Hunderte Tote bei Cholera-Ausbruch in Afrika

    Bisher etwa 200.000 Fälle:Hunderte Tote bei Cholera-Ausbruch in Afrika

    |

    Die Cholera ist in Teilen Afrikas ausgebrochen. Bisher gab es über 200.000 Fälle, mehr als 3.000 Menschen sollen laut Unicef gestorben sein. Impfstoffe sind auf dem Weg.

    Ein Arzt impft ein Kind in Afrika während eines Arztbesuchs
    Cholera grassiert derzeit in Afrika
    Quelle: Imago

    Das UN-Kinderhilfswerk Unicef für das östliche und südliche Afrika hat angesichts der seit Monaten andauernden Choleraepidemie in der Region Alarm geschlagen. In den 13 betroffenen Ländern seien bis Mitte Januar etwa 200.000 Krankheitsfälle und mehr als 3.000 Todesfälle gemeldet worden. Es handele sich um einen der schlimmsten Ausbrüche seit Jahren, so die regionale Unicef-Direktorin Etleva Kadilli.
    Besonders schwierig sei die Lage in Sambia, wo neun der zehn Provinzen von dem Ausbruch der Cholera betroffen seien. Mehr als die Hälfte der Patienten seien Kinder unter 15 Jahren. Gerade erst hat das Land 1,4 Millionen Dosen Schluckimpfstoff gegen die lebensbedrohliche Krankheit erhalten. In Simbabwe gebe es in sämtlichen Provinzen des Landes Fälle, so Unicef.
    Eine Person hält Impfdosen gegen Cholera in der Hand.
    Die WHO warnt in Anbetracht der rasant gestiegenen Zahl der Cholera-Fälle vor einem akuten Mangel an Impfstoffen. Am schwersten betroffen sind Länder wie Sambia und Simbabwe.21.03.2024 | 0:24 min

    Schulen bleiben wegen Cholera-Ausbruch in Afrika zu

    Die Epidemie belaste die Gesundheitssysteme der betroffenen Länder und verdeutliche die Schwächen der Hygiene-Infrastruktur, so Kadilli. Cholera wird durch ein Bakterium ausgelöst, zur Verbreitung trägt vor allem verunreinigtes Trinkwasser bei. Schwere Regenfälle, ausgelöst durch das Wetterphänomen El Nino, haben in den vergangenen Monaten in mehreren Ländern der Region die Trinkwassersituation verschlechtert.
    Die Auswirkungen der Epidemie auf Kinder beträfen aber nicht nur die Gesundheit, sagte Kadilli mit Blick auf die Situation an den Schulen.

    Lernverlust ist ein Anlass zu großer Sorge.

    Etleva Kadilli, Unicef-Direktorin

    In Sambia beispielsweise bleiben die Schulen nach den Weihnachtsferien noch bis zum 29. Januar geschlossen, um Ansteckungsrisiken zu vermeiden. Der Schutz von Kindern vor Infektionskrankheiten an den Schulen müsse verbessert werden, so Kadilli.

    Infektion kann zu Kreislaufkollaps und Tod führen

    Cholera wird durch das Bakterium Vibrio cholerae ausgelöst, das im Darm ein Gift bildet. Zur Verbreitung trägt vor allem Trinkwasser bei, das mit Fäkalien oder Erbrochenem von Erkrankten verschmutzt ist, sowie verunreinigte Lebensmittel.
    Viele Infektionen verlaufen symptomlos. Doch in schweren Fällen können der starke Flüssigkeits- und Salzverlust binnen Stunden zu Kreislaufkollaps, Muskelkrämpfen bis hin zu Schock und Tod führen.
    Quelle: dpa

    Mehr zu Cholera weltweit