Prüfung abgebrochen: Abi-Aufgaben in Niedersachsen gestohlen

    Abiturprüfung abgebrochen:Abi-Aufgaben in Niedersachsen gestohlen

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    In Niedersachsen sind Abi-Prüfungen abgebrochen worden, weil die Aufgabenstellungen zuvor gestohlen worden waren. Unklar ist bislang noch, wer sie entwendet hat.

    Archiv: Schülerinnen und Schüler eines Gymnasiums sitzen vor Beginn ihrer schriftlichen Prüfung im Fach Geschichte an ihren Plätzen.
    Abschlussprüfungen in Niedersachsen (Symbolbild).
    Quelle: dpa

    Wegen eines Einbruchs an einer Schule im Harz sind die schriftlichen Abiturprüfungen im Fach Politik-Wirtschaft in ganz Niedersachsen unterbrochen worden. Theoretisch hätten Schülerinnen und Schüler die Aufgaben vorab einsehen können, sagte ein Sprecher des Kultusministeriums am Donnerstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur.
    Zuvor hatten mehrere Medien über den Vorfall berichtet. Beim Zentralabitur werden bei den Prüfungen allen Schülerinnen und Schülern in einem Bundesland die gleichen Aufgaben vorgelegt.
    Auf dem Bild ist das Schild des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen zu sehen.
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    Schulen mussten Prüfungsausgaben wieder einsammeln

    Das Ministerium forderte die betroffenen Schulen am frühen Morgen rund um den Prüfungsbeginn angesichts des Einbruchs auf, die geplanten Prüfungsaufgaben nicht auszuteilen oder wieder einzusammeln. Gegen 09:00 Uhr wurden anschließend neue Aufgaben für die Schulen hochgeladen, die ursprünglich für einen Nachholtermin gedacht waren.
    Die Schulen konnten daraufhin selbst entscheiden, ob sie die Prüfungen noch am Donnerstag zeitversetzt beginnen lassen oder, wenn die Unruhe unter den Schülerinnen und Schülern zu groß ist, einen Nachschreibtermin nutzen, wie der Sprecher weiter sagte.
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    Kultusministerium: Haben das Problem gut gemanagt

    Dort, wo sich die Schulen für eine Verschiebung entschieden, werden die Abiprüfungen in Politik-Wirtschaft am 8. Mai nachgeholt. Das Kultusministerium betonte, das Krisenmanagement habe gut funktioniert. Weder eine Schule noch das Ministerium habe einen Fehler begangen.
    Vielmehr habe der Einbruch an einem Gymnasium im Harz das Einschreiten notwendig gemacht. Nach einem Bericht der "Goslarschen Zeitung" war ein Schulzentrum in Goslar betroffen.
    Bei dem Einbruch sei ein Tresor aufgebrochen worden, in dem unter anderem die Abiprüfungen für Politik-Wirtschaft lagen, hieß es vom Kultusministerium. Die Aufgabenzettel hätten nach der Tat verteilt auf dem Schulhof gelegen. Ob die Prüfungen gezielt aus dem Tresor geholt wurden, sei allerdings unklar. Es könne sich auch um Vandalismus gehandelt haben.

    Kritik vom Landesschülerrat Niedersachsen

    Der Landesschülerrat kritisierte indes, dass die Schülerinnen und Schüler warten mussten, bis sie ihre Klausuren schreiben konnten. Die Kommunikation habe teils so schlecht geklappt, dass einige Schulen bereits angefangen hätten, das Abitur zu schreiben, und schon bearbeitete Aufgaben dann doch wieder eingesammelt hätten.
    Bei den Abiturienten führe die Situation zu enormem Druck und Stress. "Besonders Personen, die von ADHS betroffen sind, haben durch eine geringe Konzentration jetzt einen weiteren Nachteil", hieß es.
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    Quelle: dpa

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