab, ging monatelang nicht aus dem Haus. Für Terra Xplore spricht Jasmina Neudecker mit ihm über diese Zeit und erkundet, was die Stigmatisierung solcher Krankheiten durch die Gesellschaft für Folgen haben kann.

Stigmatisierung macht Depression noch schlimmer

Im Jahr 2022 wurde bei 12,5 Prozent der deutschen Bevölkerung eine Depression diagnostiziert und vielen davon ging es ähnlich wie Christian. Jasmina will verstehen, was hinter dem Schamgefühl steckt – einem Gefühl, das viele Menschen mit psychischen Erkrankungen gut kennen.

Häufig stigmatisieren sich die Betroffenen – sei es durch kindliche Prägung oder Angst vor Ablehnung – selbst. Dieses sogenannte Selbststigma macht es den Erkrankten noch schwerer, Hilfe anzunehmen und offen über ihre Situation zu sprechen. Prof. Nicolas Rüsch von der Universitätsklinik Ulm nennt dieses Stigma eine „zweite Krankheit“. Schämen sich Männer mehr als Frauen für ihre psychischen Leiden? Und wie können diese Vorurteile gegen psychisch Kranke abgebaut werden?

Vorurteile über Depressionen abbauen

Während körperliche Beschwerden oft Mitgefühl oder sogar Humor hervorrufen – ein Gipsbein wird schnell zur Partygeschichte – bleibt ein Aufenthalt in der Psychiatrie meist im Verborgenen. Wie also können wir diese gesellschaftliche Scham überwinden und psychischen Erkrankungen mit der gleichen Offenheit begegnen wie körperlichen Symptomen?

Christians Weg zeigt, wie befreiend es sein kann, seine Erkrankung offenzulegen. Gleichsam lernt Jasmina in einem Betroffenen-Programm, das Prof. Rüsch für seine Studie mitentwickelt hat, dass nicht mit jedem über alles gesprochen werden muss. Patient*innen lernen hier bewusstes Entscheiden und wie sie mit ihrer Krankheit umgehen, ob offen oder im Stillen.

Unsere Quellen

Daten zu Depressionen, warum Männer oft keine Hilfe suchen und Infos zum Programm für den Abbau von Scham und Stigma