Irische Sängerin: Sinéad O'Connor mit 56 Jahren gestorben

    Irische Sängerin:Sinéad O'Connor mit 56 Jahren gestorben

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    Die irische Sängerin Sinead O'Connor ist gestorben. Sie war 1990 mit ihrer Version des Songs "Nothing Compares 2 U" weltberühmt geworden. O'Connor wurde 56 Jahre alt.

    Die irische Sängerin Sinéad O'Connor bei einem Auftritt mit Gitarre
    Die irische Sängerin Sinéad O'Connor ist im Alter von 56 Jahren gestorben. Ihren internationalen Durchbruch schaffte sie mit einem Cover des Prince-Songs "Nothing Compares 2 You".27.07.2023 | 0:21 min
    Die irische Sängerin Sinead O'Connor ist im Alter von 56 Jahren gestorben. "Wir sind sehr traurig, dass wir den Tod unserer geliebten Sinead bekannt geben müssen", zitierte der irische Sender RTE am Mittwoch eine Mitteilung ihrer Familie. Darin hieß es weiter, ihre Familie und Freunde seien "am Boden zerstört" und bäten "in dieser schweren Zeit um Privatsphäre". Auch die Zeitung "Irish Times" und die BBC berichteten dies unter Berufung auf die Erklärung der Familie.
    "Ihre Musik wurde auf der ganzen Welt geliebt und ihr Talent war unübertroffen und unvergleichlich", twitterte Irlands Regierungschef Leo Varadkar. "Unser Beileid gilt ihrer Familie, ihren Freunden und allen, die ihre Musik liebten."
    Tweet von Irlands Regierungschef Leo Varadkar
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    O'Connor begann ihre Karriere als Musikerin auf den Straßen von Dublin. Mit ihren kurz geschorenen Haaren, den elfengleichen Zügen und ihrer unverwechselbaren Stimme wurde sie aber bereits Mitte 20 zum Star. Ihr Debütalbum "The Lion and the Cobra" wurde 1987 war bereits extrem erfolgreich. Mit dem Prince-Cover "Nothing Compares 2 U" im Jahr 1990 stürmte sie endgültig die Charts auf der ganzen Welt. Das Video zu dem Song mit den Nahaufnahmen von O'Connors Gesicht brannte sich in das Gedächtnis einer ganzen Generation.
    Der "Rolling Stone" kürte sie 1991 zur Künstlerin des Jahres. "Sie hat bewiesen, dass eine Musikerin sich weigern kann, Kompromisse einzugehen, und trotzdem eine Verbindung mit Millionen Hörern schaffen kann, die hungrig auf Musik von Substanz sind", begründete das Magazin damals seine Wahl.

    Sinead O'Connor protestierte gegen Missbrauch in der katholischen Kirche

    O'Connor schwamm Zeit ihres Lebens gegen den Strom. Die Haare rasierte sie sich nach eigenem Bekunden ab, weil Musikmanager ihr das Image einer konventionellen, glamourösen Sängerin verpassen wollten. Ihre politischen und kulturellen Positionen und ihr schwieriges Privatleben machten teilweise mehr Schlagzeilen als ihre Musik. Prince warf sie einmal vor, sie körperlich bedroht zu haben. 1989 erklärte sie ihre Unterstützung für die IRA, zog das aber ein Jahr später zurück. 1992 zerriss sie in der US-Show "Saturday Night Live" ein Foto von Papst Johannes Paul II.
    2003 verabschiedete sich die Sängerin kurzzeitig von der Bühne. 2005 versuchte sie sich auf dem Album "Throw Down Your Arms" am Musikstil Reggae, nachdem sie sich eine Zeit lang in Jamaika niedergelassen und sich mit der religiösen Rastafari-Bewegung beschäftigt hatte.
    Ihr Leben lang war die Irin eine scharfe Kritikerin der katholischen Kirche. Als sich Papst Benedikt XVI. im Jahr 2010 gegenüber Irland für sexuellen Missbrauch in der Kirche entschuldigte, sagte sie, die Entschuldigung gehe nicht weit genug, und forderte Katholiken auf, nicht mehr in Messen zu gehen, bis es eine komplette Untersuchung gebe.

    O'Connor sprach offen über psychische Probleme

    2018 gab O'Connor bekannt, dass sie zum Islam konvertiert sei, Sie gab sich den Namen Shuhada' Davitt und später Shuhada Sadaqat. Als Künstlerin nutzte sie aber weiterhin Sinéad O'Connor.
    Sie war viermal verheiratet. Eine Ehe, mit Drogenberater Barry Herridge im Jahr 2011, dauerte nur 16 Tage. Offen gestand sie ein, dass bei ihr eine bipolare Störung diagnostiziert worden sei. In den sozialen Medien schrieb sie auch darüber, sich selbst das Leben zu nehmen. Als ihr Sohn Shane 2022 im Teenageralter Selbstmord verübte, schrieb O'Connor, ohne ihn habe ihr Leben keinen Sinn mehr. Neben Shane hatte sie noch drei weitere Kinder, alle von verschiedenen Vätern: Jake, Roisin und Yeshua Bonadio.
    Quelle: AP

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