37 Grad Kurzreportagen - Vaginismus: Wenn der Körper sich verschließt

Henrieke lebt mit Vaginismus, einer unwillkürlichen Verkrampfung der Vaginalmuskulatur. Diese macht es ihr nahezu unmöglich, etwas vaginal einzuführen, ohne starke Schmerzen zu empfinden. Das beeinträchtigt viele Bereiche ihres Lebens und führt bei ihr zu Stress und Angst.

Herausforderungen in der Partnerschaft

Mit Anfang 20, als sie mit ihrem Freund zusammenkommt, wird das Thema noch präsenter. Penetrativer Sex ist nicht möglich. Ihr Freund reagiert verständnisvoll und unterstützt sie, auch wenn beide zunächst unsicher sind. Anfangs spricht Henrieke mit niemandem über die Probleme, die sie hat, sucht aber Beratung bei ihrer Gynäkologin. Sie fühlt sich aber auch von ihr alleine gelassen, da dort nur von einer operativen Lösung gesprochen wird. Nach der OP geht es Henrieke nicht besser. Die Angst und der Stress werden größer. Erst in einer Gesprächstherapie hört sie das erste Mal das Wort Vaginismus – ein wichtiger Schritt für sie.

Neue Wege und Unterstützung

Mittlerweile hat Henrieke eine neue Gynäkologin gefunden, bei der sie sich gut aufgehoben fühlt. Diese nimmt ihr Anliegen ernst und begleitet sie behutsam mit kleinen Schritten, um ihr die Angst zu nehmen. Henrieke verarbeitet ihre Erfahrungen, indem sie offen mit ihrem Umfeld und in Selbsthilfegruppen darüber spricht. Zusätzlich helfen ihr Entspannungsübungen und Sport, mit der Situation umzugehen. Ihr Wunsch ist es, dass Vaginismus eines Tages kein Thema mehr für sie sein wird.