Eishockey-WM: DEB-Team nach Sieg über Schweiz im Halbfinale

    Fünfter WM-Sieg in Folge:DEB-Team nach Sieg über Schweiz im Halbfinale

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    Der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft ist bei der WM in Riga der nächste Coup gelungen. Das Team feierte gegen die Schweiz den fünften Sieg in Serie und steht im Halbfinale.

    Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft setzt ihren Siegeszug bei der Eishockey-WM fort. Das Team von Trainer Harold Kreis gewann das Viertelfinalspiel in Riga gegen den Dauerrivalen und großen Favoriten Schweiz mit 3:1 (1:0, 2:1, 0:0) und zog nach dem mittlerweile fünften Sieg in Folge ins Halbfinale ein. Dort geht es am Samstag um 17:20 Uhr im zweiten Spiel des Tages in Tampere gegen die USA. Das erste Halbfinale (13.20 Uhr) bestreiten Co-Gastgeber Lettland, die in Riga 3:1 (1:0, 0:1, 2:0) gegen Schweden gewannen, und Rekord-Weltmeister Kanada, der den anderen WM-Gastgeber und Titelverteidiger Finnland 4:1 (1:0, 1:0, 2:1) schlug.
    Maximilian Kastner (7. Minute) vom EHC Red Bull München und die NHL-Stürmer John-Jason Peterka (38.) und Nico Sturm (39.) schossen die Auswahl von Bundestrainer Harold Kreis ins Halbfinale. In einer hitzigen und emotionalen Partie verschmerzte das kämpferisch starke deutsche Team auch eine Spieldauer-Disziplinarstrafe für NHL-Verteidiger Moritz Seider.

    Halbfinale und direkte Olympia-Qualifikation

    Mit dem Sieg brachte das Team des Deutschen Eishockey-Bundes zudem die direkte Olympia-Qualifikation für die Winterspiele 2026 in Mailand unter Dach und Fach. Nun besteht die Chance, erstmals seit 70 Jahren wieder eine WM-Medaille zu gewinnen. Vor zwei Jahren in Riga und vor 13 Jahren bei der Heim-WM war der Versuch jeweils gescheitert. Beide Male war Deutschland am Ende Vierter geworden. 1953 hatte die DEB-Auswahl zuletzt WM-Silber gewonnen, damals hatten allerdings auch nur vier Nationen teilgenommen.
    Diesmal war Deutschland erstmals seit dem unglücklichen WM-Auftakt mit knappen Niederlagen gegen Schweden (0:1), Finnland (3:4) und die USA (2:3) wieder als Außenseiter angetreten. Die Schweiz als souveränen Erster der Vorrundengruppe B wurde in der Heimat bereits als "bestes WM-Team der Geschichte" gefeiert, muss nun aber erneut vorzeitig die Heimreise antreten.

    Torwart als Schweizer Schwachstelle

    Der Schweizer Coach Patrick Fischer hatte sogar auf seine Nummer eins Leonardo Genoni verzichtet, der bei den vorherigen beiden K.o.-Spiel-Niederlagen 2018 und 2021 im Tor der Eidgenossen gestanden hatte. Für den bei der WM bislang herausragenden Torhüter stand Robert Mayer von Servette Genf im Tor. Und das war eine Fehlentscheidung von Fischer. Mayer ließ früh einen harmlosen Schuss von Kastner durch die Schoner gleiten und wirkte im ersten Drittel wacklig.

    Hitziges zweites Drittel mit vielen Strafen

    "Klar hat man das im Kopf, die werden das auch im Kopf haben", hatte DEB-Kapitän Moritz Müller vor dem Spiel zu den vorherigen Siegen Deutschlands in K.o-Spielen gegen die Schweiz gesagt. Und tatsächlich war den zuvor in diesem Turnier so starken Eidgenossen plötzliche Unsicherheiten anzumerken. Die Schweiz kam allerdings mit neuem Schwung aus der Kabine und glich durch NHL-Verteidiger Jonas Siegenthaler schnell aus (21.).
    Danach wurde es hitzig. Drei Überzahlsituationen unter anderem nach Stockschlägen von Andreas Ambühl und Enzo Corvi ließ die DEB-Auswahl ungenutzt. Danach leistete sich Seider sein folgenschweres übles Foul gegen Gäetan Haas. Deutschlands bester Verteidiger war damit aus dem Spiel.  

    Geschlossene Mannschaftsleistung bringt den Sieg

    Die Reaktion von Seiders Teamkameraden darauf war indes besonders stark. Eine Klasse-Kombination nach der überstandenen fünf-minütigen Unterzahl schloss Deutschlands WM-Topscorer Peterka erfolgreich ab. Und noch vor der zweiten Drittelpause traf der bei der WM bislang überragende Sturm sogar in Unterzahl. 
    "Ein Spieler kann ihn nicht ersetzen. Das müssen jetzt die Jungs, die noch übrig sind", sagte Sturm vor dem Schlussdrittel bei MagentaSport zu Seiders Strafe. Geschlossen und mit viel Kampf und unzähligen geblockten Schüssen brachte sein Team den Sieg tatsächlich über die Zeit.

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    von Bernd Schwickerath
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    Quelle: dpa; SID
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