Flughafen BER: Verdi ruft für Mittwoch zum Streik auf

    Ausfall aller Flüge erwartet:Verdi ruft für Mittwoch zum Streik am BER auf

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    Die Gewerkschaft Verdi hat zum Warnstreik am Flughafen Berlin-Brandenburg aufgerufen. Das könnte an diesem Mittwoch 35.000 Fluggäste treffen.

    Berlin: EIn Flugzeug der Linie "NORSE Atlantic Airways" am Terminal vom BER.
    Am BER werden die meisten Passagiermaschinen am Mittwoch wohl am Boden bleiben.
    Quelle: Günter Wicker/Flughafen Berlin Brandenburg/obs

    Verdi hat am Mittwoch einen ganztägigen Warnstreik am Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg (BER) angekündigt. Betroffen seien die Bodenverkehrsdienste, die Flughafengesellschaft und auch die Luftsicherheit, teilte die Gewerkschaft mit.

    Streik am BER könnte 35.000 Passagiere treffen

    Der Airport geht deshalb nach eigenen Angaben davon aus, dass an dem Tag wohl "keine regulären Passagierflüge am BER stattfinden können". Vorgesehen waren demnach am Mittwoch rund 300 Starts und Landungen mit insgesamt 35.000 Passagieren.
    Verdi rechnet nach eigenen Angaben mit einer sehr großen Beteiligung. Fluggäste müssten damit rechnen, dass es zu starken Verzögerungen und Absagen von Flügen komme. Der Streik findet laut Gewerkschaft "ganztags mit Beginn der Frühschicht statt und endet am späten Abend". Der Flughafenbetreiber sprach vom Zeitraum 3.30 bis 23.59 Uhr.

    Verdi fordert 500 Euro mehr im Monat

    Anlass für den Arbeitskampf sind laut Verdi die parallel laufenden Tarifrunden. Für diese zeichne sich in allen drei Bereichen bislang keine Lösung ab. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste und der Flughafengesellschaft 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.
    Auch bei der Post hatte Verdi vergangene Woche zu Streiks aufgerufen:
    Die Arbeitgeberseite verlangt laut Verdi sowohl bei den Bodenverkehrsdiensten als auch der Flughafengesellschaft vor allem längere Vertragslaufzeiten. Bei der Flughafengesellschaft angestellt sind neben der Verwaltung auch Feuerwehrleute, die Flughafensicherheit und die Verkehrsleitung. Laut Verdi sind 6.000 Beschäftigte von den Tarifverhandlungen betroffen.
    Für die Beschäftigten der Luftsicherheit wird der Gewerkschaft zufolge bundesweit verhandelt, in sieben Verhandlungsrunden habe es "faktisch keinerlei Fortschritt" gegeben. Verhandelt wird demnach über eine "Erhöhung der Zeitzuschläge für Nacht-, Sonntags-, Feiertags- und Samstagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Mehrarbeit".

    Flughafenverband: Streik entbehrt jeglicher Grundlage

    Der bundesweite Flughafenverband ADV erklärte, der eintägige Warnstreik sei unangemessen und entbehre jeder akzeptablen Grundlage. "Eine ganze Region soll für einen kompletten Tag vom internationalen Luftverkehr abgeschnitten werden", monierte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.
    Zehntausende Passagiere seien die Leidtragenden. "Statt die unterschiedlichen Tarifvorstellungen an einem gemeinsamen Verhandlungstisch auszutragen, wird Deutschlands Hauptstadtflughafen als öffentlichkeitswirksame Bühne missbraucht."
    Quelle: Reuters, dpa