Telekom-Aktien-Comeback: Von der "Volksaktie" zum Börsenstar

    Telekom-Aktien-Comeback:"Volksaktie": Vom Börsenflop zum Börsenstar

    von Dennis Berger
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    Die Deutsche Telekom hat sich vom Börsenflop zum europäischen Telekommunikationsriesen gewandelt. Doch wie hat das Unternehmen diesen Turnaround geschafft?

    Zentrale der Deutschen Telekom in Bonn.
    Die Deutsche Telekom mit Hauptsitz in Bonn ist heute das größte Telekommunikationsunternehmen in Europa.
    Quelle: Oliver Berg/dpa

    Die Deutsche Telekom, einst aus der Privatisierung der Deutschen Bundespost entstanden, hat sich zu einem der größten Telekommunikationsanbieter Europas entwickelt. Vor fast 20 Jahren begann die Reise der Telekom in den Wohnzimmern der Republik mit einer großen Hoffnung, die sich jedoch als bittere Enttäuschung entpuppte.

    Anfänge und Enttäuschungen

    Als die Telekom 1996 an die Börse ging, folgten 1,9 Millionen Deutsche dem Aufruf von Politikern und wurden Aktionäre. Auch der populäre Schauspieler Manfred Krug rührte damals die Werbetrommel für die T-Aktie. "Und wenn die Telekom jetzt an die Börse geht, geh ich mit. Und Sie?", fragte er in einem Werbespot.
    Die Kampagne zielte darauf ab, die Aktienkultur in Deutschland zu stärken. Doch die anfängliche Euphorie verwandelte sich bald in Ernüchterung, als die Dotcom-Blase platzte und die Telekom-Aktie stark fiel.
    Erst 2013 überwand die Aktie die 10-Euro-Marke wieder. Viele der ursprünglichen Anleger hatten zu diesem Zeitpunkt bereits Verluste erlitten oder sich von ihren Anteilen getrennt. Die einstige "Volksaktie" war zum Symbol für die Risiken des Aktienmarktes geworden.

    Deutsches Börsentrauma

    Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, dass die meisten ihr Telekom-Trauma bis heute nicht überwunden haben. Haushalte, die den Crash am eigenen Leib erlebt haben, investierten mehr als 20 Jahre später 60 Prozent weniger in Aktien als jüngere Haushalte, die den Absturz nicht bewusst erlebt haben.
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    Doch nun scheint das Drama um die T-Aktie vergessen zu sein, denn immer mehr junge Menschen investieren über Apps in Aktien. Die Zahl der Aktionäre in Deutschland erreichte 2022 sogar ein neues Hoch.

    Die Marke hat eine große Strahlkraft und die Telekom zählt mittlerweile zu den zehn wertvollsten Marken weltweit.

    Frederik Beckendorff, Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW)

    "Viele T-Aktionäre haben zudem einen direkten persönlichen Bezug zum Unternehmen, beispielsweise als Festnetz- oder Mobilfunkkunde", erläutert Frederik Beckendorff von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

    DSW: Telekom - Musterschüler unter DAX-Gesellschaften

    Die Deutsche Telekom habe sich zu einem Musterschüler unter den DAX-Gesellschaften entwickelt, was die Teilhabe der Anteilseigner an der Hauptversammlung angeht, so Beckendorff. Die Telekom-Aktie notiert derzeit bei rund 22 Euro, ein Niveau, das seit mehr als zwei Jahrzehnten nicht mehr erreicht wurde. Selbst die Anleger der ersten Stunde wären bei diesem Kurs im Plus.
    Der Erfolg der Telekom hat jedoch nichts mit den Geschäften in Deutschland zu tun. Die Verkäufe der Mobilfunklizensen und Funkmasten spülte zwar Geld in die Kasse. Dennoch sind die USA der Heilsbringer des ehemaligen Staatskonzerns. Die US-Tochter T-Mobile fusionierte im Jahr 2020 mit dem ehemaligen US-Wettbewerber Sprint und reduzierte in der Konsequenz Tausende Arbeitsplätze.
    Im vergangenen Sommer wurden weitere 5.000 Stellen gestrichen, was fast sieben Prozent der gesamten Belegschaft entspricht. Betriebswirtschaftliche Effizienz und der Zugang zu neuen 5G-Technologien der Amerikaner scheinen sich auszuzahlen.

    T-Mobile US trägt inzwischen annähernd zwei Drittel zu Umsatz und Ergebnis des Konzerns bei und zeichnet somit maßgeblich für die positive Geschäftsentwicklung verantwortlich.

    Frederik Beckendorff, DSW

    Telekom-Anlegern winkt saftige Dividende

    Die Telekom-Anleger können sich deshalb auf eine saftige Dividende freuen. Mehrere Milliarden an Gewinnausschüttungen an die Aktionäre stehen im Raum. Auf der Hauptversammlung in Bonn an diesem Mittwoch wird über die genaue Höhe entschieden. Umringt von positiven Analystenbewertungen scheint die von Konzernchef Tim Höttges prophezeite "Erntezeit" angebrochen zu sein.

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