Millionen zum Verschenken | Das Gute zum Wochenende

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    Das Gute zum Wochenende:Millionen zum Verschenken

    Redakteur "plan b" Steffen Bayer
    von Steffen Bayer
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    ZDFheute Good News

    Guten Morgen,

    von heute auf morgen reich sein: Wer wünscht sich das nicht? In dieser Woche waren 86 Millionen Euro im Euro-Jackpot zu vergeben. Die Chancen für den Gewinn eher mäßig: eins zu 140 Millionen. Was aber, wenn es doch genau Sie treffen würde? Was würden Sie mit all dem Geld tun? Das Vermögen für ein Leben in Luxus ausgeben oder auch dazu beitragen wollen, dass die Welt mit Ihrem Geld ein wenig besser wird?
    Gemeinwohl vor eigenem Vorteil: Für die Wienerin Marlene Engelhorn war diese Entscheidung klar. Sie hat viele Millionen geerbt und das empfand sie als ziemlich ungerecht. Anfang des Jahres hat sie sich entschlossen, 25 Millionen Euro, einen großen Teil des geerbten Geldes, nicht mehr haben zu wollen: Einzige Bedingung: Es soll der Allgemeinheit zugutekommen. Wofür das Geld genau verwendet wird: Darüber dürfen zufällig ausgewählte Bürger entscheiden.
    Marlene Engelhorn ist nicht die einzige Vermögende, die sich dafür einsetzt, dass es in unserer Gesellschaft gerechter zugeht. Gemeinsam mit anderen wohlhabenden Mitstreiterinnen und Mitstreitern engagiert sie sich in der Initiative "taxmenow." Eine Forderung: Höhere Steuern für reiche Erben. Der Gedanke dahinter: Die Gemeinschaft stärken, das Wohl aller über den Vorteil einzelner stellen.
    Millionenerbin verteilt Geld
    10.01.2024 | 2:07 min
    Mehr für die Gemeinschaft tun, zu einer solidarischen Gesellschaft beitragen: Dafür muss man keine Millionenerbin sein, es ist eine Frage der Haltung. Viele Menschen setzen auf ein Umdenken, zum Beispiel am Arbeitsplatz, beim Wohnen oder auch in der Landwirtschaft. Im rumänischen Siebenbürgen lebt eine uralte Idee weiter, die schon im Mittelalter weit verbreitet war: Die Allmendewirtschaft. Ländereien, Gewässer und Wälder gehören nicht einzelnen Bauern, sondern werden gemeinschaftlich genutzt. Jeder erhält zum Beispiel Käse von den gemeinsamen Schafen, Fleisch von den Rindern oder Holz zum Heizen. Nebenbei werden die Wälder geschont. Denn wenn allen alles gehört, hat niemand Interesse an einer rücksichtslosen Abholzung. Allmenden gibt es noch in fast allen Ländern Europas, auch bei uns.
    Gemeinsam wirtschaften statt maximalen Profit für einzelne: Das funktioniert auch in der Arbeitswelt. Genossenschaften sind ein Beispiel dafür. Nachdem ihr Unternehmen pleitegegangen war, haben entlassene Arbeiterinnen und Arbeiter im italienischen Mailand in den leerstehenden Hallen mit der Firma Rimaflow ein eigenes Recyclingunternehmen gegründet - mit Unterstützung des Staates. Die Gewinne werden geteilt, jeder erhält den gleichen Anteil.
    In Deutschland ist der bayerische Blasinstrumentenhersteller Miraphone Vorbild für genossenschaftliches Arbeiten. Viele der Mitarbeitenden sind auch Miteigentümer. Wichtige Entscheidungen werden von der Gemeinschaft getroffen, die Beteiligung externer Investoren ist ausgeschlossen. Beim Berliner Kondomhersteller Einhorn, einem Unternehmen, das sich dem Gemeinwohl verpflichtet fühlt, entscheiden die Mitarbeitenden sogar selbst über die Höhe ihres Gehaltes. Denn der eine braucht mehr, weil er zum Beispiel Angehörige pflegen oder Kinder versorgen muss, der andere braucht weniger.
    plan b: Gemeinschaft statt Profit
    plan b: Gemeinschaft statt Profit23.11.2023 | 29:45 min
    Gemeinschaftlich leben, gemeinschaftlich handeln: Bei rund 5.000 Wohnprojekten in Deutschland ist das Alltag, zum Beispiel in Wulfsdorf am Hamburger Stadtrand. "Wilde Rosen" haben die Gründerinnen und Gründer ihr Wohnprojekt genannt - ein eigenes kleines Dorf mit Spielplätzen, Gemeinschaftsräumen, Grün- und Gewerbeflächen. Entscheidungen, wie zum Beispiel das Anschaffen von Photovoltaikanlagen oder ein neuer Hühnerstall, wollen und müssen sie gemeinsam treffen. Besitzer von Eigentumswohnungen kennen das Prinzip aus Eigentümerversammlungen. Dennoch ist hier vieles anders, denn das Wohl aller steht bei allen Entscheidungen im Mittelpunkt.
    Klingt für Sie alles ein bisschen wie Bullerbü - das Phantasiedorf von Astrid Lindgren? Mag sein, aber Bullerbü ist real. Überall gibt es Menschen, denen das Wohl aller wichtiger ist als der eigene Vorteil. Jetzt müssen Sie nur noch den Euro-Jackpot gewinnen. Sie können ja schon mal überlegen, was Sie dann mit dem Geld machen würden.
    Ich wünsche Ihnen ein gutes Wochenende und viel Spaß beim Weiterlesen.
    Ihr Steffen Bayer

