Großbritannien: Babys mit Erbgut von drei Menschen geboren

    Erstmals in Großbritannien:Babys mit Erbgut von drei Menschen geboren

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    In Großbritannien sind erstmals Babys mit dem Erbgut von drei Menschen geboren worden. Ähnliche Fälle gab es bereits in anderen Ländern. Dafür gibt es medizinische Gründe.

    Mutter hält die Füße ihres Neugeborenen, aufgenommen am 9.04.2023 in Nord-England (Großbritannien)
    In Großbritannien sind Babys mit dem Erbgut von drei Menschen zur Welt gekommen. (Symbolbild)
    Quelle: dpa

    Erstmals sind in Großbritannien Babys zur Welt gekommen, die das Erbgut von drei Menschen tragen. Das geht aus einem Bericht des "Guardian" hervor. Demnach bestätigte die Embryology Authority (HFEA), dass eine kleine Zahl von per künstlicher Befruchtung gezeugten Babys bereits unter einem entsprechenden Programm geboren wurde.
    Es ist nicht das erste Mal weltweit, dass Babys mit drei genetischen Elternteilen auf die Welt gekommen sind, so gab es bereits 2016 in Mexiko und 2019 in Griechenland ähnliche Fälle.

    Methode soll Schäden bei Kindern vermeiden

    Die Technik der Mitochondrial Replacement Therapy (Mitochondrien-Austauschtherapie) wird angewandt, um Schäden bei Kindern zu vermeiden, die durch vererbbare Defekte der sogenannten Mitochondrien-DNA der Mutter entstehen könnten.
    Fachleute entfernen dafür den Zellkern einer befruchteten Eizelle der Mutter und setzen ihn in eine Eizelle einer anderen Frau ein, deren Zellkern - aber nicht die Mitochondrien - zuvor entfernt worden war. Mitochondrien, sind Zellkraftwerke, die ebenfalls Erbmaterial besitzen.
    DNA-Sequenzierung CC
    Mithilfe der DNA-Sequenzierung wird die genaue Abfolge der Basen Adenin, Guanin, Cytosin und Thymin ermittelt und so das Erbgut entschlüsselt.12.04.2021 | 0:37 min

    Nur ein kleiner Erbgutteil nicht von den Eltern

    Das Erbgut der Eizell-Spenderin ist aber beim Kind auf eine sehr kleine Zahl von Genen beschränkt. 99,8 Prozent des Erbguts stammen von Mutter und Vater. Durchgeführt wurde das Programm durch das Newcastle Fertility Centre.
    Zu den Geburten wollten sich das Institut unter Berufung auf Persönlichkeitsrechte der Betroffenen aber nicht äußern, wie der "Guardian" berichtete. Dem Blatt zufolge ist eines von 6.000 Babys von mitochondrialen Genschäden betroffen.
    Quelle: dpa

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