Eschweiler: 15 Verletzte nach Explosion in Mehrparteienhaus

    In einer Fußgängerzone:Gasexplosion in Eschweiler - viele Verletzte

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    Bei einer Explosion in einem vierstöckigen Haus werden in Eschweiler mehrere Menschen teils schwer verletzt - unter ihnen ein Säugling. Auch umliegende Gebäude werden beschädigt.

    Eine gewaltige Explosion in einem Wohn- und Geschäftshaus in Eschweiler bei Aachen hat am Donnerstagabend 15 Menschen verletzt. Bei zwei von ihnen - darunter ist ein wenige Wochen alter Säugling - bestand in der Nacht Lebensgefahr, wie die Polizei Aachen am Freitag mitteilte.
    Einige Verletzte hätten "massive Verbrennungen", sagte ein Feuerwehrsprecher. Zwei Feuerwehrleute wurden beim Einsatz leicht verletzt. Durch die Wucht der Detonation gingen in 50 Metern Umkreis sämtliche Fensterscheiben zu Bruch.
    Das Haus - es liegt in einer Fußgängerzone - wurde durch das anschließende Feuer stark beschädigt. Ein Hintergebäude brannte komplett aus. Im Erdgeschoss befand sich ein Bekleidungsgeschäft. Auch umliegende Gebäude und Geschäfte wurden beschädigt, Schaufenster lagen in Trümmern.

    Vermutlich Gasexplosion

    Polizei und Feuerwehr gehen von einer Gasexplosion in dem vierstöckigen Haus aus. Die Ermittler schließen ein Fremdverschulden nicht aus, so eine Sprecherin der Polizei in Aachen.

    Es ist derzeit unklar, ob ein Unglücksfall oder Fremdverschulden vorliegt.

    Polizeisprecherin, Aachen

    "Wir ermitteln in alle Richtungen", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aachen. Nähere Angaben machten die Behörden zunächst nicht.

    Stadtverwaltung kümmert sich um Unterkünfte und Betreuung

    Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Verletzten um Hausbewohner handelt. Vermisst werde bislang niemand, sagte die Polizeisprecherin. Der Ort des Geschehens sei weiträumig abgesperrt, die Spurensicherung sei vor Ort. Es würden Menschen befragt.
    Die Stadtverwaltung kümmerte sich in der Nacht um 18 Nachbarn. Sie hätten ihre Häuser verlassen müssen, weil beispielsweise Schlafzimmerfenster durch die Druckwelle zerstört worden waren, sagte ein Stadtsprecher. Sie seien in einem Pfarrsaal in der Nähe von Mitarbeitern des Sozialamts betreut worden. Später seien sie bei Bekannten und Verwandten untergekommen. Bis zum Morgen hätten sie noch nicht wieder in ihre Häuser zurückkehren können.
    Das Feuer hatte in der Nacht ein Großaufgebot von Brandbekämpfern aus der Region stundenlang beschäftigt. Gegen 2 Uhr nachts war das Feuer gelöscht. Allerdings wurden später noch Glutnester entdeckt. Insgesamt waren rund 200 Kräfte im Einsatz.
    Quelle: dpa