Update am Morgen: Krieg der Drohnen

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    Update am Morgen:Krieg der Drohnen

    von Ilka Brecht
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    Ilka Brecht

    Guten Morgen,

    die Zusage für Militärhilfen aus den USA kommt spät, aber sie gibt der Ukraine Hoffnung. Zuletzt war das Land kaum noch in der Lage, sich gegen russische Angriffe zu verteidigen. Besonders, wenn sie in ganzen Schwärmen aus der Luft kommen. Mit sogenannten Kamikaze-Drohnen schickt Russland massenhaft Tod und Zerstörung - ferngesteuert.
    Aber auch die Ukraine nutzt Drohnen. Am Anfang des russischen Angriffskrieges verwendeten ukrainische Freiwillige noch ihre privaten Drohnen - solche, die man auch in Deutschland aus dem Baumarkt kennt. Mit deren Hilfe klärten sie über anrückende russische Panzer auf, die dann mit Granaten beschossen werden konnten. Aber Granaten sind teuer, sie können ihren Kurs nicht ändern, und die ukrainische Armee hat davon viel zu wenig. Inzwischen setzt sie deshalb auf sogenannte FPV-Drohnen, die russische Stellungen entdecken und zugleich zerstören können.
    Fest steht: Aus dem Artilleriekrieg ist der erste echte Drohnenkrieg geworden, und der ist in vollem Gange.

    In der Geschichte der Menschheit - und diese Geschichte ist vor allem eine kriegerische - haben wir immer wieder erlebt, wie die Einführung von unterschiedlichen technologischen Entwicklungen und Waffensystemen das Wesen des Krieges grundsätzlich verändert hat ...

    ..., sagt Markus Reisner, Sicherheitsexperte und Oberst des österreichischen Bundesheeres, im Interview mit "Frontal" (mehr dazu heute um 21 Uhr im ZDF). Drohnen und ihre Abwehr seien zum entscheidenden Faktor des Krieges geworden.
    Es sind elektronische Waffensysteme, die ohne Gewissen töten, sagen Kritiker. Doch das Wettrüsten ist nicht mehr zu stoppen. Russland, das zunächst auf Drohnen aus dem Iran angewiesen war, stellt geschätzt 20.000 Stück im Monat her - und führt den Drohnenkrieg im industriellen Maßstab tödlich an.
    Einen guten Tag wünscht Ihnen
    Ilka Brecht, Moderatorin und Leiterin des ZDF-Magazins frontal

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Ukraine pocht auf Flugabwehr: Nach der Zerstörung des Fernsehturms in der ostukrainischen Metropole Charkiw hat Präsident Selenskyj erneut mehr internationale Hilfe bei der Verteidigung gegen russische Luftangriffe gefordert. Mit Ausnahme Deutschlands zögern mehrere EU-Länder mit der Zusage, der Ukraine Flugabwehrraketensysteme vom Typ Patriot bereitzustellen.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Lage im Nahost-Konflikt

    Israel übt scharfe Kritik an Prüfbericht zu Palästinenserhilfswerk: Das "enorme Ausmaß der Unterwanderung" des Hilfswerks durch die Hamas werde nicht berücksichtigt, so Israel. Der zuvor vorgelegte Bericht unabhängiger Experten kam zum Schluss, das Hilfswerk habe eine Reihe "robuster" Mechanismen etabliert, um die Wahrung des Neutralitätsgrundsatzes zu gewährleisten - allerdings gebe es Verbesserungsbedarf.
    Israels Bodenoffensive in Rafah rückt laut Bericht offenbar näher: Israel bereite sich darauf vor, Zivilisten aus Rafah in die nahe gelegene Stadt Chan Junis und andere Gebiete zu bringen, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag unter Berufung auf ägyptische Beamte, die über die israelischen Pläne informiert seien.
    Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.

    Was heute noch wichtig ist

    Bundesverfassungsgericht verhandelt über Wahlrechtsreform: Die Reform soll die Größe des Bundestags von 735 auf nur noch 630 Abgeordnete reduzieren. Dagegen gehen unter anderem 195 Mitglieder der Unionsfraktion im Bundestag, die bayerische Staatsregierung sowie die Parteien CSU und Linke vor. Eine Verfassungsbeschwerde haben auch mehr als 4.000 Privatpersonen eingereicht. Die Kläger sehen sich unter anderem im Grundrecht auf Chancengleichheit der Parteien verletzt.
    Britisches Parlament genehmigt Abschiebungen nach Ruanda: Der umstrittene Gesetzentwurf des britischen Premierministers Rishi Sunak zur Abschiebung von Asylbewerbern nach Ruanda hat grünes Licht vom Parlament erhalten. Das Oberhaus verabschiedete das entsprechende Gesetz am späten Montag auf Druck Sunaks.
    Steinmeier besucht Erdbebengebiet in der Türkei: Am zweiten Tag seines dreitägigen Türkei-Besuchs reist der Bundespräsident von Istanbul nach Nurdagi nahe der syrischen Grenze weiter. Die Stadt mit einstmals 42.000 Einwohnern wurde bei der Katastrophe fast zur Hälfte zerstört. Rund 2.500 Menschen kamen ums Leben. Steinmeier besucht dort ein Unterbringungszentrum für türkische und syrische Erdbebenopfer.
    Aussage von Höcke erwartet: Im Prozess wegen eines Nazi-Spruchs hat der Thüringer AfD-Chef heute die Möglichkeit, sich zu den Vorwürfen gegen ihn zu äußern. Sein Mandant werde die Fragen der Staatsanwaltschaft beantworten, hatte einer von Höckes Verteidigern am ersten Hauptverhandlungstag am vergangenen Donnerstag in Halle angekündigt.

    Weitere Schlagzeilen

    Bild des Tages

    Grafik: Auf einer Welle mit Delfinen

    Die hawaiianische Surferin Gabriela Bryan hat ihr erstes Rennen bei der World Surf League in Australien gewonnen. Dabei entstand dieses tolle Foto. Die Profisurferin teilte sich die Welle mit einer Gruppe von Delfinen.

    Ein Lichtblick

    Die Organisation The Ocean Cleanup holt Müll aus dem Fluss Las Vacas in Guatemala.
    Quelle: dpa

    Das Projekt The Ocean Cleanup hat nach eigenen Angaben bereits 10.000 Tonnen Plastikmüll aus Gewässern gefischt. Mit riesigen Fangnetzen sammelt die Organisation seit etwa fünf Jahren Plastik aus dem Pazifik und seit Kurzem auch aus besonders stark verschmutzten Flüssen, um zu verhindern, dass der Müll die Ozeane erreicht.

    Die Nachrichten im Video

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    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden11.12.2024 | 1:45 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Dienstag regnet oder schneit es ganz im Süden, an den Alpen fällt länger Schnee. An der Ostsee gibt es Schnee- und Regenschauer. Abends kommt an der Nordsee Regen auf. Sonst ist es wechselnd bewölkt und meist trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen drei und zwölf Grad.
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    Am Dienstag regnet oder schneit es ganz im Süden, an den Alpen fällt länger Schnee. An der Ostsee gibt es Schnee- und Regenschauer. Abends kommt an der Nordsee Regen auf.
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Michael Claus und Christian Harz
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