"Je t'aime... moi non plus": Jane Birkin ist tot

    "Je t'aime"-Sängerin:Jane Birkin mit 76 Jahren gestorben

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    Jane Birkin ist tot. Weltberühmt war ihr Hit "Je t'aime... moi non plus" mit Serge Gainsbourg, der ihre meisten Lieder schrieb. Bis 2020 veröffentlichte sie weiter Musik.

    Jane Birkin auf den Cannes Film Festival.
    Die Sängerin und Schauspielerin Jane Birkin ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Ende der 60er Jahre ist sie mit dem Song "Je t'aime... moi non plus" berühmt geworden.16.07.2023 | 1:17 min
    Das gestöhnte "Je t'aime" und die nach ihr benannte Handtasche - das verbinden viele mit der zuletzt in Paris lebenden britischen Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin. Bekannt wurde sie als laszive Muse des provokanten Serge Gainsbourg. Nun ist sie gestorben. Birkin wurde am Sonntag leblos in ihrem Zuhause in Paris gefunden.
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    Birkin - die "beliebteste Britin" Frankreichs

    Die "beliebteste Britin" Frankreichs hatte ihren englischen Akzent nie verloren, wenn sie Französisch sprach. Ihre Fans mochten es. Birkin lebte inzwischen doppelt so lange in Frankreich wie in ihrer britischen Heimat, die sie mit Anfang 20 verließ. In einem Interview sagte sie einmal:

    Alles, was mir Spaß machte, passierte erst nach meinem Umzug nach Frankreich. Auch deshalb habe ich Paris in über 50 Jahren nicht den Rücken gekehrt.

    Jane Birkin

    Serge Gainsbourg hatte sie 1969 bei Dreharbeiten kennengelernt. Ihr gemeinsam aufgenommener Song "Je t'aime... moi non plus" wurde ein Hit - nicht zuletzt wegen "mutmaßlicher Beischlafgeräusche", wie es in ihrem Wikipedia-Eintrag heißt. Manche Radiosender setzten den provokant vorgetragenen Titel eine Zeitlang auf den Index, unter ihnen auch die BBC.

    Gainsbourg schrieb auch nach der Trennung noch ihre Lieder

    Jane Birkin war es, die Gainsbourg verließ, der zu viel Alkohol trank und gewalttätig wurde. Doch ihre musikalische Bindung war stabiler als ihre Liebesbeziehung. Birkin interpretierte die Songs, die Gainsbourg geschrieben hatte. Und er komponierte weiter für sie, auch als sie längst mit dem Regisseur Jacques Doillon liiert war. "Wir wurden zu den Freunden, die wir nie waren, als wir noch liiert waren", sagte sie einmal über Gainsbourg.
    Serge Gainsbourg am Klavier mit Jane Birkin
    Serge Gainsbourg am Klavier mit Jane Birkin
    Quelle: imago

    Obwohl sie ihre musikalische Karriere nach dessen Tod 1991 beenden wollte, ließ die Musik sie nicht los. 1999 veröffentlichte sie ihr erstes Album ohne Gainsbourg. "Nachdem ich mein Leben lang über seine Gefühle gesungen habe, fand ich, dass es mal an der Zeit wäre, ein Album zu machen, das meine Gefühle repräsentiert."

    Birkin musste den Tod ihrer Tochter verarbeiten

    Ihre Musik half ihr auch, Trauer zu verarbeiten. Das 2020 veröffentlichten Album "Oh ! Pardon tu dormais" enthält zwei Songs, in dem es um den Tod ihrer ersten Tochter Kate geht. Diese starb 2013 im Alter von 46 Jahren bei einem Sturz aus dem Fenster unter ungeklärten Umständen.
    Ihre beiden jüngeren Töchter, Charlotte Gainsbourg und Lou Doillon, haben sich ebenfalls für eine Karriere auf der Bühne entschieden. Ihre Mutter ist stolz auf sie. "Sie werden bewundert für das, was sie tun. Nicht für ihre Gesichter, so wie es bei vielen anderen der Fall ist", sagte sie einmal über die beiden.

    Immer wieder gesundheitliche Probleme

    Dass das berühmte Luxushaus Hermès eine Handtasche nach der Sängerin benannt hat, soll auf eine Zufallsbegegnung in einem Flugzeug zurückgehen. Die Birkin Bag wird unter Sammlern inzwischen zu fünfstelligen Preisen gehandelt.
    In den vergangenen Jahren hatte Birkin immer wieder gesundheitliche Probleme. In ihrer 2018 erschienenen Biographie spricht sie offen von ihrem Kampf gegen Leukämie. Erst im September musste sie wegen eines leichten Hirnschlags ihre Teilnahme am Filmfestival in Deauville absagen.
    Dort wurde der Film ihrer Tochter Charlotte vorgestellt, den diese über das Leben ihrer Mutter gedreht hatte. Neben der Musik ist die Schauspielerei die zweite große Leidenschaft von Birkin, die in etwa 70 Filmen mitwirkte.
    Quelle: Ulrike Koltermann, AFP