Auf der Lesebühne der Frankfurter Buchmesse steht Thea Dorn mit ihren drei jungen, lesebegeisterten Gästen des "U21 Spezial" des "Literarischen Quartetts"
Das Literarische Quartett
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Das Literarische Quartett - Das Literarische Quartett spezial - Thea Dorn diskutiert mit jungen Literaturfans

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Das Literarische Quartett spezial - Thea Dorn diskutiert mit jungen Literaturfans

Im "Literarischen Quartett spezial – U21" diskutiert Thea Dorn mit jungen lesebegeisterten Menschen über herausragende Bücher von Mareike Fallwickl, Yoko Ogawa, Rainer Maria Rilke und Nilo Biedermann.

Das literarische Quartett
Das Literarische Quartett spezial - Thea Dorn diskutiert mit jungen Literaturfans

Im "Literarischen Quartett spezial – U21" diskutiert Thea Dorn mit jungen lesebegeisterten Menschen über herausragende Bücher von Mareike Fallwickl, Yoko Ogawa, Rainer Maria Rilke und Nilo Biedermann.

Gastgeberin ist die Schriftstellerin und Publizistin Thea Dorn. Mit Marco Müller (19 Jahre alt), Nico Rügner (18) Johannes Schrimpf (20) spricht sie über diese vier Bücher:

Nilo Biedermann: „Lázár“

Mit Lajos’ Geburt im Waldschloss bricht auch für die Familie das 20. Jahrhundert an, das das alte Leben der Barone Lázár im südlichen Ungarn für immer verändern wird. Der Untergang des Habsburgerreichs berührt erst nur ihre Traditionen, aber alle spüren das Beben der Zeit, die schöne Mária ebenso wie der geisterhafte Onkel Imre. Als Lajos in den zwanziger Jahren sein Erbe antritt, scheint der alte Glanz noch einmal aufzublühen. Doch die Kinder Eva und Pista – der das Dunkle so liebt – müssen erleben, wie totalitäre Zeiten ihre wuchtigen Schatten werfen – und lernen, gegen sie zu bestehen.

Ein Roman wie eine überwältigende Saga einer Familie, getrieben von der Liebe und der Sehnsucht nach ihr, in den Strudeln des 20. Jahrhunderts. Und immer wieder taucht die Frage auf, wie man leben soll, angesichts der Katastrophen und schönen Dinge, die immer wieder passieren. (Quelle: Rowohlt)

Rainer Maria Rilke: “Malte Laurids Brigge”

Aus dem ländlichen Dänemark kommt der 28jährige Malte Laurids Brigge in das aufregende Paris der Jahrhundertwende, um dort als Dichter zu leben. Doch die Stadt seiner Träume wird für den empfindsamen jungen Mann zu einem Albtraum: Häßlich und abstoßend findet er sie, laut und schmutzig, lieblos und erdrückend. Die vielfältigen Eindrücke, die auf ihn einprasseln, hält er in seinem Tagebuch fest – und findet so zu einer ganz neuen ästhetischen Wahrnehmung …

Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge aus dem Jahr 1910, Rilkes Tagebuchroman über die Krise der Existenz und die Krise der Kunst, gilt – noch vor den Werken von Joyce, Proust oder Kafka – als erster großer Roman der literarischen Moderne. (Quelle: Suhrkamp)

Yoko Ogawa: „Insel der verlorenen Erinnerung“

Auf einer Insel, nicht weit vom Festland entfernt, prägen sonderbare Ereignisse das Leben. In regelmäßigen Abständen verschwinden Dinge, und zwar für immer. Zunächst sind es Hüte, dann alle Vögel, später die Fähre. Bald gibt es keine Haarbänder mehr und keine Rosen … Die Bewohner haben sich damit abgefunden, dass auch ihre Erinnerung immer weiter verblasst. Nur einige wenige können nichts vergessen. Deshalb werden sie von der Erinnerungspolizei verfolgt, die dafür Sorge trägt, dass alle verschwundenen Dinge auch verschwunden bleiben, nicht nur im alltäglichen Leben, sondern auch in den Köpfen der Menschen.

Als eine junge Schriftstellerin herausfindet, dass ihr Verleger Gefahr läuft, von der Erinnerungspolizei festgenommen zu werden, beschließt sie, ihm zu helfen – auch wenn sie damit ihr Leben riskiert. Sie richtet im Untergeschoss ihres Hauses ein Versteck für ihn ein. Doch die Razzien der Polizei werden ständig ausgeweitet, und immer häufiger verschwinden Dinge. Die beiden hoffen auf die Fertigstellung ihres neuen Romans als letzte Möglichkeit, die Vergangenheit zu bewahren. Yoko Ogawas internationaler Bestseller ist eine faszinierende Parabel über den Verlust von Freiheit und die Bedeutung der eigenen Vergangenheit. (Quelle: Verlagsbuchhandlung Liebeskind)

Mareike Fallwickl: „Die Wut, die bleibt“

Helene, Mutter von drei Kindern, steht beim Abendessen auf, geht zum Balkon und stürzt sich ohne ein Wort in den Tod. Die Familie ist im Schockzustand. Plötzlich fehlt ihnen alles, was sie bisher zusammengehalten hat: Liebe, Fürsorge, Sicherheit.
Helenes beste Freundin Sarah, die Helene ihrer Familie wegen zugleich beneidet und bemitleidet hat, wird in den Strudel der Trauer und des Chaos gezogen. Lola, die älteste Tochter von Helene, sucht nach einer Möglichkeit, mit ihren Emotionen fertigzuwerden, und konzentriert sich auf das Gefühl, das am stärksten ist: Wut.

Dieser feministische Roman schildert auf drastische Weise, was geschieht, wenn eine erschöpfte Mutter aufgibt, beschreibt die Lücken, die sie hinterlässt und die weibliche Wut, die bleibt. Sie seziert Tabuthemen, veraltete Rollenbilder und legt den Finger in die klaffenden Wunden unserer Gesellschaft. (Quelle: Rowohlt)

Die drei Diskutanten wurden in einem bundesweiten Casting ausgewählt.

"Das Literarische Quartett spezial – U21" wird auf der ARD/ZDF/3sat-Literaturbühne auf der Buchmesse Frankfurt 2025 aufgezeichnet.