Frauentennis: Saudi-Arabien holt WTA Finals in die Wüste

    WTA Finals in Riad:Finale im Frauentennis nun in Saudi-Arabien

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    Das nächste wichtige Sport-Event geht nach Saudi-Arabien. Der Wüstenstaat richtet in den kommenden Jahren die WTA Finals aus. Deutliche Kritik kommt von Ikonen des Frauentennis.

    Die Weltranglisten-Erste Iga Swiatek
    Wird dann wohl auch in Riad aufschlagen: Die derzeitige Weltranglisten-Erste Iga Swiatek
    Quelle: AP

    Saudi-Arabien vergrößert weiter seinen Einfluss im Weltsport. Der Wüstenstaat richtet bis zunächst 2026 die WTA Finals der acht besten Tennisspielerinnen des Jahres aus. Das gab die Spielervereinigung WTA an diesem Donnerstag bekannt.
    Das Event zum Ende der Saison ist nach den Grand Slams das nach Punkten und Preisgeld höchstdotierte Turnier im Frauentennis.

    Kritik von Frauentennis-Ikonen

    Die Tennis-Ikonen Chris Evert und Martina Navratilova hatten zuletzt angesichts entsprechender Spekulationen bereits heftige Kritik an den Verantwortlichen der WTA geübt.

    Wir haben das Frauentennis nicht mit aufgebaut, damit es von Saudi-Arabien ausgenutzt werden kann.

    Chris Evert und Martina Navratilova

    In einem gesalzenen Artikel für die "Washington Post" kritisierten Evert und Navratilova unter anderem den Status der Frauenrechte im Land.
    Das diesjährige WTA Final findet vom 2. bis 9. November in Riad statt. Ausgeschüttet wird demnach ein Rekordpreisgeld in Höhe von 15,25 Millionen Dollar, umgerechnet etwa 14 Millionen Euro. Das Preisgeld soll in den beiden kommenden Jahren noch erhöht werden.
    Bolzplatz - Saudi-Arabien
    Cristiano Ronaldo, Neymar und Karim Benzema – sie und viele andere sind in diesem Sommer nach Saudi-Arabien gewechselt. Doch was steckt dahinter?28.09.2023 | 15:50 min

    Tennis-Botschafter Nadal, Show-Turnier mit Topstars

    Saudi-Arabien versucht seit Längerem, seinen Einfluss auch im Tennis auszuweiten. Über seinen Staatsfond (PIF) wurde erst vor wenigen Wochen eine "mehrjährige strategische Partnerschaft" mit der Männer-Spielervereinigung ATP eingegangen. Zudem wurde der 22-malige Grand-Slam-Champion Rafael Nadal als Tennis-Botschafter verpflichtet.
    Im Oktober, und damit mitten in der ATP-Saison, findet in Riad erstmals ein hochkarätig besetztes Show-Turnier mit insgesamt fünf Grand-Slam-Siegern statt. Beim "Six Kings Slam" schlagen neben Nadal auch Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic und Australian-Open-Sieger Jannik Sinner auf.
    Rudi Garcia, Cristiano Ronaldo und Musalli Al-Muammar
    Ronaldo, Neymar und Benzema. Saudi-Arabien kauft Superstars für gigantische Summen für die heimische Liga - und lockt mit Jahresgehältern von bis zu 200 Millionen Euro.19.11.2023 | 47:11 min

    Kritiker werfen Riad Sportwashing vor

    Saudi-Arabien investiert seit Jahren massiv in den Sport und ist unter anderem auch bereits ins Fußball-, Box- und Formel-1-Geschäft groß eingestiegen.
    Während das Königreich wegen der Menschenrechtslage vor Ort international in der Kritik steht, macht es seit Jahren als Ausrichter großer Sportevents Schlagzeilen. Bekannt ist, dass die Saudis die Fußball-WM 2034 wollen - und wohl auch bekommen werden.
    Kritiker werfen dem Königreich vor, mit dem Engagement im Sport von seinen Verstößen gegen Menschenrechte abzulenken und sein Image verbessern zu wollen.
    Quelle: SID, dpa
    Thema

    Saudi-Arabien und der Sport