Schlechte Schulnoten: So finden Sie die richtige Nachhilfe

    Schlechte Schulnoten:Was bei der Suche nach Nachhilfe wichtig ist

    von Magdalena Hannappel
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    Angebote für Nachhilfe reichen von analogen Unterrichtsstunden bis zu digitalen Lernplattformen. Experte Patrick Nadler erklärt, worauf bei der Wahl zu achten ist.

    Schülerin schreibt auf ein Papier
    Angebote für Nachhilfe gegen schlechte Schulnoten gibt es viele. Doch nicht alle passen zu den Bedürfnissen der Schüler.03.02.2023 | 9:03 min

    Wie finde ich die geeignete Nachhilfe?

    Wichtig sind neben den fachlichen die pädagogischen Kompetenzen der Lehrkraft. "Eltern und Schüler*innen sollten sich einen persönlichen Eindruck von der Nachhilfeschule und dem Lehrer verschaffen, zum Beispiel im Rahmen einer Probestunde", rät Patrick Nadler vom Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen (VNN).

    Auf der Suche nach einem Nachhilfelehrer bietet sich die Schule des Kindes als Ansprechpartner an, häufig helfen auch private Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis weiter.

    Patrick Nadler, Bundesverband Nachhilfe- und Nachmittagsschulen

    Der VNN selbst stellt eine Auflistung zertifizierter Nachhilfeschulen bereit.

    Welche Kosten fallen für die Nachhilfe an?

    Eine reguläre Einzelnachhilfestunde dauert 45 Minuten. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 28 bis 38 Euro. Der Preis einer Gruppennachhilfestunde liegt etwa bei zehn bis 18 Euro. Dabei gibt es je nach Bundesland regionale Unterschiede. Wer mehr als eine Stunde die Woche in Anspruch nimmt oder mehrere Geschwisterkinder parallel zur Nachhilfe anmeldet, kann möglicherweise einen Rabatt aushandeln.
    Für Familien, die Sozialleistungen beziehen, gibt es die Förderung "Bildung und Teilhabe".




    Wie oft sollte Nachhilfe stattfinden?

    "Eine Stunde Nachhilfe pro Woche reicht in der Regel für eine leichte Verbesserung", sagt Experte Nadler. "Herrschen große Defizite vor, beispielsweise durch die Pandemie, sind zwei bis drei Stunden Nachhilfe pro Woche ein guter Richtwert", führt Nadler fort. Der Nachhilfeschüler sollte nicht überfordert und die Stundenanzahl langsam aufgebaut werden.
    Ein enger Austausch mit dem Nachhilfelehrer ist daher sinnvoll, unter Einbeziehung der Bedürfnisse des Schülers. Sobald die gewünschte Verbesserung eingetreten ist, kann die Nachhilfe beendet werden. "Tritt nach circa zwölf Monaten keine Verbesserung ein, sollten weitere Ursachen in Betracht gezogen werden." Ein Grund für schlechte Noten kann beispielsweise auch eine Lernschwäche sein.

    Wie sollten sich Eltern bei schlechten Zeugnissen verhalten?

    "Grundsätzlich sollten Eltern keinen Druck ausüben und nicht schimpfen", so der Nachhilfe-Experte. "Stattdessen hilft es, offen und ehrlich über die Situation zu sprechen. Die Frage, wie es zu dem schlechten Zeugnis gekommen ist, sollte unbedingt geklärt werden. Nur so lässt sich eine Lösung für das Problem finden."

    Sollten Eltern ihrem Kind selbst Nachhilfe geben?

    Bloßes Wissen reicht nicht aus, um ein guter Nachhilfelehrer zu sein. Auch die Fähigkeit, den Stoff gut vermitteln zu können, spielt eine wichtige Rolle. Nadler: "Bringen Eltern diese Voraussetzungen mit, können sie theoretisch die Nachhilfe übernehmen. Nachteilig ist jedoch, dass zwischen Eltern und Kindern keine professionelle Distanz gewahrt werden kann und daher häufig Konflikte entstehen."

    Ist Online-Nachhilfe empfehlenswert?

    "Solange die Lehrkraft kompetent ist und den Stoff gut vermitteln kann, ist das Medium nicht entscheidend", sagt Nadler. "Wichtig ist, sich einen persönlichen Eindruck zu verschaffen sowie Qualitätskriterien wie Zeugnisse und Zertifizierungen zu beachten."

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