Brandschutz im Advent: Was kann ich tun?

    FAQ

    Tipps für die eigenen vier Wände:Brandschutz im Advent: Was kann ich tun?

    von Alexander Keiner und Josua Schwarz
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    In Deutschland brennt es im Schnitt alle zwei bis drei Minuten in einer Wohnung. Gerade im Advent ist die Gefahr groß. Wie kann ich Brände verhindern und was ist bei Feuer zu tun?

    Ein Brand breitet sich bei einer Vorfuehrung der Berliner Feuerwehr auf ein nachgestelltes Wohnzimmer aus.
    Überall brennen Kerzen in der Adventszeit: Sieht hübsch aus, erhöht aber die Brandgefahr.
    Quelle: dpa

    In Deutschland gibt es 200.000 Wohnungsbrände im Jahr - die Schäden gehen in die Millionen. Mehr als 300 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen eines Brandes. Besonders um diese Jahreszeit ist die Feuergefahr hoch - Adventskranz, Weihnachtsbaumkerzen und Dekoartikel aus Stroh oder anderen leicht entzündlichen Materialien bergen ein großes Risiko. Wo lauert im Haushalt Feuergefahr, wie vermeide ich Brände und was mache ich, wenn es tatsächlich brennt?

    Wie entstehen Wohnungsbrände?

    Am häufigsten entstehen die Brände durch Elektrizität und offenes Feuer. Gerade jetzt setzen viele Menschen auf Kamine, Elektroöfen und "alternative Heizungen". Fast jeder dritte Brand ist auf fehlerhafte Elektroleitungen und Geräte zurückzuführen. Elektroheizgeräte mit hoher Leistung beanspruchen Steckdosen, Stecker und Stromleitungen besonders. Hier kann es zu Kurzschlüssen, Wärmeentwicklung und Rauchbildung kommen, was letzten Endes einen Brand verursachen kann.
    Die zweithäufigste Brandursache ist menschliches Fehlverhalten. Eine vergessene Zigarette oder brennende Kerzen auf dem Adventskranz können die Wohnung in Flammen setzen.

    Wie kann ich solche Brände verhindern?

    Sie sollten nur geprüfte Steckdosenleisten verwenden und auf die maximale Anschlussleistung achten. Zudem ist es wichtig, dass Stecker, Kabel und Elektrogeräte nicht beschädigt sind. Eine Brandgefahr geht auch von Heizlüftern aus - Handtücher haben dort nichts zu suchen.
    Feuerlöscher oder Löschspray sowie Rauchmelder gehören in jeden Haushalt. Die Brandlöscher sollten direkt in der Küche griffbereit stationiert sein. Von "alternativen Heizungen" wie Teelichtöfen sollten Sie die Finger lassen.

    Warum sind "alternative Heizungen" gefährlich?

    Es gibt ihn seit Wochen als Bastelanleitung in Videoportalen und als überteuertes Produkt in diversen Onlineshops: den Teelichtofen. Dabei erzeugt er kaum Wärme und kann gefährlich werden. Wachsbrände sind hier die große Gefahr.
    Der Deutsche Feuerwehrverband rechnet gerade jetzt beim Einsatz alternativer Heizmethoden im Zuge der Energiekrise mit einer Zunahme der Wohnungsbrände.

    Was ist bei einem Fettbrand zu beachten?

    Küchenbrände sind besonders gefährlich. Entweder landet Kunststoffgeschirr auf einer heißen Kochplatte oder das Essen brennt im Topf. Dabei kann vor allem der Fettbrand gefährlich werden. Auf keinen Fall darf mit Wasser gelöscht werden. Das Wasser verdampft schlagartig, die Fetttröpfchen entzünden sich. Das Ergebnis ist eine gewaltige Stichflamme.
    Der einfachste Weg ist es mit einem Topfdeckel den Brand zu ersticken. Ist das Feuer heftiger, sollte man statt Wasser einen Feuerlöscher oder ein Löschspray verwenden.

    Was sind geeignete Brandlöscher?

    Löschsprays mit Löschschaum für die Brandklassen A, B, C, D und F sind für fast alle Brände geeignet und kosten um die 20 Euro. A steht für feste Stoffe wie Holz und Papier, B für flüssige Stoffe wie Benzin oder Öl, C für Gase wie Erdgas, D für Metalle und F für Fette und Speiseöle. Das Löschspray ist im Vergleich zum Feuerlöscher leichter zu bedienen. Der Feuerlöscher enthält dafür mehr Löschmittel.
    Flammen schlagen aus einem Wohnkomplex in voller Breite
    Gefährliche Kunststoffe27.09.2022 | 8:31 min
    Für einfache, kleine Brände - verursacht durch Zigaretten oder Kerzen - eignet sich eine Löschdecke. Die Löschdecke wird auf den Brandherd gepresst, um das Feuer zu ersticken. Ein Vorteil ist, dass kaum Löschschäden entstehen. Löschdecken kosten um die zehn Euro. Bei Fett- und Ölbränden sollte man die Löschdecke aber auf keinen Fall benutzen.

    Wie bedient man Löschspray und Feuerlöscher?

    Beim Löschspray zieht man einfach die Kappe ab, positioniert sich ein bis drei Meter vom Brandherd entfernt und sprüht auf das Feuer.
    Beim Feuerlöscher wird zuerst die Sicherung entfernt. Danach wird der Löscher durch einmaliges Drücken auf den Griff aktiviert. Dann kann der Schlauch rausgenommen und auf den Brandherd gerichtet werden. Nun können durch Betätigung des Griffs gezielt Pulverstöße abgegeben werden.

    Was ist das Wichtigste bei einem Brand?

    Holen Sie sich rasch Hilfe! Gerade größere Brände sind ohne entsprechende Erfahrung nicht zu löschen. Es kann auch zu Rauchvergiftungen kommen. Bringen Sie sich deshalb in Sicherheit und kontaktieren Sie die Feuerwehr.

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