Bei der diesjährigen Berlinale wurde der Dokumentarfilm "Sur l'Adamant" mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Eine ZDF-Co-Produktion erhielt den "Großen Preis der Jury".
"Sur l’Adamant" des französischen Filmemachers Nicolas Philibert zeigt, wie Menschen mit psychischen Problemen in einer Tagesklinik geholfen wird - auf einem Boot mitten in Paris.
Bei der diesjährigen Berlinale hat der französische Dokumentarfilm "Sur l'Adamant" den Goldenen Bären für den besten Film gewonnen. In der französischen Produktion geht es um eine schwimmende Tagesklinik inmitten von Paris, in der psychisch kranke Menschen betreut werden.
Den großen Preis der Jury holte die ZDF-Co-Produktion "Roter Himmel". Das Beziehungsdrama von Christian Petzold begleitet den Sommer vier junger Menschen in einem Ferienhaus an der Ostsee.
ZDF-Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke sagte "'Roter Himmel' erzählt bildstark und emotional ergreifend die Geschichten junger Menschen zwischen Unbeschwertheit und einer nahenden Gefahr. Nach 'Undine' setzt Christian Petzold in 'Roter Himmel' die Themen Liebe und Sterben noch einmal ganz anders um. Wir freuen uns sehr, dass dieser faszinierende Film auch die Jury überzeugen konnte."
Nach zehn Tagen endet die Berlinale. Bei der großen Preisverleihung wird die internationale Jury bekanntgeben, wer mit dem goldenen und mit dem silbernen Bären ausgezeichnet wird.
Achtjährige Sofia Otero ausgezeichnet
Für das beste Drehbuch wurde "Music" ausgezeichnet. Den Goldenen Bären für die beste Hauptrolle erhielt Sofia Otero für ihre Rolle im Film "20.000 Species of Bees" (deutsch: 20.000 Arten von Bienen).
Im dem Coming-of-Age-Film (original: "20.000 especies de abejas" spielt sie ein achtjähriges Kind, das auf der Suche nach seiner geschlechtlichen Identität ist.
Alle Preisträger und Preisträgerinnen im Überblick:
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Silberner Bär für deutsche Filmemacherin Schanelec
Die Österreicherin Thea Ehre erhielt den Silbernen Bären für die beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle. Ehre spielt in Christoph Hochhäuslers Krimi "Bis ans Ende der Nacht" eine Transfrau, die mit einem Polizisten verdeckt im Drogenmilieu ermitteln soll. Der deutschen Filmemacherin Angela Schanelec wurde für ihre Ödipus-Adaption "Music" der Drehbuchpreis zugesprochen.
Als der Ukraine-Krieg begann waren Sean Penn und Aaron Kaufman zu Dreharbeiten mit Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Jetzt feiert ihre Doku "Superpower" auf der Berlinale Premiere.
Der Franzose Philippe Garrel bekam den Silbernen Bären für die beste Regie, in seinem Film "Le grand chariot" porträtiert er eine Puppenspielerfamilie. Der Preis der Jury ging an das Psychodrama "Mal Viver" des portugiesischen Regisseurs João Canijo, das von mehreren Frauen in einem alten Hotel erzählt.
Die Kamerafrau Hélène Louvart erhielt den Silbernen Bären für eine herausragende künstlerische Leistung im Drama "Disco Boy". Franz Rogowski spielt darin einen Mann, der nach Frankreich flieht und der Fremdenlegion beitritt.
Der US-amerikanische Regisseur Steven Spielberg bekommt den Goldenen Bären der Berlinale für sein Lebenswerk. Gezeigt wird auch sein Film "Die Fabelmans".
Kristen Stewart leitete Berlinale-Jury
US-Schauspielerin Kristen Stewart leitete in diesem Jahr die Internationale Jury. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern entschied sie, welche Filme und Leistungen ausgezeichnet wurden. Insgesamt 19 Produktionen waren im Rennen.
Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals. Die Filmfestspiele in Berlin finden zum 73. Mal statt. Im vergangenen Jahr hatte das Drama "Alcarràs - Die letzte Ernte" den Goldenen Bären gewonnen. Das Drama erzählt von Pfirsichbauern in Spanien, deren Existenz durch den Bau eines Solarparks gefährdet wird. Regisseurin Carla Simón sitzt in diesem Jahr in der Jury.
Die Bilanz zur Berlinale 2023:
- Zehn Tage großes Kino
Von Berliner Kids aus Neukölln in "Sonne und Beton", über koloniale Schuldverarbeitung in "Der vermessene Mensch", bis hin zu Boris Becker. Die 73. Berlinale hatte viel zu bieten.