Russlands Krieg in der Ukraine - Aktuelle News im Liveticker

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    Russland greift die Ukraine an :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    10.12.2023 | 00:18
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    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.

    Angaben zum Verlauf des Krieges oder zu Opferzahlen durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Seite können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

    Ukraine: Ein Toter bei russischem Drohnenangriff

    Bei einem russischen Drohnenangriff in der südukrainischen Region Cherson ist Behördenangaben zufolge ein Zivilist getötet worden. Ein weiterer Zivilist sei verletzt worden, teilen die Behörden mit. Eine russische Drohne habe am Vormittag einen Sprengsatz über der Stadt Beryslaw abgeworfen. Die beiden Opfer seien zum Zeitpunkt des Angriffs auf der Straße gewesen. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

    Seit ihrem Rückzug über den Fluss Dnipro Ende vergangenen Jahres haben die russischen Streitkräfte immer wieder den westlichen Teil der Region Cherson, insbesondere die gleichnamige Regionalhauptstadt, angegriffen.


    Selenskyjs Frau warnt vor nachlassender Hilfe für Ukraine

    Die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat vor nachlassender Unterstützung für ihr Land gewarnt. Die Ukraine verteidigt sich seit bald zwei Jahren gegen einen Angriffskrieg Russlands. "Wir brauchen die Hilfe wirklich", sagt Olena Selenska nach Angaben der britischen BBC in einem Interview, das am Sonntag ausgestrahlt werden sollte. Der Rundfunksender veröffentlichte vorab schriftliche Zitate. 

    "Um es in einfachen Worten zu sagen: Wir dürfen nicht müde werden in dieser Situation, denn wenn wir das tun, sterben wir. Und wenn die Welt müde wird, werden sie uns einfach sterben lassen", sagt Selenska demnach. Es schmerze sie sehr, Anzeichen dafür zu sehen, dass die leidenschaftliche Hilfsbereitschaft nachlassen könnte. Der BBC zufolge sprach sie von einer tödlichen Gefahr.


    Scholz sichert Ukraine weitere Hilfe trotz Haushaltskrise zu

    Trotz der Haushaltskrise hat Bundeskanzler Olaf Scholz der Ukraine anhaltende Unterstützung in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zugesichert. Deutschland werde der Ukraine weiter finanziell und mit Waffen helfen, sagt Scholz auf dem SPD-Bundesparteitag in Berlin. An die Adresse des russischen Präsidenten Wladimir Putin fügte er hinzu: "Er soll und er darf nicht darauf rechnen, dass wir nachlassen." 

    Deutschland müsse in der Lage sein, die Hilfe weiter fortzusetzen und möglicherweise noch Größeres zu leisten, betont Scholz. Man werde Entscheidungen treffen, "die uns in der Lage halten, dieses weiter zu tun".


    Die Ukraine-Hilfen und der knappe EU-Haushalt

    50 Milliarden Euro an Hilfen hat die EU der Ukraine versprochen, doch im EU-Haushalt klafft ein Milliardenloch. Und etliche Staaten fordern mehr Geld - bspw. für Agrarprojekte.


    Finnland lehnt Auslieferung eines Russen an Ukraine ab

    Finnland lehnt eine Auslieferung eines Russen an die Ukraine ab, der dort des Terrorismus verdächtigt wird. Das Oberste Gericht des nordischen Landes verweist auf eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR), wonach ukrainische Gefängnisse unter anderem überfüllt sind. Eine Auslieferung könne eine unmenschliche und erniedrigende Behandlung des Verdächtigen zur Folge haben. Die ukrainische Staatsanwaltschaft kündigt an, weiter auf eine Auslieferung zu drängen. Finnland nahm den Russen im August fest.


    USA und Ukraine wollen bei Waffenproduktion enger kooperieren

    Washington und Kiew wollen angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Bereich Rüstung enger zusammenarbeiten. Beide Länder hätten zum Beispiel eine Absichtserklärung über "Koproduktion und technischen Datenaustausch" unterzeichnet, um den dringenden Bedarf der ukrainischen Streitkräfte in den Bereichen Luftverteidigungssysteme, Reparatur und Instandhaltung sowie Produktion von Munition abzudecken, teilte das US-Handelsministerium mit. Die Abmachung ist das Ergebnis einer entsprechenden Konferenz in Washington Mitte dieser Woche. Daran nahmen nach Angaben des Ministeriums mehr als 300 Vertreter der amerikanischen und ukrainischen Industrie und Regierung teil.


