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Das neue Bundeskabinett
- Olaf Scholz (SPD), Finanzen und Vizekanzler (1/15)
Der bisherige Hamburger Bürgermeister übernimmt das Finanzressort und soll als Vizekanzler auch für Unionspolitiker ein Garant für die Fortsetzung der Politik der Haushaltskonsolidierung sein. Als früherer Hamburger Innenminister, später Bundesarbeitsminister und seit 2011 Bürgermeister des Stadtstaats Hamburg verfügt der 59-Jährige über reichlich Regierungserfahrung.
- Heiko Maas (SPD), Auswärtiges Amt (2/15)
An die Spitze des Auswärtigen Amtes rückt der Saarländer Heiko Maas. Er übernimmt das Amt von Sigmar Gabriel, der über seinen Nachfolger sagte: "Er wird das exzellent machen." Der Jurist war 2013 überraschend Justizminister geworden, nachdem er im Saarland Wirtschafts- und Arbeitsminister war.
- Peter Altmeier (CDU), Wirtschaft (3/15)
Der bisherige Chef des Kanzleramts und geschäftsführende Finanzminister wird das Wirtschaftsministerium übernehmen. Er gilt als wichtiger Vertrauter Angela Merkels und wird künftig unter anderem für die Energiepolitik zuständig sein.
- Horst Seehofer (CSU), Inneres (4/15)
Der bayerische Ministerpräsident wird seinen bisherigen Posten für Markus Söder freimachen und als Innenminister nach Berlin gehen. Als solcher soll er künftig auch für die Bereiche Heimat und Bau zuständig sein. Kritiker sehen darin eine Aufblähung des bereits großen Ministeriums.
- Katarina Barley (SPD), Justiz (5/15)
Barley wechselt vom Familienministerium ins Justizressort. Die 49–jährige promovierte Juristin übernimmt das Amt von Heiko Maas, der ins Außenministerium wechselt. Für das prestigeträchtige Auswärtige Amt war auch die bekennende Europäerin mit britischem Vater im Gespräch. Zuletzt hat Barley auch das Arbeitsministerium mitverwaltet. In ihrer Karriere zwischen Justiz und Politik arbeitete Barley zunächst als Rechtsanwältin und Richterin, später als Referentin im rheinland-pfälzischen Justizministerium.
- Helge Braun (CDU), Kanzleramt (6/15)
Auch wenn er selten im medialen Rampenlicht stand, ist Helge Braun im Kanzleramt kein unbekanntes Gesicht. Bisher war er dort als Staatsminister für die Koordination von Bund und Ländern zuständig, insbesondere beim Länderfinanzausgleich und dem Umgang mit der Flüchtlingskrise.
- Franziska Giffey (SPD), Familie, Senioren, Frauen, Jugend (7/15)
Franziska Giffey war bisher Bürgermeisterin des Berliner Bezirks Neukölln. Als dessen Europabeauftragte arbeitete sie lange Zeit unter dem damaligen Bürgermeister Heinz Buschkowsky. Von ihm übernahm sie 2015 das Amt und den Leitspruch: "Die Mutter aller Kommunalpolitik ist die Anschauung vor Ort." Die 39-jährige promovierte Politikwissenschaftlerin ist in Frankfurt/Oder geboren.
- Hubertus Heil (SPD), Arbeit und Soziales (8/15)
Der 45-jährige Hubertus Heil war bisher stellvertretender SPD-Fraktionschef. Der Niedersachse hatte im vergangenen Jahr zeitweise das Amt des Generalsekretärs übernommen, das er bereits 2005 bis 2009 innehatte. Als Arbeitsminister ist er für einen 135-Milliarden-Euro-Etat und die Reformen in der Rentenversicherung zuständig. Der Politikwissenschaftler sitzt seit 1998 für die SPD im Bundestag.
- Julia Klöckner (CDU), Landwirtschaft (9/15)
Die rheinland-pfälzische CDU-Landesvorsitzende Klöckner war von 2009 bis 2011 bereits als parlamentarische Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium. In der kommenden Legislaturperiode wird sie ihm nun als Ministerin vorstehen.
- Andreas Scheuer (CSU), Verkehr (10/15)
Als Verkehrsminister wird Scheuer unter anderem mit den Folgen des Diesel-Skandals zu kämpfen haben. Neu ist das Ressort für ihn nicht, von 2009 bis 2013 war er bereits als Staatssekretär in dem Ministerium. In die Schlagzeilen kam der CSU-Generalsekretär immer wieder durch scharfe Kritik an der Flüchtlingspolitik der Kanzlerin.
- Ursula von der Leyen (CDU), Verteidigung (11/15)
Auch wenn die Bundeswehr zuletzt wegen Ausrüstungsmängeln in der Kritik stand: Verteidigungsministerin von der Leyen wird ihren Posten behalten. Seit 2005 war sie in unterschiedlichen Ministerien durchgängig an der Regierung beteiligt.
- Jens Spahn (CDU), Gesundheit (12/15)
Mit Spahn holt Kanzlerin Merkel einen ihrer größten innerparteilichen Kritiker ins Kabinett. Der 37-jährige studierte Politikwissenschaftler hatte sich wiederholt für einen konservativeren Kurs der CDU ausgesprochen. Zuletzt war er parlamentarischer Staatsekretär im Finanzministerium.
- Svenja Schulze (SPD), Umwelt (13/15)
Die 49-Jährige hat rund 20 Jahre Landespolitik in der NRW-SPD mitgeprägt. 2010 wurde sie Wissenschaftsministerin unter der damaligen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD). Ihre siebenjährige Amtszeit bleibt mit einem rot-grünen Kernanliegen verbunden: der Abschaffung der Studiengebühren in Nordrhein-Westfalen. Schulze gilt als gut vernetzt und schnörkellos. Im vergangenen Jahr hatte sie SPD-Landeschef Michael Groschek zur Generalsekretärin berufen.
- Anja Karliczek (CDU), Bildung (14/15)
Von den neuen Kabinettsmitgliedern ist Karliczek bisher wohl am wenigsten in Erscheinung getreten. Sie ist erst 2013 ins Parlament gekommen und seit letztem Jahr parlamentarische Geschäftsführerin der Unionsfraktion. Ihre Ernennung zur Bildungsministerin kam für die meisten Beobachter überraschend.
- Gerd Müller (CSU), Entwicklung (15/15)
Nach von der Leyen ist Gerd Müller der zweite Minister, der sein Amt behalten darf. Seit 1994 sitzt der 62-Jährige im Bundestag. Im Entwicklungsministerium will er sich für die Bekämpfung von Fluchtursachen einsetzen, unter anderem schlug er letztes Jahr einen sogenannten "Marshallplan für Afrika" vor.