Das Gute zum Wochenende: Die selbstfahrenden Busse kommen

    Update

    Das Gute zum Wochenende:Selbstfahrende Busse keine Zukunftsmusik mehr

    Christian Dezer
    von Christian Dezer
    |
    ZDFheute Good News

    Guten Morgen,

    sie haben oft lustige Namen, wie "Ameise", "Sam" oder "Easy", sehen eher putzig als futuristisch aus, könnten aber dennoch den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt und auf dem Land revolutionieren.
    autonom fahrende busse in monheim
    19.02.2020, nordrhein-westfalen, monheim: ein autonom fahrender bus faehrt auf einer strasse durch monheim. die stadt monheim nimmt nach karneval am aschermittwoch, 26. februar 2020, den linienbetrieb mit autonom fahrenden bussen auf mit einer pendelroute zwischen dem busbahnhof in der stadtmitte und der altstadt am rhein. foto: oliver berg/dpa +++ dpa-bildfunk +++
    Quelle: dpa

    Autonom fahrende Busse sind längst keine Utopie mehr, sie sind die Zukunft und gerade auf dem Vormarsch. München will sie von Ende dieses Jahres auf öffentlichen Straßen testen. Friedrichshafen startet im April einen führerlosen 24-Stunden-Bus-Shuttleservice in Teilen des Stadtgebiets. Mehrere Dutzend Projekte mit selbstfahrenden Fahrzeugen werden in Deutschlands Städten und Gemeinden schon getestet, immer häufiger unter Realbedingungen im Straßenverkehr. All diese Projekte sind mit Sicherheitspersonal an Bord unterwegs.
    Die autonome Mobilität gilt als wichtiger Schlüssel, um die Verkehrswende attraktiver zu machen. Mehr Linien, dichtere Taktzeiten, aber auch Bedarfshaltepunkte und spezielle Verbindungen können der Erfolgsfaktor für eine bessere städtische, aber auch ländliche Verkehrsinfrastruktur sein.
    Außerdem helfen autonome Transportmöglichkeiten, den Personalmangel in den Griff zu kriegen. Ohne einen Fahrer zu benötigen, sind Busse flexibler und je nach Passagieraufkommen einsetzbar, Ruhezeiten fallen praktisch weg. Und weil die meisten dieser Fahrzeuge elektrisch fahren, sind sie auch noch gut für die Umwelt. Zudem könnte die Produktion dieser neuen Verkehrssysteme ein enormer Booster für die Industrie werden.
    In einigen Ländern sind Busse ohne Fahrer längst Alltag: In Norwegen und Schweden gehören "Robo-Busse" in einzelnen Orten fest zum Stadtbild.
    "plan b: Fliegen, fahren, schweben - Der Verkehr der Zukunft": Ein autonom-fahrender Bus fährt auf einem Weg.
    06.05.2021 | 30:11 min
    In Schottland fuhren schon im letzten Jahr die weltweit ersten autonomen Busse im Linienbetrieb. In Edinburgh bedienen fünf Fahrzeuge eine 22,5 Kilometer lange Strecke. Sie fahren bis zu 80 km/h schnell und verfügen über zahlreiche Sensoren, mit denen sie auf unterschiedlichste Verkehrssituationen reagieren können. Dabei überqueren die Busse sogar die große Brücke über den Meeresarm "Firth of Forth".
    Inzwischen gibt es kaum einen Verkehrsbereich, der nicht an autonomen Transportmöglichkeiten arbeitet. In diesem Jahr startet ein Pilotprojekt, bei dem erstmals autonom fahrende LKW auf deutschen Autobahnen im Test sind. Und auch auf dem Wasser ist das führerlose Fahren schon Realität. Das Gütermotorschiff "Niedersachsen 22" fährt vollkommen automatisiert, dank eines speziellen Steuerungssystems. Das 100 Meter lange und zehn Meter breite Schiff hat aus Sicherheitsgründen noch einen Kapitän an Bord. Und weil der Transportweg über Wasser als umweltfreundlicher gilt, läuft seit Anfang des Jahres das europäische Projekt "Autoflex". Dabei arbeiten Partner aus sechs europäischen Ländern an der Entwicklung neuer Binnengüterschiffe, die autonom und emissionsfrei für kleinere Wasserstraßen und enge Gewässerführungen sowie für die Nutzung bei Niedrigwasser gedacht sind. Erste Systeme sind in Amsterdam und Gent bereits im Einsatz.
    Sicherlich gilt es, in dieser autonomen Welt noch einige Hürden zu nehmen, doch fahrerloses Fahren ist auf dem Sprung zum "Gamechanger" für den öffentlichen Verkehr.
    Ich wünsche Ihnen viel Zuversicht und ein gutes Wochenende
    Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b

    Was noch gut war diese Woche

    Bluttest erkennt Demenz: Ein Großteil der Demenzerkrankungen wird oft erst bei Ausbruch der ersten Symptome erkannt. Jetzt haben Forschende der Universität Fudan (China) einen Bluttest entwickelt, der eine entstehende Demenz bereits 15 Jahre vor der klinischen Diagnose feststellen kann. Dabei werden bestimmte Marker erkannt, die Zeichen für eine spätere Demenz sind. Der noch sehr teure Bluttest soll weiterentwickelt und günstiger werden, und nach der behördlichen Zulassung auf den Markt kommen.
    Sensor zeigt Pestizidgehalt an: Ein brasilianisches Wissenschaftsteam hat einen nachhaltigen Sensor entwickelt, der innerhalb weniger Minuten den Pestizidgehalt auf Obst und Gemüse nachweist. Bisher brauchte man für solche Tests teure Geräte, qualifizierte Labors, aufwendige Untersuchungen und zum Teil umweltbelastende Lösungsmittel. Bei der neuen Methode wird ein elektrochemischer Sensor an die Haut von Früchten und Gemüse angeklebt. Das Material ist aus Cellulose-Acetat, biologisch abbaubar und umweltfreundlich. Der Test gilt als zuverlässig und kann künftig von Gesundheitsbehörden weltweit eingesetzt werden.
    Pille für den Mann? Kalifornischen Forschenden ist ein entscheidender Schritt für die Verhütung bei Männern gelungen. Sie fanden einen Wirkstoff, der bei Mäusen die Spermienproduktion effektiv hemmt. Das Mittel ist nicht hormonell und beeinträchtigt weder die Libido, noch die Fruchtbarkeit. Das Forscherteam glaubt damit einen vielversprechender Ansatz für die nebenwirkungsarme "Pille" für den Mann gefunden zu haben.
    Grafik: Pille für den Mann
    Grafik: Pille für den Mann
    Quelle: ZDF

    Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

    Die Alpen sind eine einzigartige Naturlandschaft. Doch der Klimawandel macht ihnen zu schaffen. Schon jetzt sind die Folgen deutlich spürbar. Die neueste plan b-Dokumentation: "Rettung für die Alpen - Was hilft gegen den Klimawandel" stellt Menschen vor, die sich für Veränderungen im Alpenschutz stark machen.
    plan b: Rettung für die Alpen
    24.02.2024 | 29:45 min
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    Zusammengestellt von Christian Dezer und Jan Schüßler.