    Was noch gut war diese Woche

    Handyreparatur mit gebrauchten Teilen: Schon lange fordert die EU-Kommission, dass Handys besser reparierbar sein sollen. Jetzt hat sich der Hersteller Apple bewegt. Bald soll es möglich sein, bei der Reparatur von iPhones Bauteile von gebrauchten Geräten zu verwenden. Auch Ersatzteile anderer Hersteller sollen dann eingebaut werden können. Die neuen Vorgaben könnten dabei helfen, die Elektroschrottberge zu reduzieren.
    Klimaklage erfolgreich: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat erstmals entschieden, dass Staaten für Menschenrechtsverletzungen belangt werden können, wenn sie nicht genug für den Klimaschutz tun. Geklagt hatten die sogenannten Klimaseniorinnen, Aktivistinnen aus der Schweiz. Ihr Land muss jetzt mehr fürs Klima tun. Die Klägerinnen sahen ihr Recht auf Familien- und Privatleben durch mangelnden Klimaschutz verletzt.
    Schweizer Seniorinnen freuen sich
    09.04.2024 | 1:32 min
    Hoffnung für Patienten mit Hirntumoren: Forschenden aus Zwickau und Magdeburg ist es gelungen, Hirntumorzellen im Labor nahezu vollständig abzutöten. Dafür verwendeten sie sogenanntes "physikalisches Plasma", ein Gas, das die Eigenschaft besitzt, Gewebe auch an Stellen zu entfernen, an denen dies bislang nicht möglich war, ohne die Gesundheit von Patienten zu gefährden. Ziel ist es, mit einem neuen Behandlungsverfahren Hirntumore restlos beseitigen zu können.

    Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

    Wer kennt das nicht: Zerkochte Kartoffeln, wässrige Soßen ohne Geschmack und Gulasch, an dem man sich die Zähne ausbeißen kann. Kantinenessen hat nicht immer den besten Ruf. Doch es geht auch anders: Saisonal, regional und lecker. Und wer Glück hat, isst vielleicht sogar in einer Kantine, wo sich ein Gourmetkoch um gutes und gesundes Essen kümmert. Die plan-b-Doku Kantine neu gedacht schaut, wo es bereits besser schmeckt.
    Ein Teller mit Frikadelle
    plan b: Kantine neu gedacht18.04.2024 | 29:44 min
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    Zusammengestellt von Steffen Bayer und Rebecca Pawolka