19 Verletzte nach Chaosfahrt:Lkw-Fahrer bleibt vorerst in Psychiatrie
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Nach der Chaosfahrt mit 19 Verletzten bleibt der verdächtige Lkw-Fahrer vorerst in einer Psychiatrie. Dies habe der Haftrichter entschieden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Ein 30-jähriger Lkw-Fahrer hat bei einer Chaosfahrt insgesamt 50 Unfälle gebaut. 01.12.2024 | 0:21 min
Nach einer Horrorfahrt über mehrere Autobahnen in Nordrhein-Westfalen mit 19 Verletzten soll der verdächtigte Lkw-Fahrer vorerst in einer Psychiatrie bleiben. Dies entschied ein Haftrichter aufgrund von Hinweisen, dass der Verdächtige bei der Tat schuldunfähig war, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Hagen am Montag sagte. Nähere Angaben machte der Sprecher nicht.
Der Fahrer hatte etwa 50 Fahrzeuge mit seinem Wagen erfasst. Zum Zustand der 19 Verletzten gebe es nichts Neues, hieß es weiter. Der Mann war bereits am Sonntag in die Klinik gebracht worden, allerdings nur vorläufig.
Polizei: Hinweise auf Alkohol- oder Drogenkonsum
Nach Angaben der Polizei wurde inzwischen eine Ermittlungskommission gegründet. Die Blutergebnisse des 30 Jahre alten Lkw-Fahrers stehen weiterhin aus. Ihm wird gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen.
Nach der Unfallserie hatte die Polizei mitgeteilt, dass sich vor Ort Hinweise auf einen möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum sowie eine psychische Erkrankung des Mannes ergeben hätten. Weitere Unfallbeteiligte sollen im Laufe des Tages vernommen werden.
Polizisten hatten den Lkw-Fahrer am Samstag an der letzten Unfallstelle festgenommen. Zuvor hatte er auf vielbefahrenen Autobahnen in Nordrhein-Westfalen eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Der Lastwagen mit polnischem Kennzeichen wurde der Polizei gemeldet, weil er in auffallend unsicherer Fahrweise auf der A46 bei Neuss unterwegs war.
Nach Chaosfahrt auf Autobahnen in NRW: Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen neben einem beschädigten Auto auf der A1.
Quelle: dpa
Sieben Menschen bei den Unfällen schwer verletzt
Laut Polizei missachtete der Fahrer danach Anhaltezeichen der Polizei und fuhr weiter mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit und in Schlangenlinien in Richtung Wuppertal. Auf der A1 geriet der Lkw dann zwischen Volmarstein und Hagen-West in den Gegenverkehr, wo er schließlich zum Stehen kam. Insgesamt legte er schätzungsweise 60 Kilometer zurück, nachdem er gemeldet worden war.
Autofahrer wurden während der Chaosfahrt über den Verkehrsfunk gewarnt und aufgefordert, die Autobahnen schnellstmöglich zu verlassen - konnten aber in vielen Fällen nicht rechtzeitig ausweichen.
Etwa 50 Fahrzeuge wurden in die Unfallserie verwickelt. Sieben Menschen wurden nach Angaben der Polizei schwer verletzt, eine Person lebensgefährlich. Leichte Verletzungen trugen elf Menschen davon.
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Mehrere wichtige Autobahnabschnitte waren zeitweilig stundenlang für den Verkehr gesperrt. Es mussten Trümmerteile eingesammelt, Fahrzeuge abgeschleppt und Fahrbahnen gereinigt werden.
Auf der Internetseite des LKA NRW schaltete die Polizei ein Hinweisportal frei. Dort können Zeugen Fotos und Videos hochladen oder andere Hinweise hinterlassen.
Quelle: ZDF
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Quelle: dpa, AFP
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