    Bulgarien unterstützt Ukraine mit Panzerfahrzeugen und Luftabwehrraketen

    Bulgarien wird die Ukraine im russischen Angriffskrieg mit gepanzerten Transportwagen und Luftabwehrraketen unterstützen. Das Parlament in Sofia kippte ein Veto von Staatspräsident Rumen Radew gegen ein Abkommen für Panzerwagen mit der Ukraine. Der als russlandfreundlich geltende Staatschef Radew hatte sein Veto vom Montag damit begründet, dass die etwa 100 gepanzerten Fahrzeuge beim Grenz- oder Zivilschutz des eigenen Landes gebraucht würden.


    Nico Lange: Fehlende Munition "fast schon peinlich"


    Estland erhöht Verteidigungsausgaben 2024 auf 3,2 Prozent

    Der an Russland grenzende Nato-Mitgliedsstaat Estland hat für 2024 einen Staatshaushalt mit Verteidigungsausgaben in Rekordhöhe verabschiedet. Erstmals wird der Militäretat nach dem vom Parlament in Tallinn am Freitag gebilligten Budget die Drei-Prozent-Grenze überschreiten und bei 3,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen. In absoluten Zahlen gibt das baltische EU-Land im kommenden Jahr 1,3 Milliarden Euro für die Verteidigung aus. 

    Estland mit seinen 1,2 Millionen Einwohnern grenzt an Russland. Der Krieg in der Ukraine wird in dem Ostseestaat im Nordosten Europas als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Das Land hat daher seine Militärausgaben erhöht und rüstet seine Armee massiv auf.


    Ukraine: Fast 500 Siedlungen ohne Strom

    In der Ukraine sind nach offiziellen Angaben 492 Siedlungen ohne Strom. Grund seien russischer Beschuss und Luftangriffe sowie das schlechte Wetter, erklären ukrainische Behörden. Der Verbrauch habe zudem fast wieder einen Rekordwert erreicht. Der Betreiber Ukrenergo appelliert an die Bevölkerung, den Verbrauch möglichst zu drosseln.


    Russische und belarussische Sportler dürfen an Olympia als neutrale Athleten teilnehmen

    Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat grünes Licht für die Beteiligung von Russen und Belarussen als neutrale Athleten bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris gegeben. Wie das Komitee am Freitag im schweizerischen Lausanne mitteilte, dürfen die Athleten als Bedingung für ihre Teilnahme den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht aktiv unterstützen. Bisher haben sich laut IOC elf Athleten, acht Russen und drei Belarussen, für die Spiele in Paris qualifiziert.


    Ungarn bekräftigt Nein zu EU-Beitritt der Ukraine

    Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat sein Nein zu einer EU-Mitgliedschaft der Ukraine bekräftigt. "Die Ukraine ist eines der korruptesten Länder der Welt", sagte der Rechtspopulist in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der französischen Wochenzeitschrift "Le Point". "Wenn deren Landwirtschaft Teil der EU-Landwirtschaft wird, dann zerstört sie diese", fügte er hinzu. Zudem seien zwei Drittel der ungarischen Bevölkerung gegen die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen. 


    Putin gibt erneute Kandidatur für das Präsidentenamt bekannt

    Russlands Präsident Wladimir Putin kandidiert für eine weitere sechsjährige Amtszeit. Er habe dies im Kreml nach der Auszeichnung von Soldaten bekanntgegeben, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Die Wahl findet vom 15. bis 17. März statt, wie die Wahlkommission mitgeteilt hatte. Es ist das erste Mal, dass in dem flächenmäßig größten Staat der Welt der Präsident über drei Tage gewählt wird. Der 71-Jährige hat keinen ernsthaften Rivalen.

    Russlands bekanntester Oppositionspolitiker Alexej Nawalny verbüßt insgesamt mehr als 30 Jahre Haft in einer Strafkolonie. Wenn Putin eine weitere sechsjährige Amtszeit im Kreml beendet, wird er Josef Stalin überholen, der die Sowjetunion von 1924 bis 1953 führte. Und Putin wird dann der am längsten amtierende Staatschef Russlands sein seit Zarin Katharina der Großen im 18. Jahrhundert.


