Saharastaub zieht am Karsamstag über Deutschland

    Westen stark betroffen :Saharastaub zieht über Deutschland

    |

    Der Karsamstag verspricht viel Sonne und Wärme. Doch neben warmer Luft kommt auch der Saharastaub nach Deutschland. Worauf Asthmatiker achten sollten.

    Eine riesige Saharastaubwolke bringt den Frühsommer nach Deutschland. Extrem milde Luftmassen fluteten seit einigen Stunden Deutschland.
    Nachdem der Saharastaub zunächst die Schweiz und Österreich einhüllte, wehte er weiter nach Deutschland und färbte den Himmel trüb. Was steckt hinter diesem Wetterphänomen?30.03.2024 | 1:26 min
    Der Karsamstag verspricht laut Deutschem Wetterdienst (DWD) in vielen Teilen des Landes freundlich und vor allem warm zu werden. Neben warmer Luft gelangt allerdings auch Saharastaub zu uns. "Und dieser wird vor allem in den westlichen Landesteilen für einiges an Wolken sorgen", erklärte der Meteorologe Tobias Reinartz vom Deutschen Wetterdienst (DWD).
    "Der Saharastaub ist schon eingetroffen, das sieht man an einer gelblichen Trübung in der Luft", sagte Christian Herold, Meteorologe des DWD, am Karsamstag. Durch den Wüstenstaub kann der Sonnenschein milchig und getrübt erscheinen. Auch am Ostersonntag soll der Staub noch sichtbar sein. Am Montag solle eine Kaltfront den Staub dann abziehen lassen, sagte Herold.
    Saharastaub
    Die Sahara ist eine Wendekreiswüste/Trockenwüste. Die Trockenheit entsteht durch den Passatkreislauf. Obwohl nur 20 Prozent der Sahara tatsächlich aus diesen ewigen Sanddünen bestehen, fliegen jährlich Millionen Tonnen an Saharastaub über die Erde.07.03.2022 | 5:14 min
    Nach Einordnung des Deutschen Wetterdienstes sei der Staub "nicht toxisch", enthalte aber "durchaus größere Mengen kleiner, lungengängiger Partikel", die "zu Beeinträchtigungen bei empfindlichen Personen führen können." Der Deutsche Wetterdienst erklärt:

    Hier sind in erster Linie Personen mit asthmatischen Beschwerden und kardiovaskulären Erkrankungen betroffen.

    Deutscher Wetterdienst (DWD)

    Schweiz von kräftigem Föhnsturm betroffen

    Auch in weiten Teilen der Schweiz trübte am Samstag gelb-rötlicher Saharastaub die Sicht. Der Staub wird in der größten Trockenwüste der Welt in Nordafrika aufgewirbelt, und der Wind kann die feinen Partikel Tausende Kilometer weit nach Norden tragen. Das passiert vor allem im Frühjahr und im Herbst.
    Am Samstag fegte ein kräftiger Föhnsturm mit heftigen Böen über die Alpen. Oberhalb von Andermatt in der Schweiz wurden am späten Freitagabend Sturmböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 190 Kilometern pro Stunde gemessen, wie der Wetterdienst SRF Meteo am Samstag berichtete. Das stürmische Wetter soll dort leicht abgeschwächt bis Ostermontag anhalten.
    Wegen der Sturmböen wurden in einigen Schweizer Skigebieten am Freitag Lifte zeitweise abgeschaltet. Schon am Donnerstag waren Sessellifte im italienischen Skigebiet Breuil-Cervinia gegenüber von Zermatt gefährlich ins Schaukeln geraten, wie ein Video des privaten italienischen Wetterdienstes Il Meteo zeigte.

    Sahara-Sand über Südosteuropa - Athen unter einer Dunstglocke

    Athen unter einer Staubglocke
    Feinster Sand aus der Sahara verdunkelt den Himmel über der Stadt Athen.
    Quelle: dpa

    Südwinde hatten bereits am Mittwoch große Mengen feinen Sand aus der Sahara nach Südosteuropa gebracht. Eine grau-braune Dunstglocke hat am Donnerstag den Menschen in Athen die Sicht auf den Himmel verdeckt. Die Feinstaubwerte erreichten der Universität Athen zufolge im Laufe des Tages örtlich bis zu 500 Mikrogramm.

    Feinstaub





    Bereits Werte ab 50 Mikrogramm können zu gesundheitlichen Problemen führen. Griechische Medien veröffentlichten Warnungen an gefährdete Menschen: Wer an Atemwegs- oder Herzerkrankungen leidet, soll sich nach Möglichkeit nicht im Freien aufhalten oder anstrengende körperliche Arbeit verrichten.

    Empfehlungen an Asthmatiker

    Doch auch gesunde Menschen bekamen die schlechte Luft zu spüren. In Athen klagten viele über trockene Augen, juckende Nasen und ein Kratzen im Hals.
    Das Wetterphänomen soll laut griechischem Wetteramt auch in den kommenden Tagen anhalten und sich Anfang nächster Woche nochmals verstärken. Lungenärzte empfahlen Asthmatikern und anderen empfindlichen Menschen, während der stärksten Luftverschmutzung auf unnötige Aktivitäten und Sport im Freien zu verzichten. Neben Staubpartikeln kann die Luft demnach auch Pollen und Sporen von Bakterien und Pilzen enthalten.

    Nachrichten
    :Das Wetter

    Sonne, Regen, Sturm? Die ZDF-Meteorologinnen und -Meteorologen wissen, wie das Wetter wird. Die Vorhersage für Ihren Wohnort, deutschland- und europaweit.
    ZDF Wetter
    Quelle: dpa, AFP

    Mehr zum Thema Feinstaub