Nach kurzer Festnahme:Venezuela: Oppositionschefin Machado frei
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In Venezuela haben Tausende Menschen gegen die geplante Amtseinführung von Präsident Maduro protestiert. Oppositionschefin Machado wurde verhaftet, dann aber wieder freigelassen.
Die venezolanische Oppositionelle Maria Machado am Donnerstag bei Protesten gegen die Regierung
Quelle: AFP/Federico Parra
Die monatelang untergetauchte venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado ist wieder frei. Sie war nach ihrer Teilnahme an einer Protestkundgebung festgenommen worden. Beim Verlassen der Demonstration in der Hauptstadt Caracas wurde ihr Motorrad-Konvoi von Sicherheitskräften abgefangen, wie aus ihrem Umfeld verlautete.
Die Demo hatte sich gegen die für Freitag geplante Vereidigung des autoritären Staatschefs Nicolás Maduro für eine weitere Amtszeit gerichtet. Tausende Menschen in Venezuela protestierten dagegen am Donnerstag. "Heute sind wir eine geeinte Gesellschaft, stark, entschlossen und auf der Straße!", teilte Oppositionsführerin María Corina Machado auf der Plattform X mit.
Machado hielt sich lange im Untergrund auf
Mit Parolen wie "Ruhm dem tapferen Volk" gingen Menschen im ganzen Land auf die Straße, wie auf Bildern in den sozialen Netzwerken zu sehen war. Die Opposition hatte dazu aufgerufen, gegen das, was sie als Wahlbetrug bezeichnet, zu protestieren.
Machado hatte zum ersten Mal seit Monaten ihren Unterschlupf verlassen und sich den Protesten angeschlossen. "Ich bin hier, mit euch, und bis zum Ende", schrieb sie dazu auf X. Die 57-Jährige war aus Sicherheitsgründen nach der Wahl nicht mehr öffentlich aufgetreten.
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USA erkennen Maduros Wahlsieg nicht an
Nach der Präsidentenwahl in Venezuela im Juli hatte Oppositionskandidat Edmundo González den Sieg für sich reklamiert. Die USA und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen ihn als Wahlsieger an. Die linientreue Wahlbehörde erklärte allerdings den seit fast zwölf Jahren regierenden Staatschef Maduro zum Wahlsieger.
González war Anfang September nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt. Zuletzt kündigte er an, in seine Heimat zurückzukehren und sich am Freitag ebenfalls als Präsident des südamerikanischen Landes vereidigen zu lassen. Allerdings liegt in Venezuela ein Haftbefehl gegen ihn vor.
Die Regierung hatte zudem in den vergangenen Tagen ein Großaufgebot an Sicherheitskräften in Venezuelas Hauptstadt Caracas mobilisiert. So seien die Metrostationen sowie Einfahrtsstraßen von Caracas von bewaffneten Beamten bewacht, berichtete kürzlich die Zeitung "El Nacional". "In dieser Stunde gehen in ganz Venezuela die Menschen auf die Straße. Es werden immer mehr!", teilte Machado mit. "So sehr, dass sich die Sicherheitskräfte dort, wo sie die angekündigten Konzentrationspunkte eingenommen hatten, als die Menschen kamen, zurückzogen."
Quelle: dpa
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Quelle: AFP, dpa
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