UNBUBBLE - So denkt Frauenchor über Fotzen-Feminismus

Der Hamburger Frauenchor die "Tontöchter" ist eine eingeschworene Gemeinschaft aus Sängerinnen verschiedener Generationen mit vielfältigen Lebensrealitäten: 14 Sängerinnen zwischen 27 und 61 Jahren bringen unterschiedliche berufliche, private und soziale Hintergründe mit – von der Steuerfachangestellten über die Sicherheitsexpertin für Veranstaltungen bis zur Krankenschwester - und so auch ganz unterschiedliche Perspektiven auf das Thema. Zwischen Stimmbildung und Proberaum sprechen wir mit ihnen über das, was sie gleichermaßen verbindet und unterscheidet: ihre Vorstellung vom Frausein.

Zwischen Tabubruch und Empowerment

Dabei stellen wir eine Frage, die provoziert und polarisiert: Ist es feministisch, eine "Fotze" zu sein? Was auf den ersten Blick derb klingt, ist längst Teil eines neuen feministischen Selbstverständnisses, insbesondere in Rap und Pop. Künstlerinnen wie Ikkimel und Zsá Zsá versuchen mit ihren Lyrics und ihrem Auftreten, beleidigende und despektierliche Ausdrücke wie diesen zu reclaimen und neu zu besetzen. Das trifft nicht überall auf Verständnis.

Wie antwortet eine Gruppe Frauen zwischen 27 und 61 Jahren darauf, die sich über die Freude und Leidenschaft am Singen findet, aber ganz unterschiedliche Lebensrealitäten mitbringt? Sie diskutieren über Rollenbilder, Schwangerschaft und Muttersein, Identifikation mit dem eigenen Geschlecht, ihre Ängste und Errungenschaften. Welches Frauenbild haben sie – von sich selbst, voneinander, von anderen? Was bedeutet Emanzipation heute? Und ist das Thema für manche vielleicht längst erledigt – oder fängt es gerade erst an?