25 Jahre Google: Wie Google zu einem mächtigen Player wurde

    Vor 25 Jahren gegründet:Warum Google so mächtig wurde

    von Alice Pesavento
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    Ein Vierteljahrhundert nach der Gründung ist Google aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Welchen Einfluss hat das Unternehmen auf uns und wie erklärt sich sein Aufstieg?

    25 Jahre Google
    Silicon Valley, 1998. Es ist das Google-Gründungsjahr. Alles begann in einer Garage. Heute ist Google einer der wertvollsten Konzerne der Welt.04.09.2023 | 3:03 min
    Als Larry Page gemeinsam mit Sergey Brin Google gründete, hatte er ein Ziel: Die Datenflut im Internet sortieren. Das macht Google auch heute noch und bearbeitet mittlerweile etwa 100.000 Suchanfragen pro Sekunde. Mit einem Marktanteil von 92 Prozent ist Google somit die mit Abstand meistgenutzte Suchmaschine weltweit.
    Damit ist Google heute praktisch konkurrenzlos.

    Wenn wir auf die Internetsuche gucken, dann hat Google eigentlich alle Macht überhaupt. Es gibt kaum andere Suchmaschinen.

    Dirk Lewandowski, Professor für Informationssysteme an der Universität Duisburg-Essen

    Dadurch kann das Unternehmen sehr stark bestimmen, was Internetnutzende zu sehen bekommen. Das führt dazu, dass es "einen Wahnsinnskampf darum gibt, wer bei Google auf den vorderen Rängen ist", sagt Lewandowski.

    Mehr als eine Suchmaschine

    Doch ist Google heute mehr als nur eine Suchmaschine, zum Konzern gehören auch Dienste wie YouTube, Android und Google Maps. Auch sie verhalfen der Muttergesellschaft von Google, Alphabet Inc, dazu, eines der wertvollsten Unternehmen der Welt zu werden. Aktuell hat sie einen Börsenwert von 1,7 Billionen US-Dollar.
    Beckedahl: "Google ist zu mächtig geworden"
    Google habe "das Suchen nach Informationen einfacher gemacht", so der Netzaktivist Markus Beckedahl. Allerdings kontrolliere das Unternehmen auch „mehrere Märkte parallel".04.09.2023 | 6:32 min
    Zu Beginn war Google vor allem wegen der Art und Weise, wie es Suchergebnisse sortiert, erfolgreich. Reich geworden ist das Unternehmen dann, weil es Werbeanzeigen an den Kontext der Suchanfragen anpasst.

    Suchergebnis oder bezahlte Anzeige?

    Welche Inhalte ganz oben auf der Liste angezeigt werden, hängt dabei nicht nur von deren Relevanz und Verlässlichkeit ab. Die Anbieter können unter anderem dafür bezahlen, dass ihre Inhalte an erster Stelle angezeigt werden, wenn Nutzende nach einem bestimmten Stichwort suchen.
    Google weist zwar mit einem Schriftzug darauf hin, dass diese Inhalte Anzeigen sind, ansonsten sehen sie aber aus wie normale Suchergebnisse. "Wir haben in Studien festgestellt, dass ein Großteil der deutschen Nutzenden nicht in der Lage ist, zu unterscheiden, was eine Anzeige ist und was ein Suchergebnis ist", sagt Lewandowski.

    Und da können natürlich enorme Einflüsse auf gesellschaftliche Meinungen entstehen.

    Dirk Lewandowski, Professor für Informationssysteme an der Universität Duisburg-Essen

    Auch in diesen Bereichen nimmt Google Einfluss:




    Vorwurf des Machtmissbrauchs

    Seine marktbeherrschende Stellung soll Google in den vergangenen Jahren immer wieder missbraucht haben. Der Konzern handelte sich deswegen bereits verschiedenste Klagen und Urteile ein.
    So hatte der Europäische Gerichtshof Google im Jahr 2018 wegen Verstößen gegen das Kartellrecht zu einer Rekordgeldstrafe von rund 4 Milliarden Dollar verurteilt. Das entsprach etwa 13 Prozent des damaligen Jahresgewinns des Unternehmens. Der Vorwurf lautete unter anderem, dass Google den Herstellern von Android-Handys und den Betreibern von Mobilfunknetzen rechtswidrige Beschränkungen auferlegt habe, um die beherrschende Stellung seiner Suchmaschine zu stärken.

    Experte: "Gift für die Demokratie"

    Laut Felix Duffy vom Verein LobbyControl e.V. ist die Macht von Google "Gift für die Demokratie".

    Das Problem ist, dass die großen Tech-Konzerne wie Google es schaffen, ihre Marktmacht in politische Macht zu übertragen.

    Felix Duffy, LobbyControl e.V.

    Es würde deshalb nicht mehr ausreichen, den Machtmissbrauch nur zu regulieren. Stattdessen fordert Duffy eine Zerschlagung großer Tech-Konzerne wie Google. Dabei sollen die einzelnen Geschäftsbereiche voneinander getrennt werden. Dann könnte Google beispielsweise nicht mehr die Google-Suche mit dem Werbegeschäft zu seinen eigenen Gunsten miteinander verknüpfen. Dieser Ansatz setze sich auch in der Politik langsam durch.

    Machtverlust derzeit nicht absehbar

    Dass Google in Zukunft an Macht verlieren könnte, ist für Dirk Lewandowski derzeit nicht absehbar. Zumindest solange sich die Rahmenbedingungen nicht grundlegend ändern.

    Es gibt keine echte Konkurrenz auf dem Markt und ich sehe nicht, dass sich das unter den gegenwärtigen Bedingungen ändern kann.

    Dirk Lewandowski, Professor für Informationssysteme an der Universität Duisburg-Essen

    Auch in den letzten 15 Jahren habe man keine Änderungen auf dem Suchmaschinenmarkt gesehen.

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