Gazastreifen: Mehr als 20 Tote bei Brand in Flüchtlingslager

    Feuer in Flüchlingslager:Mehr als 20 Tote bei Brand im Gazastreifen

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    Bei einem Brand im größten Flüchtlingslager im nördlichen Gazastreifen sind mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sind auch Kinder.

    Bei einem Wohnhausbrand in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen sind mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigten der Zivilschutz und das Krankenhaus vor Ort am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.
    Unter den Toten sind demnach auch mehrere Kinder. Wie der Direktor des Krankenhauses, Salah Abu Laila, sagte, wurden mindestens 21 Leichen in die Klinik gebracht. Darunter sollen auch sieben Kinder sein. Das Krankenhaus befindet sich in der Nähe des Brandortes im nördlichen Teil des Küstenstreifens.

    Brandursache zunächst unklar

    Mindestens 30 Menschen wurden demnach verletzt. Es werde damit gerechnet, dass die Zahl noch weiter steige. Wie die Nachrichtenagentur Wafa berichtete, brach das Feuer in einer Wohnung in Dschabalia im nördlichen Gazastreifen aus und griff auf den Rest des Gebäudes über. Dem Zivilschutz zufolge wurden alle Personen, die sich darin befanden, getötet.
    Nach Angaben des Innenministeriums in Gaza sollen in dem Gebäude nach ersten Erkenntnissen große Menge Treibstoff gelagert worden sein. Die Ermittlungen zur Brandursache dauerten an. Augenzeugen berichteten, dass in dem Gebäude eine Feier stattgefunden habe als das Feuer ausbrach. Auf Videos war zu sehen, wie zahlreiche Einsatzkräfte versuchten, die Flammen zu löschen.

    Präsident Abbas ruft Tag der Trauer aus

    Die im Gazastreifen herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas teilte mit, sie trauere um die 21 palästinensischen Familienmitglieder und rief die Bevölkerung auf, an ihrer Beerdigung teilzunehmen. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas erklärte nach Angaben seines Beraters, Hussein al-Scheich, für Freitag einen Tag der Trauer "an dem an allen offiziellen Stellen Flaggen auf Halbmast wehen werden".
    Israels Verteidigungsminister Benny Gantz bekundete auf Twitter sein Beileid und bot Hilfe bei der Evakuierung der Verletzten an. Auch aus den Nachbarländern Jordanien und Ägypten gab es Beileidsbekundungen und Hilfsangebote.
    Tweet von Israels Verteidigungsminister Benny Gantz
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    Dschabalia ist das größte Flüchtlingslager im Gazastreifen und wurde 1950 errichtet. Heute leben dort mehr als 110.000 registrierte Flüchtlinge auf nur knapp eineinhalb Quadratkilometern Fläche. In dem Küstenstreifen leben rund 2,2 Millionen Menschen unter sehr schlechten Bedingungen.

    Israel und Ägypten heben Blockade zur Versorgung von Brandopfern auf

    Mehr als 60 Prozent der Bewohner sind nach Angaben des UN-Nothilfebüros (Ocha) auf Hilfsgüter angewiesen. Sauberes Wasser ist Mangelware, Strom gibt es nur wenige Stunden am Tag.
    Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht in dem Küstenstreifen am Mittelmeer an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Gebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters heben Israel und Ägypten die Blockade für Opfer des Brandes aufheben, um eine medizinische Behandlung zu ermöglichen.
    Quelle: dpa

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