    Ein Toter bei russischen Luftangriffen in der Nacht

    Russische Kampfflugzeuge haben am Freitagmorgen 19 Langstreckenraketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert. Dabei wurde ein Zivilist in der Zentralukraine getötet, vier weitere verletzt, wie Regierungsvertreter mitteilen. Der Angriff war die erste große Raketensalve, die Russland seit Wochen abgefeuert hat. Ziel war auch die ukrainische Hauptstadt Kiew. In den letzten Wochen hatte Russland bei seinen nächtlichen Angriffen hauptsächlich Drohnen eingesetzt.

    "Leider ist eine Person tot," teilt der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die Luftabwehr habe 14 Raketen über der Region außerhalb Kiews und der zentralen Region Dnipropetrowsk abgeschossen, wie Luftwaffensprecher Jurij Ihnat im Fernsehen sagt.


    Nico Lange: "Ein Stück weit unehrlich, was wir machen"


    Ukraine: Ein Verletzter bei russischen Raketenangriffen auf Charkiw

    Bei russischen Raketenangriffen auf die ostukrainische Stadt Charkiw ist nach ukrainischen Angaben mindestens ein Mensch verletzt worden. Die regionale Militärverwaltung erklärte in der Nacht auf Freitag im Onlinedienst Telegram, die Stadt sei von sechs Raketen getroffen worden. Dabei seien mehrere Wohnhäuser beschädigt worden. Ein Verletzter wurde demnach vor Ort versorgt. 

    Der Militärverwaltung zufolge wurde die Stadt mutmaßlich mit russischen Raketen vom Typ S-300 angegriffen. Charkiws Bürgermeister Igor Terechow sprach von mindestens fünf Raketeneinschlägen.


    Wegen Blockade: Ukraine bringt Lkw mit dem Zug nach Polen

    Wegen der Blockade polnischer Speditionsunternehmen an der Grenze zur Ukraine hat Kiew jetzt damit begonnen, Lastwagen per Zug in das Nachbarland zu bringen. Die ukrainische Bahngesellschaft erklärte am Donnerstag, "den ersten Zug mit Lastwagen nach Polen geschickt" zu haben. Die Lkw sollten demnach in Polen entladen werden und auf der Straße ihren Weg fortsetzen. 

    "Ähnliche Fahrten werden in die entgegengesetzte Richtung organisiert werden", erklärte die ukrainische Bahngesellschaft. Das Staatsunternehmen veröffentlichte zudem ein Video, das einen mit mehr als einem Dutzend Lastwagen beladenen Zug zeigte. Polnische Transportunternehmen blockieren seit Anfang November mehrere wichtige Grenzübergänge zur Ukraine. 


    Ukraine: Russische Armee setzt Luftangriffe auf Awdijiwka fort

    Russische Streikkräfte fliegen dem ukrainischen Sprecher des Militärs verstärkt Lufteinsätze und setzten weitere Angriffstruppen ein, um die Stadt Awdijiwka in der Ostukraine einzunehmen. "Den zweiten Tag in Folge haben die Besatzungstruppen Kamikaze-Drohnen und Flugzeuge aktiv eingesetzt. Die Zahl der Gefechte hat deutlich zugenommen", sagt der ukrainische Militärsprecher Oleksandr Stupun im staatlichen Fernsehen.


    Fehlende Munition "fast schon peinlich"

    Fehlende Munition "fast schon peinlich"

    Die Ukraine benötigt dringend Nachschub an Waffen und Munition. Dass der Westen die Produktion nicht erhöhe, sei fast schon peinlich, findet Militärexperte Nico Lange.

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    Blinken: Ukraine-Militärhilfen schaffen auch Wachstum und Jobs in USA

    Angesichts großer politischer Widerstände gegen weitere Ukraine-Hilfen greift die US-Regierung inzwischen auch offensiv zu wirtschaftlichen Argumenten, um für weitere Unterstützung Kiews zu werben. US-Außenminister Antony Blinken sagte nach einem Treffen mit seinem britischen Kollegen David Cameron in Washington: "Wenn man sich die Investitionen ansieht, die wir in die Verteidigung der Ukraine getätigt haben (...), dann wurden 90 Prozent der von uns geleisteten Sicherheitsunterstützung tatsächlich hier in den Vereinigten Staaten ausgegeben - bei unseren Herstellern." Blinken betonte: "Das hat mehr amerikanische Arbeitsplätze und mehr Wachstum in unserer eigenen Wirtschaft geschaffen." 


    Quelle: ZDF, AFP, AP, dpa, epd, KNA, Reuters